38 Eine Reise in die Vergangenheit

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Wiedermal wird die Liebe der beiden auf die Probe gesetzt und diesmal ist es für den Teenager sogar noch etwas schlimmer, denn er ist ganz allein auf sich gestellt. Man muss bedenken, dass er zwar von Levi normal behandelt wurde und so gesehen auch erzogen, aber das er allein mit der Verantwortung ist, Levis Gedächtnis zurückzuholen, ist schon fast überfordernd. In der Schule kann er sich kaum konzentrieren, da er sich ständig überlegt, wie er diese Blockade aus Levis Hirn treiben kann, dass er wieder weiß, was zwischen ihnen war. Manchmal verletzt Eren sich selbst, nur damit sein geliebter Butler zu ihm kommt und verpflegt. Diese Masche, dass Eren auf hilflos tut, scheint irgendwie auch zu ziehen, denn der schwarzhaarige ist so tatsächlich netter zu ihm. Nicht so wie zu Beginn, wo sie sich beide Tag täglich angepflaumt haben.
Zum Glück ist heute Freitag und Eren kann es über das Wochenende wieder versuchen Levi alles näherzubringen. Es ihm einfach so vor die Füße zu knallen wäre nicht besonders hilfreich, denn das würde ihn vielleicht sogar überfordern. „Eren" hört er plötzlich jemand hinter sich rufen und dreht sich zu diesem und wer ist es? Die nervige Pferdefresse. „Was denn?", brummelt Eren deshalb leise „Reagier doch nicht gleich so zickig~ Ich wollt fragen, ob du vielleicht die Projektarbeit tauschen willst. Ich komme mit meinem Thema nicht so gut klar und Herr Bossard sagte, dass ich tauschen kann, wenn jemand ja sagt" erklärt er und der braunhaarige seufzt und setzt seinen Rucksack ab, um die Papiere für Jean zu suchen. Eigentlich hätte er nein gesagt, ihn beleidigt oder sonst was, aber er ist so müde vor lauter Liebeskummer und vom nachdenken, dass er nicht mal kraft hat diesem Idioten zu sagen wie unfähig er ist. Na ja, zum Schlafen kommt Eren auch nur schwer, denn die Albträume, wie Levi getötet wird, huschen in seinem Kopf herum und lassen ihn kaum mehr los. Wer bitte steckt das so leicht weg, dass einem Partner der Kopf abgehackt wird? Niemand!

„Hier", sagt Eren leise und drückt ihm alles in die Hand, was Jean nimmt und die Augenbraue anhebt „Du bist schon die ganze Woche so komisch ruhig und nett. Wirst du krank?"
„Du hast doch was du willst, also hau ab und lass mich in Ruhe", meint er nun wieder zischend. Kopfschüttelnd geht Jean schließlich, da Levi auch hupt, weil er zum Abholen bereitsteht. Sofort eilt Eren hin und setzt sich hinten rein, um zu Levi nach vorne zu sehen. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, dass sie sich nicht mehr kennen oder besser gesagt, dass Levi ihn nicht mehr wiedererkennt. „Und? Wie war die Schule? Hoffe, du hast keine Scheiße gebaut" meint der kleinere kalt und fährt nun langsam los „Nein... War alles super" wispert Eren und sieht durch den Spiegel direkt in Levis Gesicht. Wieso muss alles nur so verdammt schiefgelaufen sein. Er ist froh, dass Levi lebt, aber bringt ihm das was, wenn er nicht mehr weiß, dass sie sich insgeheim lieben? Es ist nun fast sieben Tage her, dass dies alles passiert ist und noch immer zeigt Levi kaum Reaktionen auf seine Anspielungen. Aufgeben ist aber nicht drin, denn Levi hat ihn damals vor der Hochzeit bewahrt, er hat Eren vor dessen Vater beschützt, als er ihn schlagen wollte und wurde deshalb gefeuert. Zwar legt Levi alte Gewohnheiten wieder an, wie er beispielsweise den Flur wischt oder wie er Eren manchmal an der Schulter berührt, aber große Fortschritte sind das nicht.

