Kapitel 30- Waffenstillstand

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„Eren! Eren wo bleibst du denn?" ruft es aus dem Wohnzimmer und meckernd kommt er an getrampelt „Ich komm ja! Was ist denn nun schon wieder!? Ich hab euch schon Popcorn gebracht und Cola! Die scheiß Wäsche muss ich auch noch machen!". Yukiko und Levi sitzen auf der Couch und sehen zu dem jugendlichen, welcher mittlerweile auch Absatz Schuhe trägt. Ein sogenannter Befehl von seinem neuen Meister Levi. Himmel wie Eren das alles aufregt. So langsam versteht er, warum Levi immer so miese Laune hat und Eren ist nicht so ein Mensch dem Putzen oder Kehren begeistert! Besonders nicht in diesen hochhackigen Schuhen! Welcher Mensch ohne Brüste kann darin bitte laufen? Er zumindest nicht, aber Levi scheint das nicht zu interessieren und es noch zu amüsieren! „Ich will, dass du den Fernseher mal abwischst. Da ist ein Haufen staub drauf" sagt der schwarzhaarige und der Jugendliche verdreht die Augen „Im Ernst? Kannst du das nicht selbst?" seufzt er, während Yukiko grinst. Levis kalter Blick kämpft gegen Erens sturen Gesichtsausdruck, doch da der Junge nicht lang standhalten kann nimmt er sich einen Staubwedel und geht vor das Tv Gerät, um es abzustauben. Dabei bückt er sich etwas und Levi begutachtet nun seinen Hintern „Vielleicht könntest du einen Tanga anziehen und dann nochmal abstauben" meint er direkt und hebt dabei die Augenbraue an. Erens Kopf läuft rot an und er zieht sich das Kleid hinten sofort runter, bevor er sich zu Levi dreht. Dieser grinst halb und neigt den Kopf zur Seite „Du bist... Wie kann man nur... Du... agh! Perversling!" sagt er lauter als gewollt und stürmt verlegen raus. Dabei wäre er beinahe über den Teppich gefallen, hat mit den Armen gewedelt, aber sich noch abgefangen. Yukiko sieht Levi an und schmunzelt „Ich hab ja schon etwas Mitleid" gesteht sie und Levi hebt die Augenbrauen an „Na ja. Ich bin ja kein Teufel und behandel ihn nicht ganz so abwertend, wie er mich behandelt hat"

„Hast du ihm mal erzählt, dass das schlimm für dich war? Und auch noch schlimm ist, wenn er manchmal noch so ist? Ich kenne meinen Neffen. Seine Art ist oft grob, aber ihr müsst lernen, miteinander Probleme auszudiskutieren und nicht in euch hineinzufressen" tadelt sie den jüngeren Mann. Levi schweigt und wendet den Blick ab. Über Gefühle reden? Nein, das ist wirklich nicht seine Art. Er ist eher der, der sich zurückzieht, wenn man ihn verletzt und die Person anders bestraft. Er selbst empfindet seine Strafe Eren gegenüber nur gerecht. Er verlangt ja jetzt nicht, dass Eren gefährliche Sachen macht wie Feuer zu schlucken oder derartiges. Er soll nur mal von seinem hohen Ross herunterkommen und begreifen, dass es nicht schön ist, auf andere herabzusehen. Den ganzen Tag mal die Rolle der Person zu spielen, die bedient, wird Eren klarmachen, wie unschön es ist. Besonders, wenn man dann noch von der Seite so dumme Sprüche abbekommt. „Weißt du, ihr könnt euch nicht ständig in die Haare kriegen. Eren kann sich nicht immer wünschen, dass du... Keine Ahnung, ein Kind wirst und du kannst ihn nicht immer in ein Maidkleid stecken" meint die braunhaarige noch und Levi legt den Kopf in den Nacken „Schade. Er hat eine tolle Figur darin"

„Tja, das hat er sehr wohl von mir geerbt~ seine weiblichen Züge sind toll" kichert sie und Levi unterdrückt sein schmunzeln. Es ist kein Geheimnis, dass er Yukiko mag, sehr sogar und das nicht nur, weil sie mit Eren verwandt ist, denn Grisha kann er beim besten Willen immer noch nicht leiden. Dieser Kerl ist ihm immer noch ein Dorn im Auge, besonders, wenn er Eren schlägt, als wäre er ein Stück Dreck. Levi weiß ja, wie sich das anfühlt, aber nun wundert es ihn nicht mehr, dass Eren die Hand ausgerutscht war. Bei dem Vater ist das wirklich kein Wunder. Eigentlich hatte Eren kein Vorbild, kein richtiges, welches ihm zeigte, wie man andere richtig behandelt. Gut, zugegebenermaßen behandelt Levi andere auch nicht immer gütig und spricht gern Beleidigungen aus, aber es geht hier um seine Aufgabe. Nämlich diese, Eren zu formen, ihn in die richtige Richtung zu lenken, dass er nicht komplett abrutscht. „Lass mir noch die paar Stunden, um ihn zu quälen und dann bin ich wieder beruhigt. Es ist schön zu sehen, wie er die Hausarbeit macht und nicht weiß, dass man die Wäsche sortieren muss" meint er und hört das Piepen der Waschmaschine und Erens quieken „Ich glaube, dass er auch zu viel Schaum benutzt hat" meint sie leise und sieht zum Flur, ehe Levi aufsteht und zu dem Jungen geht. Mit angehobener Augenbraue sieht er, wie Eren auf den Knien versucht den Schaum in die Waschmaschine zu tun und das Wasser, welches aus ihr läuft. „Du hast sie einfach aufgerissen, anstatt zu warten, oder?", fragt der schwarzhaarige und Eren schaut nass auf „Eh... Vielleicht" meint er und klatscht den Lappen schließlich frustriert auf den Boden „Ich weiß wirklich nicht, wie du das immer schaffst. Du kochst, du putzt, meine Wäsche riecht immer nach Orchideen und ich? Nicht mal die Stunden ein Butler und schon setze ich das Haus Unterwasser". Levi kniet sich zu ihm und legt die Hand auf seinen Rücken „Stell dich nicht so an Sklave und wisch das auf" sagt er und Eren zischt, sieht Levi an und will ihn gerade anfauchen, bevor er schluckt. Das ist so demütigend. Hat Levi sich auch so gefühlt? Wie konnte er das nur aushalten? Eren wird nun schon etwas klar, dass er eigentlich alle Butler immer abwertend behandelt hat. „Es fühlt sich scheiße an!", meint Eren nun und sieht Levi an mit Hundeaugen „Ich weiß. Hör zu, du bist oft so, dass du andere wie Scheiße behandelst und du solltest dir das langsam mal abgewöhnen. Man bekommt im Leben nicht immer, was man sich wünscht. Auch nicht mit meinen Federn also denk nicht einmal dran" sagt er kalt und der Jugendliche schmollt. Zwar versteht er es langsam, aber er will Levi den Sieg dennoch nicht gönnen und streicht sich nun die Haare zurück „Ich habe keine Zeit für Smalltalk ich muss weiter arbeiten!" meckert er und schiebt Levi sachte weg, bevor er aufsteht, fast ausrutscht und an einen Schrank geht, um einen Besen zu holen, mit dem er das Wasser versucht wegzuschieben. Kopfschüttelnd erhebt auch Levi sich und zuckt mit den Schultern, bevor er die Waschküche verlässt.

Eren verengt während des kehrend die Augen und wirft seine Kopfhaube auf den Boden „Er will also unbedingt Krieg... Den kann er haben" wispert er und geht ins Badezimmer, um allerhand Putzmittel und auch den Abfall in die Toilette zu stopfen. Summend spült er und das Klo läuft über, was er so stehen lässt und als Nächstes in die Küche geht, wo er den Kühlschrank aufreißt und die Tür aushängt, dass sie offen bleibt. Die Lebensmittel räumt er raus und spritzt Spülmittel hinein. Grinsend klatscht er sich in die Hände, bevor er den schwarzhaarigen sucht, welcher an der Haustür steht. Leise schleicht der Teen sich an und schaut über Levis Kopf durch den kleinen Schlitz, da Levi Yukiko beim Telefonieren beobachtet „Was machst du da?" flüstert der größere und Levi seufzt, sieht kurz hoch „Deiner Tante scheint es nicht gutzugehen. Sie hat gerade mit einem Arzt telefoniert und nun weint sie... Ihr Menschen und eure tränen...". Schmollend sieht Eren ihn an „Oh entschuldige, dass wir sowas wie Emotionen haben! Kann nicht jeder so ein eiskalter Engel sein"

„Wäre ich eiskalt, würde ich dich nicht Lieben und das tu ich" meint der kleinere und schließt die Tür, bevor er sich an diese lehnt und zu Eren hochsieht. Gerade, als der jüngere etwas dazu sagen will, hält sein Engel ihm den Mund zu „Waffenstillstand. Deiner Tante geht es beschissen. Sie war die letzte Zeit für uns da und hat uns geholfen. Wir sollten mal einen Moment nicht an uns denken" meint er kalt, wodurch Eren schluckt und nickt. Seine Tante ist immerhin so gesehen die wichtigste in seiner Familie, auch wenn seine Mutter ihn bei der Hochzeit verteidigt hatte, so bleibt Yukiko in seinem Herzen „Vielleicht geht es um eine Brust Operation" sagt er leise und Levi hebt die Augenbraue an „Noch größer? Nein. Es ist was anderes" meint er und breitet seine Flügel aus. Eren quiekt erschrocken und sieht auf den Boden, da einige Federn dort landen „Das muss natürlich ich sauber machen" schmollt er süß und Levi schlägt ihn sachte mit seinem rechten Flügel „Los. Nimm dir eine und Wünsch dir das Gespräch zu hören. Vielleicht können wir was für sie tun". Eren nickt und rupft Levi eine aus, ehe er sie ansieht. Der letzte Wusch ging ja total in die Hose, weshalb er etwas zögert, aber auch Levi schweigt zögernd. Was, wenn seine Tante krank ist? Denn Krankheiten sind etwas, was Levi nicht wegzaubern kann. Wie soll er Eren dann aufbauen? Noch glaubt der Teen ja, dass Levi alles kann, weshalb er sagt: „Ich wünsche mir das Gespräch von vorhin mitanzuhören!".


Mein himmlisch unfreundlicher Butler [Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt