Chapter 17

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Jimin P.o.V.

Immernoch rühre ich mich nicht und hoffe einfach, irgendwie da noch rauszukommen, aber das kann ich vergessen. Ich merke Tränen meine Wange hinunter laufen.

Oh nein, ich will nicht vor ihm weinen, schnell wische ich mir die Tränen mit meinem anderen Arm ab und starre gerade aus.

Man Jimin jetzt beherrsch dich mal, du zeigst doch nur jedem dass du ein Schwächling bist.

Taehyung seufzt.
"Jimin.." spricht er leise und vorsichtig, meinen Arm aber hält er immernoch fest.

Ich antworte nicht.

"Jimin jetzt ehrlich, hör auf mich zu ignorieren. Dafür hab ich keine Zeit."

Etwas wütend setze ich zum reden an.
"Dann lass mich doch einfach in ruhe, ich habe nicht um deine Hilfe gebeten!"

"Das hättest du wohl gerne. Wäre es vielleicht nur ein Kratzer gewesen, hätte ich dich sofort wieder gehen lassen. Aber 1. sind das an deinem Arm nicht nur Kratzer, 2. sind die Verletzungen an deinem Körper ebenfalls etwas, womit nicht zu spaßen ist und 3. sag mir verdammt nochmal was mit dir los ist, wer hat dir das angetan und dich dazu gebracht, dir die Arme MIT EINEM SCHÄBIGEN ROSTIGEM STÜCK METALL AUFZUSCHNEIDEN, DASS DU FAST AN EINER BLUTVERGIFTUNG GESTORBEN BIST?!" gegen Ende hin schreit er mich an, weshalb ich geschockt zu ihm sehe.

"Ist mir doch egal, wäre ich halt verreckt, hätte keinen interessiert, ich habe sowieso niemanden mehr hier, meine Familie ist tot, okay! Freunde hab ich auch nicht oder  sonst was hier. MEIN LEBEN IST EIN HAUFEN MÜLL, ICH LEBE AUF NER FUCKING STRAßE, MUSS JEDEN TAG UM MEIN LEBEN KÄMPFEN, IMMER WIEDER WERDE ICH GESCHLAGEN, VERPRÜGELT MIT WORTEN ZERSTÖRT, IMMER WIEDER LASS ICH ES ÜBER MICH ERGEHEN UND ES MERKT KEINER, ICH HASSE MEIN LEBEN, ICH HASSE ALLES UND JEDEN, ICH HASSE MICH SELBER, ICH WILL NICHT MEHR, VERD-... ich werde unterbrochen und in eine warme Umarmung gezogen.

Aus Reflex klammere ich mich an Taes Shirt und lege meinem Kopf in seiner Halsbeuge ab und lasse meinen Tränen freien lauf.

"I-ich will e-einfach nicht mehr... W-was hab ich d-der W-welt denn g-getan, d-das sie mich s-so hasst..?" weine ich in Taes Hals.

"Sscht, beruhig dich Jimin. Es ist alles gut, du hast nichts falsch gemacht. Das mit deiner Familie, tut mir sehr leid.." beruhigt mich Tae und streicht über meinen Rücken, während er mich weiterhin fest im Arm hält.

Es vergeht locker eine Stunde, bis ich mich wieder beruhigt habe und Tae die ganze Zeit an meiner Seite ist. Dafür bin ich ihm so dankbar.

"Geht's wieder?"

"Mhm.." kommt es nur leise von mir.

Er löst sich von mir und steht auf, verwundert blicke ich zu ihm.

"Keine Sorge, ich hol dir was zu trinken, das brauchst du, man verliert viel Flüssigkeit, wenn man eine Stunde lang weint, bin gleich wieder da."

Langsam nicke ich und setze mich wieder richtig hin.
Kurze Zeit später kommt Tae wieder mit einem Glas Wasser und überreicht es mir.

Dankend nehme ich es an und trinke es auf ex aus.

"Willst du noch ein Glas Wasser?" fragt er und schmunzelt leicht.
Irgendwie war es mir unangenehm, weswegen ich mit meinen Finger spiele und auf den Boden schaue.

"Jimin, es ist nur Wasser, wenn du noch eins willst, sag es."

Ich nicke.
Wieder steht er auf und holt mir ein Glas Wasser, diesmal lasse ich mir aber mehr Zeit.

"Ich muss zu Kai. Er weiß nicht wo ich bin, was ich mache, er macht sich bestimmt mega große Sorgen." sage ich besorgt um die Stille zu brechen.

"Wer ist Kai?" fragt er verwirrt.

"Naja, bei ihm wohne ich zurzeit, er kümmert sich seit Tagen sehr gut um mich, er ist wie ein großer Bruder geworden, er ist auch ein..." "- ein Obdachloser?" beendet Tae meinen Satz.

Ich nicke.

"Du willst wieder zu ihm oder?"

Wieder nicke ich.
Er seufzt, steht auf und verlässt den Raum.

Verwirrt und ängstlich, folgt mein Blick ihm. Es vergehen ein paar Minuten, dann kommt er wieder zurück und hat Kleidung dabei.

"Schön, ich lass dich wieder zu ihm. Nimm das, was in der Tasche ist Kai und dir mit, ich brauche es nicht mehr. Und außerdem kann ich mir neue Sachen kaufen. Dann ist hier noch Geld, dass ihr euch was kaufen könnt."

Geschockt sehe ich ihn an, dass kann ich doch nicht annehmen, dass ist viel zu viel, was soll ich ihm denn dafür geben?

Er weiß was ich dachte, denn er antwortet so, als würde er meine Gedanken lesen.

"Es ist alles gut, du brauchst mir nichts geben. Ich will dass es euch gut geht und bitte dich nur darum, zu mir zu kommen, wenn du Hilfe brauchst, ok? Du weißt ja jetzt wo ich wohne."

Da ich dagegen eh nicht protestieren kann, nehme ich die Sachen dankend, aber noch immer mit einem schlechten Gewissen, entgegen.

"Danke, Tae.. Und ja, diesmal versprech ich es wirklich."

"Nicht dafür, aber wir reden darüber nochmal, wer das war, das kannst du vergessen, dass ich dagegen nichts tun werde."

Leise gab ich ein "Ist gut.." von mir und sehe zu ihm.

Er lächelt mich an, gibt mir ebenfalls noch etwas zu essen, bevor er mich zur Tür bringt und wir uns verabschieden.

"Machs gut, kleiner. Du weißt wo du mich findest und..." er unterbricht sich, zeigt auf meinen Arm und spricht dann weiter "mach sowas bitte nie wieder. Komm in zwei Tagen zu mir, dass ich es neu desinfizieren und verbinden kann."

Ich nicke und antworte ein leises "Okay, danke für alles Tae."
Er lächelt.

Danach verlasse ich sein Haus, soweit entfernt ist es nicht von Kai und mir.

Na dann, auf zu Kai.
Hoffentlich bringt er mich nicht um.

•••

Ein kleiner Lückenfüller, hoffe trotzdem es hat euch gefallen. ^^

~Saranghae 💜

~Treats~ YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt