Ein starker Schmerz ein lautes Krachen ein lauter Schrei. Dann wurde alles dunkel.
Stille
Jemand rüttelte an meiner Schulter. Alles tat mir weh. Blinzelnd öffnete ich die Augen. Verschwommen sah ich den Umriss einer Person, die neben mir kniete."Lilith? Lilith wach auf!"
Ich blinzelte nochmal und versuchte, das Gesicht der Person zu erkennen. Mein Kopf tat entsetztlich weh, doch langsam klärte sich meine Sicht. Schliesslich erkannte ich Felix, der mit zerstausten Haaren und verstaubter Kleidung vor mir Kniete. Sein Gesicht war zerkratzt und in seinen Haaren steckten Holzsplitter fest. Als er bemerkte, dass ich wach war, atmete er erleichtert auf."Leute, ich habe sie gefunden. Kommt schnell, ich glaube sie ist verletzt!"
Sams und Petes Gesicht erschienen in meinem Blickfeld. Benommen hob ich meinen Kopf. Ich wollte mich aufrappeln, aber Sam drückte mich sanft wieder nach unten." Langsam Liebes. Ich muss zuerst überprüfen, ob du dir nichts gebrochen hast. Immerhin bist du fünf Meter in die Tiefe gestürzt."
Ich legte mich wieder hin und schloss die Augen. Was ist passiert? Wo war Anna? Hatten die Monster sie umgebracht?
Sam berührte meinen linken Fuss und ein scharfer Schmerz durchzuckte mein Bein. Ich zog scharf die Luft ein und wimmerte. Sam zog erschrocken ihre Hand zurück."Shit, ich glaube dein Knöchel ist verstaucht. Jemand wird dich tragen müssen",sie richtete sich auf,"Jungs, könnt ihr helfen?"
Pete schüttelte den Kopf."Sorry Samie, aber ich trage schon die Rucksäcke. Felix wird sie tragen."
Felix, der etwas abseits der Gruppe stand, drehte sich stirnrunzelnd um. Zu meiner Überraschung beschwerte er sich kein bisschen. Schnellen Schittes kam er auf mich zu und hob mich vorsichtig hoch. Als er meinen überraschten Blick bemerkte, zuckte er nur die Schultern und stetzte mich auf eine Mauer."Hier steig auf meinen Rücken. Beeile dich, wir müssen gehen. Bald werden die ersten Plünderer kommen und alles mitnehmen, was sie tragen können."
Mein Kopf schmerzte viel zu sehr, dass ich hätte wiedersprechen können. Ich legte meine Arme um seinen Hals und mit einem Ruck zog er mich auf seinen Rücken.
Erst jetzt bemerkte ich das Chais, dass im ehemaligen Lager des Milano-Clans herrschte. Der Wachturm war eingestürtzt und die Lager der Clanmitglieder waren grösstenteils zerstört. Staubkörnchen flogen durch die Luft und goldene Sonnenstrahlen bannten sich ihren Weg durch die von Rissen durchzogene Hauswand.
"Sam, was ist passiert? Wo ist Anna?" Meine Stimme zitterte. Sam kam auf mich zu und legte mir behutsam die Hand auf die Schulter. In ihren Augen glitzerten Tränen."Sie ist weg Lilith. Genau wie alle Anderen. Es tut mir Leid."
Alles in meiner Brust zog sich zusammen. Nein, nein, nein. Das ist nicht wahr, das durfte nicht wahr sein. In meinen Augen sammelten sich Tränen."Was? Warum? Wer hat sie mittgenommen?"
Pete, der ein wenig weiter entfernt den Schutt durchwühlte, stand auf. Erst jetzt bemerkte ich, dass sein linkter Arm einbandagiert war. Sein struppiges Schwarzes Haar stand noch mehr ab als sonst und blutige Kratzer zogen sich über seine Wangen."Als die Moskuten gekommen waren, wollten wir sie mit unseren Waffen erschiessen. Doch auf halbem Weg nach unten bist du plötzlich stehen geblieben und hast nicht auf unsere Rufe reagiert. Du bist starr wie eine Statue gewesen."
Ich schluckte schwer. Ja ich erinnerte mich. Es war, als wäre ich eingefrohren.
Sam seuftze. Ihre Jeans war an einigen Stellen zerissen und Bulverschmiert." Der Moskute bemerkte uns und zerschlug mit einem einzigen Schlag den ganzen Wachturm. Wir konnten nichts tun."
"Nein." Schluchzte ich.Jeglich Kraft wich aus meinen Gliedern. Mein Griff um Felix's Hals löste sich und ich knallte fast auf den Boden. Mein Köper zitterte. Sie waren weg. Alle. Verschlept, und getötet. Ich hatte sie alle im Stich gelassen.
In diesem Moment ertönten laute Stimmen ausserhalb des nun zerstörten Lagers. Erschocken drehten wir den Kopf Richtung Eingang. Durch die Risse konnte ich zwei dunkle Sillouetten ausmachen. Der Statur nach waren es vermutlich eine Frau und ein Mann. Auf ihrem Rücken trugen sie Scharfschützengewehre.
Felix Griff um meine Beine verstärkte sich."Kommt schnell verstecken wir uns. Das sind bestimmt Plünderer. Wenn sie uns erwischen, sind wir geliefert."
So leise wie möglich huschten wir hinter einen zetrümmerten Container, der gross genug war, um uns zu verstecken. Angespannt lauschte ich den Schritten der Fremden, die in diesem Moment das Lager betraten."Scheisse. Diese Wichser haben das ganze Lager zerstört. Das ist jetzt schon das dritte Mal in dieser Woche." Hörte ich eine weibliche Stimme sagen. Ihr Partner, es war tatsächlich ein Mann, gruntzte."Ich glaube der Prof hatte Recht. Er sucht sich wirklich neue Lebensenergie. So viele Überfälle gab es seit fünf Jahren nicht mehr. Das kann kein Zufall sein."
Ich hörte, wie jemand eine Mülltonne umstiess."Wenn wir doch nur wüssten, wo sie als nächstes zuschlagen. Dann könnten wir rechtzeitig etwas tun." Schnaupte die Unbekannte.
Zitternd wagte ich einen Blick durch ein Loch im Container.
Eine junge Frau, vermutlich um die zwanzig mit blondem Haaren stand in der Nähe, wo früher die Feuerstelle gewesen war. Jetzt war von der gemütlichen Ecke nur noch Staub und Kohle übrig. Ein etwas älterer Mann stand neben ihr, das grosse Scharfschützengewehr auf den Rücken geschnallt. Eine Pistole steckte ihm Hafter seiner dicken Militärhosen und er trug ein emges Shirt, welches seinen Bizeps zur Schau stellte. Die Frau seuftze."Sieh dir das an Markus. Wie kann ein einziger Mann so viel Schaden anrichten?" Sie schüttelte den Kopf."Komm, gehen wir zurück. Hier gibt es nichts mehr zu finden."Ihr Begleiter, der offenbar Markus hiess, nickte und zusammen liefen sie auf dem Ausgang zu.
Wir atmeten erleichtert aus und Pete liess sich erschöpft auf seinen Hintern fallen.Dabei stiess er mit seinem Rücken gegen den Container, der durch die Erschütterung nun entgültig nachgab. Mit einem ohrenbetäubenden Scheppern fiel der Container in sich zusammen.
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Mission Yellow|Lee Felix-Unfinished
FanfictionLangsam schloss ich die Augen."Bitte geh zurück. Ich möchte nicht, dass du mich begleitest." . Ich spürte, wie er sich zu mir hinunterbeugte. Sein warmer Atmen streifte mein Gesicht."So Leid es mir tut, Tigerlily, du wirst mich nicht los. Ich habe m...