Süßer als Zimtschnecken

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(Rachels Sicht)

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(Rachels Sicht)

Rachels Herz schlug höher. Was er da grade eben gesagt hatte, hatte sie irgendwie berührt. Rachel konnte das Gefühl aber nicht ganz einordnen. Fühlte sie sich zu ihm hingezogen? Möglichst unauffällig betrachtete sie sein Profil. Seine dunklen, blauen Augen waren ihr schon damals in der Bäckerei aufgefallen, als sie den Leutnant das erste mal gesehen hatte. Leutnant! Wie das schon klang. Es versetzte Rachel einen klienen Stich ins Herz, bei dem Gedanken, wie unerreichbar er war. Dennoch hoffte sie, das er sie mochte, immerhin hatte Sanford nicht aus Höflichkeit nach ihrem Namen gefragt, oder doch?  Schnell verwarf sie diesen Gedanken. Dann fiel ihr Blick auf seine Lippen. Plötzlich fragte sie sich, wie diese sich wohl anfühlen würden...

Glücklicherweise wollte Mr. Sanford grade etwas sagen und Rachel konzentriete sich voll drauf. "Sie arbeiten bei den Berrys, oder?", fragte er. "Ja" sagte sie, allerdings nicht so richtig. "Ich helfe eher aus, mein Vater hört es nicht gerne,wenn ich meinte Tätigkeiten bei den Berrys als Job  bezeichne. Ich mache es auch zu 100% aus Freude und das gute ist, dass ich kommen und gehen kann, wann ich will. Denn ich bin ja nicht richtig angestellt sondern assestiere nur ein weing", erzählte sie. Rachel konnte sich immer weiter entspannen, je mehr sie sagten. Die Atmosphäre war angenehm und es war nicht mehr so komisch zwischen den beiden, falls eine Redepase entstehen würde. Doch die gab es bis jetzt gar nicht.

***

Die Konversation ging locker hin und her, bis Henry Sanford und sie das kleine Tor durchquerten und vor dem Südflügel des Richmond  Castle standen. Rachel fragte sich, was Leutnant Sanford tun würde, wenn er wüsste, sie würde das Schloss der Russels einmal erben. Dann drehte er sich zu ihr. "Ich glaube es ist Zeit, auf Wiedersehen zu sagen Miss Russel. Wir haben vor einigen Tagen ein Telegramm bekommen, dass wir morgen wieder zurück in die vereinigten Staaten reisen sollen. "Jetzt schon?", rutschte es Rachel raus, war ihr unglaublich peinlich war. Sie hatte wohl ihren Gedanken laute ausgesprochen und der Leutnant lächelte traurig. "Es war mir eine Freude sie kennen zu lernen", sagte er leise und drückte ihre Hand. Sie drückte zurück und beide liefen getrennte Wege. Vielleicht war es auch gut so, dachte sich Rachel. Mit einem Leutnant Commander ein Verhältnis einzugehen wies auf sehr viel Einsamkeit und getrennte stunden hin. Trotzdem sah sie ihre Hand glücklich an, die er gedrückt hatte, sodass ihr fast die Zimtschneckentüte aus der Hand rutschte. Glücklich über die Nähe zum Abschied betrat Rachel lächelnd die Küche.

***

"Na da ist aber jemand zufrieden", grinste Dena, als Rachel sich in der Küche auf eine Tischplatte setzte. "Das kann man wohl sagen", grinste diese zurück und reichte Dena die Tüte mit den Zimtschnecken. "Ahhh", machte sie und roch genüsslich an den lauwarmen Schnecken. "Aber darf man denn erfahren, was unsere Herzogstochter so erfreut hat?", schmunzelte sie. "Wer weiß", antwortete Rachel frech. Noch wollte sie nicht mit der Sprache rausrücken. "Komm schon Rachel, ich will alles wissen", forderte sie die knapp 10 Jahre ältere Dena auf.

 "Ich bin nicht alleine von den Berrys aus gelaufen, ich wurde von einem recht attraktiven mann begleitet", verriet sie. "Spann mich nicht so auf die Folter", freute sich Dena. "Wer ist es? Kenne ich ihn? Kommt er aus Anvery?", fragte Dena. Rachel holte tief Luft, um Dena alles zu erzählen, was bis jetzt passiert war. Sie erzählte vom ersten Aufeinandertreffen, bis zur tragischen Verabschiedung.

"Was für eine romanische Geschichte, Rachel. Eine tragische Liebesgeschichte ohne Happy End", Dena seufzte dramatisch, fiel dann in Rachel lachen ein. "Ja genau, den lieben Leutnatn werde ich vermutlich in 2 Jahren erst sehen und bis dahin ist er wieder von seiner Frau geschieden und hat zwei Hunde adoptiert", fantasierte Rachel. "Was? Er ist verheiratet?", fragte Dena entsetzt, "er hätte dann deine Hand besser nicht drücken sollen". "Nein", lachte Rachel, "das habe ich mir grade nur so ausgedacht. Obwohl es natürlich auch sein könnte, meinst du nicht?", fragte sie.

Mein amerikanischer GentlemanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt