Unter Beobachtung

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(Henry Sanfords Sicht)

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(Henry Sanfords Sicht)

"Commander, einer der Admirals hat sich an einer zerbrochenen Flasche tiefe Schnitte zugezogen!" Ein Offizier unterbrach Henry grade in einem Gespräch mit deinem Steuermannsmaat seines Schiffes, doch für diese erschütternde Nachricht verzieh der junge Leutnant zur See es dem Offizier sofort. "Wird ihm schon geholfen?" "Ja, ich bin sofort zu ihnen gekommen, als schon eine junge Frau und Admiral Johnson ihm zur Hilfe geeilt sind. Die beiden hatten Hygieneartikel sowie Verbandsmaterial dabei und auch sofort ausgepackt". "Gut so!", knurrte Henry leise, er machte sich Sorgen um jeden seiner Männer, wollte das aber natürlich nicht jedem preisgeben. 

"Ich sehe mir die Situation mal von nahem an!" Henry griff nach seinem marineblauen Zweispitz und eilte auf die Menschentraube zu, die sich vermutlich wegen des Patienten gebildet hatte. "Wir brauchen eine Pinzette und Desinfektionsspray!", hörte er schon den tiefen Bass von Admiral Johnson. "Und ein sauberes Handtuch und Wasser wären auch gut", tönte es kaum eine Sekunde später von unten. Henry hatte grade einige umstehenden Männer weggeschickt und stockte.

 Die Stimme kam ihm bekannt vor. Es war die junge Dame aus der Bäckerei, mit der er einen interessanten Blickwechsel ausgetauscht hatte. Was sie hier wohl zu suchen hatte? "Wir haben alles, Admiral", rief ein Schiffsjunge und drückte Admiral Johnson das Handtuch und dem Mädchen eine Wasserflasche in die Hand. Diese nickte dankend und Henry konnte beobachten, wie sie mit der Pinzette einen Glassplitter sorgfältig entfernte. Dann säuberte sie die Wunde. "Das könnte jetzt etwas brennen", sagte sie, bevor sie vorsichtig das Mittel auf die offene Wunde sprühte. "Admiral Johnson, können sie mit diesen Streifen die Wunde so gut es geht zukleben?" Der Admiral nickte.

 Wie gebannt beobachtete Henry, wie das junge Mädchen sanft die Haut zusammen schob und der Admiral dann die Tapesteifen befestigte. Die Beiden wickelten nun vorsichtig einen Verband um den Unterarm des Mannes. "Danke Miss!" Er lächelte die junge Dame dankend an. "Nichts zu danken. Gibt es sonst noch Probleme?", lachte sie. "Ich glaube, wir verteilen unsere Artikel weiter", antwortete Admiral Johnson grinsend. "Ist gut", sagte sie fröhlich und nahm seine Hand an, die er zum Hochhelfen ausgestreckt hatte. Dann gingen beide davon. Henry schaute den Beiden verwirrt lächelnd nach.

(Rachels Sicht)

Rachel winkte noch einmal fröhlich, dann bog die Kutsche der Bingleys samt ihr, Mr. Bingely und Jane um eine Kurve und die schattigen Bäume um die Wear versperrten den Blick auf den Lagerplatz. "Du hast aber eine Aktion geleistet Rachel!", sagte Jane beeindruckt. "Das war super, wie du den Seemann verarztet hast". Rachel wurde ein wenig rot. "Lieb von dir Jane, ich habe es aber einfach aus der Situation bedingt gemacht. Meinst du, ich habe dadurch die Aufmerksamkeit sehr auf mich gezogen?" "Also dieser Admiral Johnson hat schon sehr beeindruckt ausgesehen, aber ich denke, du bist jetzt nicht in aller Munde", beruhigte Mr. Bingley Rachel. 

"Gut", seufzte sie und sah, dass die Kutsche Anvery schon fast erreicht hatte. Mit knarrenden Reifen war der Übergang auf den Schotterweg gut hörbar. "Können sie mich bei den Berrys rauslassen Mr. Bingely?" "Willst du etwa noch mehr arbeiten heute, Rachel?", fragte er. "Nein, aber ich wollte nur nochmal schnell reinschauen", antwortete sie. "Na wenn's sonst nichts ist", schmunzelte Mr. Bingely und parierte die beiden Pferde. "Danke, dass ich mitfahren konnte, auf Wiedersehen!" Rachel sprang von der Kutsche. "Wir danken dir, grüß die Berrys!",, rief Mr. Bingely und Jane winkte. Dann verschwand Rachel durch die Eingangstür. 

Mein amerikanischer GentlemanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt