Vorsichtig schlichen wir den Gang hinunter, an den Werkstätten vorbei und kamen wieder in den Raum, in den uns die Wächter zuerst gebracht hatten. Von dort führte eine Tür in eine kleine Lagerhalle, mit Fahrzeugen und fertig gepackten Rucksäcken.
Das Buch zu klauen war einfacher gewesen als gedacht. Dieser Sebastian schlief wie ein Stein. Es war eine Leichtigkeit gewesen, einzubrechen und den Schlüssel zu stehlen.
Nun da wir das Buch hatten, konnte uns nichts mehr aufhalten. Nun ja fast nichts.
"Was denkt ihr, was ihr da gerade tut?" Zischte eine Stimme hinter uns. Wir drehten uns erschrocken um.Sam und Pete standen hinter uns, ebenfalls von Kopf bis Fuss in die Ausrüstung der Wächter gehült. Sams Augen blitzten amüsiert."Ihr dachtet wohl echt, dass ihr euch einfach so, ohne uns davomachen könntet?"Pete schüttelte kirchernd den Kopf."Ich hätte besseres von euch erwartet, echt."
Felix und ich blickten beschämt zur Seite. "Wir- wir wollten nur." Flüsterte ich, doch Sam liess mich nicht zu Wort kommen."Ich weiss, dass du uns schützen willst, Lilith, aber wir sind keine Kinder mehr. Ihr seid auch unsere Familie."
Pete nickte."Wenn ihr dachtet, dass ihr ohne uns gehen könntet, dann habt ihr euch heftig geschnitten. Wir lassen euch zwei Chaoten nicht alleine da draussen." Mit diesen Worten setzte er sich in Bewegung und steuerte direkt auf einen Wagen in unserer Nähe zu. Es war kleiner Wagen, dessen Dach lediglich aus einer Planke bestand. Die Sitze waren an einigen Stellen zugenäht und an den Seiten waren Taschen für die Ausrüstung angebracht."Schnell, hohlt euch einen Rucksack und hüpft an Bord! Ich und Felix starten den Wagen!"
Wir sprinteten zu den Rucksäcken und kletterten an Bord. Felix und ich sassen vorn, während Sam und Pete es sich hinten gemütlich machten. Mit gerunzelter Stirn drehte Felix den Autoschlüssel hin und her. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit startete der Wagen und tuckerte zu dem grossen Ausgangstor.
"Fuck." Flüsterte Felix und stoppte den Wagen."Da vorne steht eine Wache. Schnell, zieht eure Masken über."So unauffällig wie möglich näherten wir uns dem Tor. Sobald die Wache uns bemerkte, stand er auf und stellte sich uns in den Weg. Ein grosser Schlüssel rasselte an seinem Gürtel."Halt! Wo wollt ihr hin? Offizielle Ausrückzeit ist erst in vier Stunden!"
"Der Prof hat uns auf eine streng Geheime Mission geschickt." Ich hoffe inständig, dass er dass Zittern in meiner Stimme nicht hören konnte. Der Wachman zog seine Augenbrauen hoch."Das muss ich überprüfen. Wartet hier, ich hole den Prof."
Er setzte sich in Bewegung, doch Pete sprang geschickt vom Wagen hinunter und stellte sich ihm in den Weg."Hör mal Alter, wir müssen uns wirklich beeilen. Der Prof hat uns befohlen, noch vor Sonnenaufagng wieder zurück zu sein und wenn du uns jetzt-Ufff!"
Er stöhnte schmerzvoll auf, als die Wache ihn zur Seite stiess und ihn zu fall brachte."Geh mir aus dem Weg Junge! Eure "Mission" kann warten, ich hole jetzt erst Mal den Prof. Die Sache hier gefällt mir nicht." Zischte der Wächter und marschierte, ohne Pete eines weiteren Blickes zu würdigen in die Dunkelheit davon.
Ich sprang vom Wagen hinunter und huschte zu Pete hinüber, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Schulter rieb. "Pete alles Okay?" Keuchte ich und half ihm aufzustehen. Er nickte und liess sich von mir helfen."Dieses Arschloch wird uns jetzt beim Prof verpetzten. Was machen wir den jetzt?" Murmelte ich und blickte besorgt in die Richtung, in die der Wachmann verschwunden war. Pete lachte leise."Na ja, der kleine Sonnenschein hat uns ein nettes, kleines Geschenkchen hinterlassen." Grinsend zog er den Schlüssel aus seiner Hosentasche hervor und hielt ihn mir triuphierend unter die Nase.
Mir klappte der Kiefer nach unten."Wie-wie hast du...?" Stotterte ich, doch Pete grinste nur und begann, das Tor aufzuschliessen."Nach den vielen Jahren als Marthas Küchengehilfe musste ich flinke Finger haben, um den Schlüssel für die Kecksdose zu stehlen. Schliesslich gab es diese Keckse nur einmal im Monat."
Sam schüttelte den Kopf, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen."Das ist mein Bruder. Ein Keckstdieb." Sie wischte sich eine imaginäre Träne von der Wange." Der Stolz unsere Familie."
Pete drehte sich um und legte sich theatralich die Hand auf die Brust."Danke, danke, ich weiss, ich bin wunderbar. Man hätte mich "Pete der Unglabliche" nennen sollen."
Mit einem Ruck ging das Tor auf und ich kletterte kichernd an Bord."Hört auf rumzualbern. Wir müssen hier weg, bevor unser Mr. Sonnenschein zurückkommt. Etwas sagt mir, dass er nicht alzu erfreut darüber sein wird, dass unser Kecksdieb hier den Schlüssel gefuchst hat."
Pete zog einen Schmollmund und kletterte ebenfals an Bord." Meno, ich hätte gerne sein Gesicht gesehen. Der Typ wird Augen machen." Ein fieses Grinsen schlich sich auf sein Gesicht."Dafür wird ihm der Prof vermutlich zu mehr Küchendienst verdonnern, als ich in meinem ganzen Leben absolvieren musste. Das wird ein Spass."
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Mission Yellow|Lee Felix-Unfinished
FanfictionLangsam schloss ich die Augen."Bitte geh zurück. Ich möchte nicht, dass du mich begleitest." . Ich spürte, wie er sich zu mir hinunterbeugte. Sein warmer Atmen streifte mein Gesicht."So Leid es mir tut, Tigerlily, du wirst mich nicht los. Ich habe m...