Als der Teenager aus dem Fenster sieht, beobachtet er den Park, in welchem sie waren und wo Levi diese Salate aufgetischt hat. Daran erinnert er sich noch und wenn er darüber nachdenkt, muss er schmunzeln, denn er wurde ja später auch fast von dem Federvieh ermordet. Blinzelnd starrt er sich selbst ins Gesicht durch das Spiegeln der Fensterscheibe und drückt seine Hand nun dagegen „Levi! Können wir hier heute ein Picknick machen?", fragt er nun und der schwarzhaarige schaut auch kurz zur Seite nach draußen „Ah, das sieht aber nach einem Gewitter aus" merkt er an und Eren schluckt. Damals hat es doch auch geregnet, oder? „Nein... Es wird sicher nicht regnen. Bitte! Ich will, dass du Salate machst und Fleisch mitnimmst, dass wir Grillen können" meint er ehrgeizig und Levi sieht kurz zu ihm nach hinten, bevor er einfach nickt. Was soll er denn sonst sagen? Nein? Irgendwie klingt die Idee für den schwarzhaarigen auch besser, als wenn Eren sich die ganze Zeit grübelnd in seinem Zimmer verschanzt.
In der Küche macht Levi gleich ein paar Salate, mariniert Fleisch und packt den Grill ins Auto, ehe sie zusammen in den Park fahren, welcher heute gut besucht ist. Die Menschen spielen Frisbee, sind mit ihren Hunden zugange und Kinder überall. Eren ist sichtlich etwas genervt, doch versucht sich den Spaß davon nicht nehmen zu lassen. Schnell breitet er die Decke aus und setzt sich hin, ehe Levi den Korb abstellt und nur zwei Salate rausholt. Okay, das waren damals aber wesentlich mehr Salate „Tomatensalat und Gurkensalat, da du keine Radieschen magst" erklärt Levi und holt auch ein Baguette raus, um es zu schneiden und auf den Grill zu positionieren, genau beim Fleisch. Eren sieht ihm zu, ehe er sich umsieht. Da ist ein See mit Enten, weshalb Eren sich Brot nimmt und langsam hinläuft, ehe Levi ihm nachruft „Pass bloß auf. Nicht, dass sie dich jagen und du heulend nachhause rennst". Zuckend dreht Eren seinen Kopf zu ihm und blinzelt. Hat er das damals nicht auch gesagt? „Ah... Keine Ahnung warum ich das sagte. Fall einfach nicht ins Wasser" sagt Levi abwinkend und brät nun weiter, wobei er wieder total emotionslos aussieht.

Eren sieht bedrückt auf sein Brot und läuft langsam weiter, während Tränen stumm seine Wangen runterlaufen. Zwar sagte Levi das, aber bedeutet das schon, dass er sich erinnert? Immer wieder sieht Eren zu dem Mann an dem Grill, welcher konzentriert darauf sieht. Eren weiß ja nicht, dass Levi diese Gegend sehr wohlbekannt vorkommt und er sich auch wundert, wieso er eben sowas „gemeines" zu Eren sagte. Hier war er seines Wissens noch nie, aber irgendwie kommt ihm alles wie ein Déjà-vu vor. Ja, auch das er vor den Radieschen stand und sie zu Salat machen wollte, kam ihm seltsam vor, da irgendeine kleine Stimme in ihm sagte, dass Eren keine Radieschen mag. Nur, woher weiß er das? Wieso kennt er den Teenager manchmal so gut?


(Nur als Info für euch: 

Ab Kapitel 40 geht die Geschichte in eine Winterpause, damit ich ein paar andere beenden kann und mir Gedanken machen kann, wie es hier weitergehen wird~ Denn etwas schlimmes wird passieren, was diese Story hier vielleicht für immer verändern wird! Seid aufjedenfall gespannt!)

(Ps. ich habe sehr gute Ideen C: ~ und hoffe, sie rauben euch manchmal den Atem!)

Mein himmlisch unfreundlicher Butler [Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt