Kapitel 22

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Ich lag im Bett, Mustafa spielte gerade Fifa. Ich nahm mein Handy und schaute auf Shams Chat. Sie war zuletzt online um 1:47 gewesen, es war 1:48. Sie hatte ein Bild von sich und Mehdan & danach von Zainab in ihren Status gepostet. Die Fotos waren so wunderschön, dass ich nicht wiedersehen konnte, ihr auf eins mit einem Herz zu antworten. Schnell fragte ich noch was sie machte, da ich mir vorstellen konnte, dass sie auf das Herz nicht antworten würde. Bin mit Eljesa im Zimmer, chillen bisschen und du? schrieb sie mir. Ob sie wieder kiffte? Ich wollte sie nicht fragen, deshalb sagte ich nur das ich dies ebenfalls mit Mustafa tat. Sie fragte mich noch wann ich morgen nach Berlin fahren würde und so schrieben wir eine Weile hin und her, bis ich einschlief.
Am nächsten Morgen wachte ich und das erste was ich tat war zu gucken ob sie mir geschrieben hatte. Das fing ja schon gut an, so süchtig nach einer Frau war ich seit Jahren nicht mehr. Sie war zuletzt online um halb fünf gewesen, was hatte sie denn gemacht? Ich wünschte ihr trotzdem einen guten Morgen. Ich packte schon einmal meine Sachen zusammen, bevor ich in die Küche ging. Meine Tante, Asmaa, Mustafa und die Kleinen saßen bereits am Tisch. „ Schade, dass du schon gehen musst mein Schatz. Bitte komm bald wieder und melde dich mal öfter", sagte meine Tante. Ich nickte und bedauerte es ebenso. Wie aßen ein letztes mal zusammen. Ich beschloss noch etwas mit Mustafa raus zu gehen bevor ich fuhr, außerdem wollte ich ihm endlich erzählen was Shams mir alles gesagt hatte. Schließlich sollte er wissen, was jetzt zwischen uns war um ein bisschen ein Auge auf sie zu werfen während meiner Abwesenheit. Wir saßen uns vor die Tür und rauchten. Ich nahm einen tiefen Zug und fing an zu reden. „ Mustafa, ich möchte dir etwas erzählen. Bitte verurteile mich nicht und lass mich erstmal komplett erzählen." Er nickte. „ Ich fand Shams von ersten Moment an interessant. Nicht nur der Fakt das sie wunderschön ist sondern sie hatte etwas so ehrliches, gutmütiges aber auch geheimnisvolles an sich. Als wir das erste Mal oben waren und ich sah wie sie sich um alles kümmerte. Um die kleinen, um ihre Geschwister, den Haushalt,
das Essen wurde sie immer perfekter. Trotzdem lächelte sie alles weg, war immer höflich. Als du mit Kerem geredet hast, hat Abbas mir erzählt, dass Shams verheiratet war wie du weißt. Ich bin ausgerastet, da habe ich gemerkt das ich sie mag. Sie hat zwar nichts gesagt aber, dass sie mich auch anziehend fand habe ich gemerkt. Ich bin einmal mit ihr zum Kisok gegangen, keine sorge Abbas kam nach. Da haben wir geredet und keine Ahnung es war wie Magie, sie ist die erste Frau die mich -Hussein mag nicht Samra, sie wusste nicht einmal wer Samra ist und das ich rappe. Es war als hätten wir uns Jahre gekannt. Als sie am nächsten Tag zum Krankenhaus musste, habe ich sie gefahren. Sie hat mir vertraut und sich mir gegenüber geöffnet und alles erzählt was mit Ammar zu tun hatte. Auch das du seitdem nie wieder normal zu ihr warst, weil du dir die Schuld gibts. Sie liebt dich sehr Mustafa. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie kennenlernen möchte, natürlich war sie dagegen hat aufgezählt wie verschieden unsere Leben sind und tausend Gründe warum es nicht klappt. Aber du weißt wenn ich etwas will ist mir das egal. Ich will sie so gerne haben, ich werde sie mit meinem Leben beschützten, egal wie ich werde das hinkriege. Ich sehe nur sie. Mustafa ich weiß das du Angst hast das das genauso kommen könnte wie bei ihm und du dir wieder die Schuld gibst. Aber du kennst mich man, klar kann ich ausrasten aber niemals so wie er. Wenn ich liebe dann mit meinem ganzen Herzen und meiner ganzen Überzeugung. Mustafa ich bitte dich. Kann ich auf dich zählen?". Ich musste erst einmal Luft holen, so schnell hatte ich geredet aus Angst er würde mich unterbrechen. Es verging sehr viel Zeit in der er mich nur ansah bis er sich räusperte und an fing zu reden:" Hör zu Hussein. Mein Bruder. Ich gönne dir in diesem Leben nichts mehr als das du jemanden mit vollem Herzen liebst und glücklich wirst und ja ich kenne dich , dir würde es jedes mal mehr das herz brechen wenn du sie verletzt als sie selber. Und glaub mir, Shams gönne ich alles Glück dieser Welt. Wenn es ein Mensch verdient hat glücklich zu sein und endlich sein eigenes Leben zu haben und zu genießen- dann sie. Ich hätte auch so viele Gründe warum es nicht klappt und so viele Personen die das kaputt machen oder erst gar nicht akzeptieren würden aber ja ich kenne dich wenn du was willst kann dich eh niemand davon abringen. Ich unterstützte dich wirklich von Herzen aber sollte Shams jemals nochmal im Leben vor unsere Tür stehen und so sehr weinen, das man sehen kann wie ihr Herz zerbricht, bist du nicht mehr mein Cousin. Versteh mich nicht falsch ich stelle keine Frau über meine Familie. Aber Shams hat 2 Jahre lang in der Hölle gelebt und ich stand daneben. Ich werde das nie wieder zulassen. Ich werde auf sie aufpassen Bruder, dass habe ich immer schon getan". Mir fiel ein Stein von Herzen, auch wenn es schwul war umarmte ich ihn und flüsterte ein kleines Danke. „ So komm Bruder ich tu so als würde ich zu Kerem wollen, dann kannst du dein Habibi nochmal heimlich sehen", zog er mich lächelnd hoch. Ich küsste sein Herz in diesem Moment. Wir liefen zum Haus und stiegen in den Fahrtstuhl. Oben angekommen, öffnete uns Maisha die Tür. „ Wo sind alle ?", fragte Mustafa. Es war verdächtig leise in der Wohnung. „ Kerem Hakim und Zainab schlafen. Abbas ist draußen und Omar in der Schule. Mehdan und Abbas sind im Kindergarten. Eljesa ist mit ihren Kindern draußen. Manal ist bei der Arbeit und meine Mama und Zahra beim Arzt. Jido ist weg. Nur Täta und Shams und Ijad und Hakim Junior sind da", erklärte Maisha. Ach solche Tage gab es auch? Nur Shams war da, natürlich. Mustafa lief ins Wohnzimmer. Ich hörte Shams mit ihrer Mutter in der Küche streiten auf einmal hörte ich wie sie anfing zu weinen. Mein Herz zog sich zusammen. „ Nein Mama, warum jedes Mal? Ich bin fast 20 man. Ich kann das nicht mehr", schluchzte sie und rannte in den Flur. Ich glaube sie bemerkte uns gar nicht. Sie kam wieder mit Schuhen in der Hand welche sie sich anzog. Vom Tisch nahm sie sich eine Zigarette und fuhr sich gestresst durch die Haare. „ Shams Habibte", setzte ihre Mutter an, ehe Shams ihre Hand hob „ Mama bitte lass es", flüsterte sie. Sie stand auf und nahm sich ihre Jacke. Dann bemerkte sich mich, sie erschrak leicht und wischte sich schnell die Tränen weg. Dann drehte sie sich um und schmiss die Tür zu. Auch Zainab- Shams Mutter war den Tränen nah. „ Meine Mutter ruft dich Hussein, geh mal schnell runter zu ihr", sagte Mustafa. Nochmal küsste ich sein Herz. Ich lief schnell zu Tür. Scheisse sie war schon weg, als lief ich die gesamten sieben Stockwerke durch um vor ihr unten anzukommen und es klappte. „ Komm mir unauffällig hinterher und steig dann in mein Auto", sagte ich ihr bevor ich losging. Ich setze mich in mein Auto und sekunden später setze auch sie auch. „ Was ist los Habibte?", fragte ich sie. „ Ach Hussein, nichts besonderes. Ich wollte normal einkaufen gehen für mich, sogar in diesem hässlichen Laden am Marktplatz hier vorne aber sogar da werden bei mir ja Filme geschoben als wäre ich sechs." „ Sie liebt dich, sie machen sich Sorgen". Sie zuckte mit den Schultern und ich nahm sie in den Arm, so blieben wir eine Weile. „ Hussein wenn du in Berlin bist schreib mir. Dann weiß ich das du sicher angekommen bist." Ich musste lächeln. „ Natürlich", sagte ich und küsste sie auf ihren Scheitel. Ich wollte nicht gehen aber ich musste.

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