Der Stein im See

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Die beiden führten uns über einen gepflasterten Pfad zu der grossen Arena zurück. Mein Bauch begann nervös zu kribbeln. Alle Augen waren auf uns gerichtet.

Die Miene von Königin Inka zeigte keinerlei Emotion. Langsam erhob sie sich von ihrem Thron."Der Rat gewährt euch eine Change, euch zu beweisen. Der Stein wird euch alle vier auf die Probe stellen. Wenn ihr den Test besteht, dürft ihr den Stein mit euch nehmen."

Wir nickten und sie führte uns über einen Pfad auf eine kleine Lichtung. Abgesehen von zwei Wächterinnen, blieben die anderen Kriegerinnen alle in der Arena zurück.

Gegenüber von uns Lag ein breiter Höhleneingang, der von wilden fremdartigen Pflanzen bedeckt wurde. Als wir eintraten wurden wir in vollständige Dunkelheit eingehüllt. Der Boden war nass und wir mussten aufpassen nicht auszurutschen.

Die Wände waren von Moos und Schimmel überzogen. In der Ferne hallte das Tropfen von Wasser auf kaltem Stein wieder. Es klang wie ein Herzschlag.

Wir folgten Inka in einen weitläufigen Raum in dessen Mitte ein riesiger See lag. Das Wasser schimmerte blau und das Licht warf geheimnissvolle Schatten an die Wand.

Sam nahm meine Hand. Sie sah nervös aus. Auch Pete schien sich nicht ganz wohl zu fühlen. Wir standen einfach nur da und warteten.

Plötzlich zeriss ein ohrenbetäubender Lärm die Stille: "Wer wagt es, in meine Höhle einzudringen?"

Die Stimme klang tief und unmenschlich, als würden tausende Stimmen zu einer vermischt werden. Die Wände der Höhle begannen gelb zu leuchten und eine unerträgliche Hitze machte sich breit. Sam drückte meine Hand und sah sich mit weit aufgerissenen Augen um. Ich war froh das sie da war, sonst wäre ich vermutlich wie eine Rakete aus der Höhle hinausgerannt.
Inka tratt vor:" Diese Fremden haben vor, euch mitzunehmen oh Herr!"

In der Mitte des Sees wirbelte das Wasser auf. Die Wassertropfen flogen in die Höhe und manifestierten sich zu dem Bild eines Mannes. Obwohl er durchsichtig war, konnte ich die Konturen auf seinem Gesicht genau erkennen. Seine Gestalt schimmerte als wäre er aus purem Gold.

Der Mann zog die Augenbrauen hoch."Soso? Mal sehen, ob ihr meiner würdig seid."

Ein gemeines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht."Wenn ihr es schafft, meine Prüfung zu bestehen, dann gewähre ich euch, mich zu besitzten. Wenn nicht..." er fuhr sich mit dem Daumen langsam über den Hals, als würde er sich den Kopf abschneiden..."werde ich euch auf der Stelle töten. Überlegt es euch also gut."

Sam und ich warfen uns vielsagende Blicke zu. Wir hatten wohl keine Wahl.

"Einverstanden!" Rief Sam."Wir werden eure Prüfung bestehen!"

Ein paar Minuten später sassen wir vier alleine in der dunklen Höhle. Die Kriegerinnen hatten die Höhle auf Wunsch des Steines verlassen. Abgesehen von dem See waren zwei Fackeln die einzige Lichtquelle in dieser dunklen Höhle. Sam und Pete hatten sich wie zwei Kleinkinder an mich herangekuschelt. Die Minuten vergingen und langsam wurde mir mulmig. Der Stein sagte uns, er würde uns eine Prüfungsaufgabe bereitstellen. Aber so langsam fragte ich mich, ob er uns nicht einfach in dieser Höhle verrotten lassen möchte.

Sam schien offenbar das Gleiche zu denken, denn sie blickte mit ängstlichen Hundeaugen zu mir auf. "Ich traue dem Stein nicht Lilith. Was wenn er uns für immer hier unten einsperrt?"

Ich versuchte, tapfer zu lächeln."Noch sind wir nicht verloren. Ich bin mir sicher, dass wir einen Weg hier raus finden."

In diesem Moment began der See hell zu leuchten und die Sillouette des Steins tauchte aus den tiefen hervor. Ein gemeines Grinsen schlich sich auf sein Gesicht."Das werden wir ja sehen, meine Liebe. Denn das",er breitete demonstrativ die Arme aus,"wird eure Prüfungsaufgabe sein!"

Ein paar Minuten später standen wir alle in einer Reihe am Ufer des Sees. In unseren Händen hielten wir jeweils kleine Kristalle, die neongelb leuchteten. Der Stein liess ein amüsiertes Lachen hören." In den tiefen dieses Sees, liegt ein Unterwasserweg welcher mit einem Tunnellabyrinth verbunden ist. Minsdestens jemand von euch muss aus dieser Höhle herausfinden, noch bevor die Kristalle verglüht sind. Sollted ihr scheitern, werdet ihr auf ewig in dieser Höhle gefangen sein."

Er machte eine kurze Kunstpause. "Ich gebe euch einen Rat: Lauscht dem Klang der Natur. Und ihr werdet den richtigen Weg finden."

Mit diesen Worten löste er sich mit einem hellen Blitz in Luft auf. Alles was zurück blieb, waren die Kristalle und das Tropfen des Wassers.

Sam verkrampfte sich."Scheisse. Ich hasse Wasser."

Ich stand neben sie und drückte ihre Hand." Die Kristalle werden uns den Weg zeigen."

Sam nickte, doch sie sah denoch nervös aus. Ich versuchte, ihr mit einem Lächeln ein bisschen Mut zu machen." Ich hallte deine Hand, versprochen. Wir tauchen zusammen da runter."
Sam sah mich an und nickte dann tapfer."Danke Lilith."

Ich drückte ihr die Hand und zusammen tauchten wir in die Tiefe.

Mission Yellow|Lee Felix-UnfinishedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt