Jazzy

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(Henrys Sicht)Die Kutsche rollte über den Kiesboden und ließ es unter ihnen knirschen

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(Henrys Sicht)
Die Kutsche rollte über den Kiesboden und ließ es unter ihnen knirschen. Henry reckte seinen Kopf, um irgendwie noch einmal auf den Balkon zu sehen. Jazzy saß gegenüber von ihm in der Kutsche und ihr Kleid berührte ihn an den Knien. nervös strich er es an die Seite. Henry versuchte das Wackeln des Fahrobjekts auszublenden und sich auf sein Blickobjekt zu konzentrieren. Was, oder besser gesagt wen er dort oben gesehen hatte interessierte ihn sehr. Er war sich selbst nicht sicher, ob ihn seine Augen getäuscht hatten oder nicht, doch Henry war sich recht sicher, auf dem Balkon Miss Rachel gesehen zu haben. zuerst hatte ihn seine Neugier geweckt und er wollte unbedingt wissen, ob es sich wirklich um das Mädchen von einem anderen Kontinenten handelte, aber dann fühle er, dass da noch mehr war.

In der ganze Zeit nach der Reise nach Anvery, Henry hatte sich den Namen ganz genau gemerkt, hatte er sich weiter um seine beruflichen Aufstiegschancen gekümmert, doch immer wieder waren seine Gedanken zu Miss Rachel gewandert. An sich war er schon immer ein zielstrebiger Mann gewesen, der seine Ziele verfolgt hatte, doch Miss Rachel hatte ihn ein wenig aus der Bahn geworfen. Henry hatte auf einmal das verlangen in sich gespürt, ein Mädchen kennenzulernen, mit dem er mehr als eine lockere Bekanntschaft eingehen könnte. Sie hatte ihn irgendwie fasziniert und er hatte bei der Abreise das Bedürfnis verspürt, noch einmal mit ihr reden zu können. Ihr hübsches Gesicht war in seiner Erinnerung geblieben und auch ihr strahlendes Lächeln. Weil sie jedoch so unerreichbar weit weg wohnte, hatte er nicht damit gerechnet, sie je wieder zu sehen. Das konnte sich aber ändern. Henry wollte grade den Kutscher bitten, anzuhalten, damit er zum Ball zurück gehen könne, da zog Jazzy seine Aufmerksamkeit auf sie.

"Henry", sie griff seine Hand. "Wen hast du gesucht?", fragte sie mit ihrer zarten Stimme. Doch Henry hörte einen eifersüchtigen Beiklang. "Ach, ich habe mich nur noch mal umgesehen", sagte er möglichst beifällig, um ihrer Frage auszuweisen. "Das habe ich gemerkt", sagte sie und strich mit ihrem Dauen über seine Fingerknöchel. Henry wollte sich ihrer Hand entziehen, doch besann sich dann. Er sollte Jazzy nicht beunruhigen, sie wurde sehr schnell ungemütlich, wenn er sich ihr entzog. "Aber nach wem hast du geschaut?", beendete sie ihren Satz. "Ach, nur nach dem Balkon", sagte Henry und wusste bereits, dass er aus der Fragerei nicht mehr herauskommen würde. "Sag mir doch einfach den Namen, das ist doch nichts Geheimes. Oder...", brach sie ab, "hast du nach einem anderen Mädchen geschaut?" Er sah in ihre großen Augen und seufzte. Henry kannte diesen Blick. Jetzt konnte er den Wagen nicht anhalten lassen, das wäre unmöglich.

"Es war eigentlich unwichtig meine liebe Jazzy", sagte er und warf ihr einen liebevollen Blick zu. Eigentlich hatte er sie doch sehr lieb. Aber war an ihren Worten etwas wahres dran? War es richtig, an ein anderes Mädchen zu denken, obwohl er doch wichtige Pläne hatte?

Mein amerikanischer GentlemanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt