Schulball

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POV Matthew

"Hey Süße, na, wie stehts? Gehst du am Samstag mit mir zum Schulball?"

Ich lehnte neben Annabeths Spind an der Wand. Sie war dieses Jahr neu an die Schule gekommen und hatte wegen ihres guten Aussehens direkt ein paar Verehrer gefunden.

Unsere Schule veranstaltete jedes Jahr am Valentinstag einen kleinen Ball und natürlich war Annabeth schon von mehreren Jungs gefragt worden. Aber es war klar, dass sie all diese Jungs nicht wegen ihrem Freund in New York, den sie angeblich hatte, abgelehnt hatte, sondern wegen mir.

In mich waren so ziemlich alle der Mädchen der Schule verknallt, also konnte sie sich glücklich schätzen, dass ich sie als meine Begleitung für den Ball ausgewählt hatte.

"Nein"

Ich blinzelte verdutzt, sicher hatte ich mich verhört.

"Nein?"

"Nein"

Ich war fassungslos.

"Warum nicht?", fragte ich.

"Wie ich schon 1000 Mal erwähnt habe", sie warf frustriert die Arme in die Luft.
"Ich. Habe. Einen. Freund!", sie betonte jede einzelne Silbe.

Ich stöhnte genervt auf: "Die Geschichte glaubt doch eh keiner, Annie. Hat vielleicht in diesem Schuljahr schon irgendjemand deinen mysteriösen Freund gesehen? Nein, also lass jetzt die Spielchen und geh mit mir auf den Ball, hm?"
Ich lächelte erwartungsvoll.

"Erstens, nenn mich nie wieder Annie und zweitens hat noch nie jemand meinen Freund gesehen, weil er nicht hier lebt und drittens kannst du das vergessen. Meine Meinung ändert sich so oder so nicht"

Mein Lächeln fiel in sich zusammen und ich sagte mit zusammengebissenen Zähnen: "Spätestens beim Ball wird sich deine Meinung ändern! Wenn du keinen Partner hast, wirst du mich anflehen, mit dir zu gehen"

Annabeth zuckte nur gleichgültig die Schultern: "Was immer dich nachts träumen lässt"

Mit einem lauten Knall, der mich leicht zusammenzucken ließ, schloss sie ihren Spind und marschierte davon.

Frustriert trat ich gegen einen der Spinde, was mir ein paar verwunderte Blicke der anderen Schüler einbrachte.

Schließlich machte ich mich auch auf den Weg zum Unterricht. In einem der Korridore lief mir Tanja über den Weg, eines der Mädchen, die unbedingt mit mir auf den Ball wollten, und redete deswegen auf mich ein.

Bestimmt wartete sie darauf, dass ich sie fragte, doch das würde nicht passieren. Ich würde mit Annabeth gehen, das stand fest!

Endlich läutete es und ich wollte mich schon entschuldigen und davon gehen, da hielt sie mich am Arm fest, wodurch ich gezwungen war, ebenfalls stehen zu bleiben.

"Gehst du mit mir auf den Ball?", fragte sie und klimperte mit ihrem Wimpern.

"Tut mir leid Tanja", sagte ich und versuchte es so klingen zu lassen, als würde es mir tatsächlich leid tun. "Ich habe schon jemanden"

Sie sah enttäuscht aus.
"Wen denn?", fragte sie interessiert und machte dabei ein Gesicht, als überlegte sie, wie sie diese Person am besten aus dem Weg schaffen könnte.

"Ähhh, Annabeth", rutschte es mit heraus und erschrocken hielt ich mir die Hand vor dem Mund. "Aber sag es bitte niemandem, es soll eigentlich eine Überraschung sein", fügte ich schnell hinzu.

Sofort war ihre Enttäuschung darüber, dass ich nicht mit ihr zum Ball gehen konnte oder wollte, verschwunden und wich einem Ausdruck von Neugier.

Percabeth OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt