Verbrannt

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2. Oneshot. Ich bin ein bisschen unzufrieden mit dem, aber vielleicht gefällt er euch ja :)

Percy seufzte. Die Sonne schien ihm mittlerweile mitten ins Gesicht und manchmal hatte er das Gefühl, Apollo tat das absichtlich. Egal unter wie vielen Kissen er sich versteckte, irgendwann würde er aufstehen müssen und die Sonne erinnerte ihn leider viel zu schnell daran.

Dieser Moment war aber erst später, beschloss er und zog sich die Decke über den Kopf. Als er sich leicht zur Seite rollte, bemerkte er, dass der Platz neben ihm leer war. Mit seiner Hand tastete er nach Annabeth, die hoffentlich nur weiter außen lag. Ihre Bettseite war allerdings kalt.

Er fuhr hoch und schleuderte dabei aus Versehen eines der Kissen durchs Zimmer. Das kümmerte ihn aber herzlich wenig.

Ganz ruhig, sagte er sich in Gedanken. Ihr ist bestimmt nichts passiert. Wir sind erwachsen und außerdem kann sie sich selbst verteidigen.

Allerdings konnte er darauf nicht wirklich vertrauen, schlussendlich waren sie immer noch Halbgötter. So schnell er konnte zog er sich eine Jeans und ein Shirt über und zog Anaklysmos aus seiner Hosentasche. Leise huschte er aus dem Schlafzimmer. Bei der Treppe angekommen hörte er Musik und seine Anspannung ließ ein wenig nach, als er Annabeths Stimme leise mitsingen hörte. Trotzdem lief er vorsichtig nach unten. Anscheinend war sie in der Küche. Er lugte um die Ecke und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Annabeth stand mit dem Rücken zu ihm und hantierte mit einem Mixer herum. Auf dem Herd brutzelte etwas in einer Pfanne.

Er drehte die Kappe wieder auf sein Schwert und steckte es ein. Sein Lächeln wurde nur noch breiter, als er bemerkte, was Annabeth trug - es war sein Camp Half-Blood T-Shirt. Man sah, dass sie anscheinend schon länger hier stand, denn sogar auf der Rückseite des Shirts waren einige Mehlflecken. Ihre Haare hatte sie in einen losen Pferdeschwanz gebunden; vermutlich hatten sich schon einige Strähnen gelöst und hingen ihr ins Gesicht, aber da ihre Hände voller Mehl waren, konnte sie nicht viel dagegen tun, ohne auch noch Mehl auf ihren Haaren und ihrem Gesicht zu verteilen.

Der Sänger im Radio begann wieder zu singen und das tat Annabeth auch.

"'Cause we were just kids when we fell in love
Not knowing what it was
I will not give you up this time
Darling, just kiss me slow, your heart is all I own
And in your eyes, you're holding mine"

Währenddessen schüttete sie einen Messbecher voll Wasser in die Schüssel vor ihr und rührte weiter um.

Ihre Stimme war wirklich nicht die schönste - es gab definitiv bessere Sängerinnen - aber Percy liebte ihre Stimme trotzdem. Sie beruhigte ihn immer und er fand sie immer wunderschön, auch wenn sie die Töne nicht immer traf. Annabeth lächelte leicht und sang weiter, dann schien sie fertig zu sein und schaltete den Mixer aus. Sie ging einige Schritte zur Seite und holte einige Eier aus dem Kühlschrank. Nach der Reihe schlug sie diese auf und gab das Eigelb in die Schüssel. Für das Eiweiß hatte sie eine seperate Schüssel vorbereitet.

Annabeths Gesang wurde unterbrochen, als ihr eines der Eier herunterfiel. Sie fluchte leise und bückte sich, um es aufzuwischen.

"Soll ich dir helfen?", Percy trat in die Küche und Annabeth zuckte zusammen, bevor sie erleichtert aufseufzte.

"Geht schon, danke"

Percy reichte ihr einige Küchentücher und sie schmiss das Ei anschließend in den Müll.

"Wie lange hast du mich beobachtet?", fragte sie, als sie realisierte, dass er wohl schon länger in der Tür gestanden hatte.

"Nicht lange", er lächelte und stellte sich neben sie, um ihr mit dem Essen zu helfen. Sie verdrehte nur die Augen und nahm ein neues Ei aus der Schachtel.

"Was machst du eigentlich?", fragte Percy neugierig.

"Frühstück. Zumindest versuche ich es. Und es sollte eine Überraschung werden", sie funkelte ihn an, aber Percy sah, dass sie es nicht wirklich ernst meinte.

"Ich kann nicht beeinflussen, wann ich aufwache. Und außerdem warst du weg, also dachte ich, ich sehe lieber nach dir"

"Okay, stimmt. Ich wollte dich halt überraschen"

"Ich freue mich ja trotzdem", er lächelte und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Werden das blaue Cookies?", fragte er mit einem Blick in die Rührschüssel.

"Vielleicht", Annabeth schloss die Schachtel mit den Eiern und reichte sie ihm. "Stellst du die bitte zurück?"

"Natürlich"

Annabeth rührte weiter in ihrer Schüssel, während Percy die Eier zurück in den Kühlschrank stellte. Dann ging er zu Annabeth und umarmte sie von hinten. Seinen Kopf legte er auf ihre Schulter.

"Danke dir"

"Das ist doch nichts. Wie oft machst du Frühstück, während ich schlafe?"

"Trotzdem. Soll ich dir noch bei irgendwas helfen?"

"Nein, danke. Heute bin ich dran mit dem Frühstück. Übrigens, Sally hat angerufen. Sie und Paul haben einen Termin und sie hat gefragt, ob wir nicht auf Estelle aufpassen können"

"Klar doch, wann kommen sie?"

"Sie bringen sie um drei vorbei"

Percy nickte. Er sah ihr eine Weile zu, wie sie den Teig fertig mischte und obwohl ihre Hand nach einiger Zeit ein bisschen zu schmerzen schien, bestand sie darauf, es allein zu machen. Schließlich tat Percy es sonst auch immer allein, auch wenn seine Hand wehtat.

Er ließ sie einfach machen, er wurde sich nicht unnötig mit ihr anlegen.

"Warum trägst du eigentlich mein T-Shirt?", fragte er schließlich grinsend.

"Warum nicht? Es lag gerade da"

"Mhmm", Percy sagte nichts mehr dazu.

"Sicher, dass du keine Hilfe brauchst?", fragte er mit einem Blick zur Seite.

"Jaa"

"Ganz sicher? Ich bin mir nämlich sicher, dass deine Pfannkuchen gerade anbrennen"

"Oh verdammt"

Percy grinste und ließ sie los, als sie schnell zum Herd trat, um die Pfanne herunterzuholen. Sie drehte die Platte ab und starrte genervt auf die schwarzen Reste, die einmal Pfannkuchen werden sollten.

"Schon wieder", schimpfte sie.

"Ach, deswegen riecht es hier so", stellte Percy fest.

"Ha-ha"

"Soll ich dir nochmal zeigen, wie man Pfannkuchen macht?", er lächelte.

"Ja bitte", seufzte Annabeth.

Gemeinsam schafften sie es schließlich doch, ein paar genießbare Pfannkuchen zu backen und selbst Annabeths Cookies schmeckten am Ende fast so gut wie Sallys.

Sie lachten viel und beide waren froh, endlich einmal einen Tag wie ein normales Paar und ohne jegliche Abenteuer zu verbringen.

Percabeth OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt