17. Ich danke euch.

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Hermine Granger p.o.v.

~*~


Peinlich berührt von meinem Gefühlsausbruch stehe ich auf und mache mich wieder daran die Fäden der Spinne aufzulösen. Neville rollt mit seinen Augen, während ich hoffe, dass Draco das nicht gesehen hat. Draco geht mir zur Hand, damit haben wir das arme Spinnenfutter innerhalb weniger Minuten erfolgreich befreit.

≫Wenn ihr mir nicht geholfen hättet, wäre ich in den nächsten Stunden voraussichtlich von einer Horde Spinnen gefressen worden. Ich danke euch.≪, überschwänglich umarmt er mich und hinterlässt ein paar Spinnenweben auf meiner Jacke. Draco gibt er die Hand.

≫Wir haben uns solche Sorgen gemacht, ich hätte nicht gewusst, was ich hätte tun sollen, hätten wir dich heute nicht gefunden...≪, sage ich und kämpfe erneut gegen Tränen.

≫Du Trottel, wie hast du es überhaupt geschafft in dieser Situation zu landen?≪, schimpft Draco herablassend und verschränkt seine Arme vor der Brust.

≫Naja ich wusste, dass man Malvenkrautsetzlinge in diesen Wäldern finden kann und deshalb habe ich dort danach gesucht... Aber am Waldrand hat sich auf einmal diese Spinne auf mich gestürzt, ich bin vor ihr geflüchtet und bin, als ich über meine Schulter sehen wollte wo sie ist, blindlings in ihr blödes Netz gerannt...≪, erklärt er und sieht verlegen auf seine Schuhe, mit denen er gegen einen Kiesel kickt.

≫Das nächste Mal schicken wir dich besser nicht alleine los, oder Neville? Du hättest sie einfach mit einem Stupor ablenken und apparieren können.≪, murrt Draco und macht Neville noch verlegener.

≫Jaaaaaa... also ich hatte meinen Zauberstab in der Herberge gelassen.≪, gibt er kleinlaut zu. Geräuschvoll schlägt Draco sich mit seiner flachen Hand gegen die Stirn.

≫Das kann doch nicht wahr sein! Ich habe wirklich keine Ahnung was dich so dumm macht, aber es funktioniert scheinbar.≪

≫Draco! Lass es doch einfach. Wir können froh sein, dass er am Leben ist.≪, ich habe wirklich genug davon, dass er Neville so fertig macht. Sicher war es nicht seine schlaueste Idee, den Zauberstab zuhause zu lassen, aber ihn deswegen als dumm zu bezeichnen ist auch nicht wirklich die feine englische Art. Augenrollend nickt er.

≫Lasst uns verschwinden.≪, sagt er stattdessen. ≫Ich bringe zuerst Neville zurück, dann dich. Kannst du dich so lange verteidigen?≪, spottet er und sieht mich mit erhobener Augenbraue an.

≫Danke, ich schaffe das schon.≪, antworte ich selbstbewusst. Schulterzuckend steigen er und Neville auf den Besen und fliegen zurück zur Herberge, während ich mich an einen Baum lehne, meine Augen schließe und die Stille genieße.

Errötend erinnere ich mich an die vorherige Nacht, in der Draco versuchte mich zu trösten und seine Hand hastig von mir entfernte, weil ich kein Shirt getragen hatte. Ich habe ihn immer für einen Frauenheld gehalten, vielleicht stimmt das ja gar nicht. Obwohl er ja anscheinend was mit einer Blondine am laufen hat. Dennoch rechne ich es ihm hoch an, dass er immer versucht mich zu beruhigen, wenn ich doch mal ein paar Tränen verdrücken muss. Es muss seltsam für ihn sein, dass ich seine Chefin bin. Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter. Ich erschrecke mich zu Tode, hole mit meinem Ellenbogen aus und ramme ihn meinem Angreifer in die Magengrube, der darauf stöhnend zusammensackt. Fieberhaft drehe ich mich um, ziehe meinen Zauberstab und gehe einen Schritt rückwärts, nur um zu sehen, dass mein ‚Angreifer' Draco ist.

≫Verdammt! Granger, was stimmt mit dir nicht?!≪, krächzt er und ringt nach Atem.

Schlagartig wird mir schlecht. ≫OH GOTT, DAS TUT MIR SO LEID!≪, jammere ich und knie mich neben ihm auf die Wiese. Ich strecke meine Hände nach ihm aus, die er augenblicklich wegschlägt.

Hogwarts 2007 [Dramione]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt