Kapitel 20

1.5K 82 29
                                    

Sanft stich sie mit zwei Fingern über den roten, seidigen Stoff des Kleides, das sie aus ihrem Schrank gezogen und auf ihrem Bett abgelegt hatte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie kaum noch Zeit hatte lange hin und her zu überlegen. Deshalb zog sie ihr weißes Shirt über ihren Kopf und ließ es auf den Boden fallen.

Dann hob sie das Kleid vom Bett auf und öffnete den Reißverschluss langsam. Hoffentlich würde diese Party nicht wie so oft völlig im Chaos versinken. Um zumindest ein Glas Alkohol würde sie an diesem Abend aber wahrscheinlich nicht herumkommen, wenn sie daran dachte, dass sie mit den Jungs den ganzen Abend verbringen würde und dass Steve und Tony sich ihre üblichen Streits sicher nicht sparen würden.

Natasha schlüpfte in das enge Kleid hinein und schob die dünnen Träger über ihre Schultern. Der Stoff ihres liebsten Kleidungsstückes fühlte sich wie immer gut auf seiner Haut an und ein kleines Lächeln erschien auf ihren Lippen.

Erneut öffnete sie die Türen des Schrankes und nahm ein rotes Paar High Heels heraus, das perfekt zum Rest ihres Outfits passte. Diese stellte sie auf dem Boden ab und schlüpfte langsam hinein.

Dann hob sie den Kopf wieder und warf einen Blick in den Spiegel, vor dem sie stand. Der rote Lippenstift passte perfekt zu ihrer restlichen Kleidung und das rote Haar fiel ihr in sanften Locken über die Schultern.

Plötzlich war ein zögerliches Klopfen an ihrer Zimmertür zu vernehmen. Mit überraschtem Blick wendete sie den Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war und antwortete in fragendem Ton: "Herein."

Auf der anderen Seite drückte langsam jemand die Türklinke hinunter und Steve streckte seinen Kopf hinein, bevor er das Zimmer ganz betrat und die Tür wieder hinter sich schloss. Mit suchendem Blick sah er sich im Raum, auf der Suche nach ihr, um. Als er sie vor dem Schrank bemerkte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck.

Mit leicht geöffneten Lippen ließ er seinen Blick von oben bis unten über sie wandern, bevor er mit leicht geröteten Wangen wieder zu ihr hinauf sah: "Wow, Natasha, du siehst einfach atemberaubend aus." Ein kleines Lächeln erschien auf ihren Lippen: "Danke dir, Steve."

„Ich bin sicher, dass es ihm gefallen wird", meinte er und machte ein paar Schritte auf ihn zu. Ihre Augenbrauen zuckten in die Höhe und sie sah ihn verwirrt an: "Wen meinst du?" Sofort öffnete er den Mund und wollte ihr antworten, da schien ihm etwas einzufallen und kein Ton verließ seine Lippen.

„Steve?", sie legte den Kopf in einem fragenden Ausdruck schief und schaute ihn auffordernd an. „Ach, vergiss, was ich gesagt habe", murmelte er und winkte ab. Misstrauisch kniff sie die Augen leicht zusammen, kommentierte das aber nicht, sondern beließ es dabei. Schließlich wusste sie, wie gut sich Steve in Befragungen schlug und das würde auch sie nicht ändern können.

Plötzlich fiel ihr ein, dass sie gar nicht wusste, was ihn eigentlich zu ihr geführt hatte: "Sag mal, Steve, warum bist du eigentlich hier?" Sie ließ ihren Blick über den Körper des Mannes wandern: "Augenscheinlich bist du ja schon fertig."

„Ja, bin ich auch eigentlich schon", erklärte er, griff dann aber auch nach der Krawatte, die ungebunden um seinen Hals hin. Das reichte, damit sie wusste, was ihn in ihr Zimmer gebracht hatte.

„Was das angeht, habe ich irgendwie zwei linke Hände", gab er unsicher zu und sah sie bittend an: "Und ich dachte, du könntest vielleicht ... " „Klar, komm her", sie machte einen Schritt auf ihn zu und griff nach dem Stoffstück. Geschickt band sie den nötigen Knoten und zog dann sanft daran. „Danke, Nat", lächelte er freudig, als er auf das Ergebnis hinunterblickte. „Immer gerne", erwiderte sie ebenfalls lächelnd und nahm dann wieder Abstand zu ihm.

„Dann gehe ich jetzt schon mal zu den anderen", meinte er und nickte ihr zu: "Kommst du mit?" Kurz überlegte die Rothaarige, schüttelte dann aber langsam den Kopf: "Nein, ich komm gleich nach. Gib mir noch eine Minute." „Okay", mit einem Schulterzucken teilte er ihr sein Einverständnis mit und schritt dann wieder auf die geschlossene Tür zu: "Dann sehen wir uns in ein paar Minuten." „Ja, bis gleich", lächelte sie und sah zu, wie er innerhalb von Sekunden wieder verschwunden war.

Sie seufzte leicht. Steve machte heute so einen beschwingten Eindruck, dass sie vermutete, dass Bucky ihm die guten Neuigkeiten bereits mitgeteilt hatte. Allerdings waren seine Anspielung ihr ein Rätsel.

Schnell versuchte sie diese Gedanken aus ihrem Kopf zu verdrängen, warf noch einen letzten Blick in den Spiegel und schritt dann auf die Tür zu. Jetzt war erst mal Zeit für eine Party. Gedanken über Steves Worte konnte sie sich auch noch später machen.

Vielen Dank für die 2K Reads. Ihr seid echt so krass.

Remember me || WinterWidow ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt