26. Wie schön, komm doch rein.

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Hermine Granger p.o.v.

~*~

Nachdenklich durchquere ich das Schloss, um Septima zu besuchen. Da unser samstägliches Treffen ausgefallen ist, möchte ich gern über ein Neues sprechen.

Während ich gehe schweifen meine Gedanken immer wieder zu Draco, der noch immer erschöpft im St. Mungos Hospital liegt. Habe ich mit dem unbrechbaren Schwur zu viel verlangt? Andererseits muss ich es so sehen: ich bin für die Sicherheit einer ganzen Schule verantwortlich und wenn ich es ihm durchgehen lasse und er wieder eine solche Aktion durchzieht...

Ganz abgesehen von dem Ziehen in meinem Herzen, das ich jedes Mal in seiner Nähe- Stopp! ≫Hermine, lass den Blödsinn.≪, zische ich mir selbst zu und steige die nächste Treppe empor. Bald darauf erreiche ich den fünften Stock, erleichtert, dass ich mich jetzt mit jemandem unterhalten kann der nicht Malfoy ist und mich von eben genanntem ablenkt.

Ich klopfte mit meinen Knöcheln gegen die dunkle Holztür, die wenige Sekunden später von der brünetten Hexe geöffnet wird.

≫Hermine! Wie schön, komm doch rein.≪, flötet sie und macht einen Schritt beiseite, damit ich ebenfalls ihre privaten Räume betreten kann. ≫Setz dich doch, ich koche uns einen Tee.≪

≫Hallo Septima. Es tut mir so leid, dass unser Treffen letzte Woche nicht stattfinden konnte... Beziehungsweise, ihr habt euch ja bestimmt trotzdem getroffen, aber dass ich nicht dabei sein konnte.≪, ein wenig schuldbewusst setze ich mich auf das kleine Sofa vor ihrem Kamin. Die andere steht derweil an einem Bunsenbrenner und erhitzt einen winzigen Wasserkessel aus Metall, der sich auf einem Ständer befindet.

≫Ach-≪, sie winkt ab und spricht mit mir, während sie ein paar Kräuter in zwei Teeeier füllt. ≫Ist doch nicht schlimm. Komm einfach das nächste Mal mit. Alle Verpflichtungen, die die Schule betreffen, sind selbstverständlich wichtiger als unsere Tratschrunde.≪

Der Kessel pfeift. Sie gießt den Tee in zwei Tassen auf und kommt mit ihnen in der Hand zu mir, ein mildes Lächeln auf den Lippen.

Unzufrieden denke ich daran, weshalb ich überhaupt das Treffen versäumt habe, nämlich wegen eines gewissen Herrn, der es für nötig hielt, schwarze Magie zu verwenden und dann aus den Latschen zu kippen. ≫Ich komme gern das nächste Mal mit.≪, antworte ich daher nickend und nippe an meiner Tasse.

≫Ist etwas Wichtiges vorgefallen? Mr. Malfoy darf momentan keinen Unterricht geben, haben meine Schüler erzählt. Warum weiß ich nichts davon, ich bin die stellvertretende Schulleiterin?≪, oh nein.

≫Ähm-≪, beginne ich wenig geistreich und versuche mir so schnell wie möglich eine Erklärung zurechtzulegen. Innerhalb von zwei Tagen hatte sich seine Suspendierung also herumgesprochen. ≫Er hat sich eine schwere Grippe eingefangen und... wollte trotzdem den Unterricht halten und da er sich mir vehement widersetzt hat, wusste ich mir nicht anders zu helfen als ihn zu suspendieren.≪

≫Mhm. Als so arbeitswillig hätte ich ihn gar nicht eingeschätzt.≪, skeptisch hebt sie eine Augenbraue, ich wende meinen Blick ab, damit meine Lüge nicht komplett auffliegt, weil meine Wangen heiß werden. Ich kann es nicht gebrauchen, dass jemand in dieser Angelegenheit herumschnüffelt.

Ich sehe die Flammen an, als ich fortfahre: ≫Jedenfalls liegt er momentan im St. Mungos und wird deshalb sowieso ausfallen. Wir sollten den Schülern ein paar passende Hausaufgaben aufgeben, damit sie ihre Prüfungen im Juni pünktlich ablegen können.≪, ob mit oder ohne Malfoy würde sich noch zeigen.

≫Ich kann mich darum kümmern. Oft habe ich ihn betreut, wenn Minerva Außerschulisches zu regeln hatte.≪, grübelt Septima und tunkt das Teeei immer wieder in das heiße Wasser.

Hogwarts 2007 [Dramione]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt