MARLONS Sicht:
Ich lag auf meinem Bett und hörte meine Musik. Ich dachte an Janessa. Das tat ich schon seit Tagen. Ich hatte einfach nichts anderes mehr im Kopf und seitdem sich Ronja mir gegenüber verplappert hatte, das Janessa mich auch liebte, überlegte ich, wie das nun weiter gehen sollte. Wir konnten doch nicht die ganze Zeit uns anschweigen. Ich wollte, das wir uns endlich gegenseitig die Liebe gestanden! Bei Leon und Ronja ging das doch auch, auch wenn Ronjas Schwester etwas geholfen hatte.
Plötzlich hörte ich Reifen quietschen. Ich stand von meinem Bett auf und sah aus dem Fenster. Ein Schock glitt durch meine Glieder, als ich sah, wie Janessa angefahren wurde. Ich konnte es nicht glauben; der Autofahrer fuhr einfach weiter und ließ das Mädchen da liegen!
,,Leon, ruf schnell einen Krankenwagen!", rief ich, als ich die Treppe nach unten rannte und auf die Straße zu Janessa. Schnell nahm ich sie an den Unterarmen und zog sie auf den Gehweg. Es dauerte nicht lange, bis mein kleiner Bruder und unser Vater auch raus kamen.
,,Der Krankenwagen kommt gleich!", sagte Leon und kniete sich neben mich. Auch Papa tat das. Ich hatte Tränen in den Augen und ja verflixt! Ich hatte Angst, totale Angst um Janessa!
,,Was ist eigentlich passiert?", fragte mein Vater. Mit zitternder Stimme antwortete ich: ,,Sie wurde von einem Auto angefahren, aber das Auto ist einfach weitergefahren." Papa nickte nur und sah sich Janessa etwas mehr an.
Da kam dann der Krankenwagen und nahm das Mädchen in den Wagen. Sie wurde stabilisiert, so weit es ging.
,,Wer sind denn die Angehörigen?", fragte uns ein Arzt.
,,Sie ist nur eine Freundin, die Verwandten sind die Mutter und die Schwester.", antwortete mein Vater. Der Arzt brauchte noch Name, Adresse und Telefonnummer und dann fuhren sie ins Krankenhaus, doch davor baten sie uns noch, das wir die Mutter verständigten. Dies machte mein Vater auch, als der Krankenwagen wieder weg fuhr.
Danach fuhr Papa mit mir und meinem Bruder ins Krankenhaus. Dort mussten wir im Flur warten, denn Janessa wurde gerade behandelt.
Es dauerte auch nicht lange bis Janessas Mutter um die Ecke geschossen kam. Ihr Gesicht war mit Tränen übergossen.
Leon fragte natürlich gleich, wo Ronja war. Die Mutter antwortete ihm: ,,Sie ist Zuhause im Bett. Sie wollte unbedingt, aber ich habe sie nicht gelassen. Von mir aus, kannst du sie aber später besuchen." Mein Bruder nickte nur. Der hatte vielleicht nerven! Er sah doch, das es ihr wegen der Tochter nicht gut ging.
Da ging die Krankenzimmertür auf und die Ärztin bat Janessas Mutter als Erstes rein. Das hieß, ich musste mich weiterhin gedulden. Das alles machte mich noch nervöser, als das ich schon war. Die ganze Zeit sah ich zu Boden.
Nach geschlagenen 30 Minuten kam die Mutter dann endlich raus und wir konnten auch rein. Mein Vater und Leon ließen mir den Vortritt. Ohne ein Wort ging ich in das Zimmer.
Da sah ich sie nun liegen. So wie es schien schlief sie.
Ich setzte mich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand. Ich sah sie nur an. Janessa sah so friedlich aus, wenn sie schlief. Langsam nahm ich ihre Hand in meine. Ich konnte nicht anders. Sanft strich ich über sie.
Ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht. So wie es aussah, wurde sie Gesund und kam mit ein paar Schrammen davon.
Plötzlich hörte ich ein knarren. Schlagartig drehte ich meinen Kopf zur Tür und sah meinen Vater lächeln. Verflixt, der hatte mir gerade noch gefehlt.
,,Na, wie gehts dir?", fragte mich dieser dann verschmitzt. Ich sah ihn verdutzt an.
,,Das weißt du doch, gut.", antwortete ich deshalb.
,,Wirklich? Und was ist mit Janessa?", fragte Papa einfach weiter. Was sollte diese Frage?
,,Hat sich Leon verplappert?", rutschte es dann aus mir heraus.
,,Na, sagen wir es mal so, er hat Andeutungen gemacht. Und ich glaube, würden diese nicht stimmen, würdest du nicht ihre Hand halten.", antwortete mir der Allwissende und erst da bemerkte ich, das ich Janessas Hand wirklich noch hielt, und das vor den Augen meines Vaters. Na, toll! Ich wurde entlarvt.
Ich schluckte bloß und sah zu Boden. Papa verstand das und ging auch nicht weiter drauf ein und sagte: ,,Die Ärzte haben noch eine leichte Gehirnerschütterung festgestellt, aber trotzdem kommt sie bald hier raus." Ich nickte nur. Puh, Glück gehabt, aber Zuhause würde ich mir meinen Bruder erstmal vorknöpfen!
Nach einer Stunde waren wir dann wieder Zuhause. Papa ging rüber, zu Janessas und Ronjas Mutter um ihr noch ein wenig Gesellschaft zu leisten. Das war mir auch ganz Recht, denn nun konnte ich wenigstens ungestört mit meinem Bruder reden.
Ich fand ihn im Wohnzimmer beim Fernsehe gucken. Ich nahm die Fernbedinung und schaltete die Glotze aus. Mein Bruder rief gleich wütend: ,,Hey, was soll das?!"
,,Was das soll? Du hast unserem Vater mein Geheimnis, was ich dir anvertraut habe, verraten!", gab ich zurück. Da wurde er plötzlich wieder kleinlich. War ja klar. Große Klappe, aber nichts dahinter.
,,Tut mir leid, aber mir ist das so rausgerutscht. Kann doch jeden mal passieren.", verteidigte er sich.
,,Das hätte aber nicht passieren dürfen!", rief ich wütend. Er wusste ganz genau, das ich es nicht haben konnte, das wenn ich mal verknallt war, es gleich unser Vater wusste.
,,Ach, komm. Das mit Ronja und mir weiß er auch!", gab mein kleiner Bruder nun genervt zurück.
,,Das ist doch wohl was anderes.", konterte ich, doch darauf gab er keine Antwort.
Da ich keine Lust hatte, weiter mit meinem Bruder zu streiten beließ ich es einfach dabei und ging nach Oben in mein Zimmer. Dort hörte ich wieder Musik und dachte an Janessa...
Es war nun schon eine Woche her, wo Janessa im Krankenhaus war und inzwischen war sie auch schon wieder entlassen. Besser gesagt seit gestern, aber was gehört hatte ich nicht.
Wie aufs Stichwort klingelte es an der Tür. Ich hörte wie mein Vater die Tür auf machte und Janessa begrüßte.
Halt mal! Janessa?! Was wollte sie denn hier?
Da klopfte es an meiner Zimmertür und Janessa kam nach meinem ,,Herein", in mein Zimmer.
,,Hallo, was verschafft mir die Ehre?", fragte ich und stand von meinem Bett auf.
,,Hallo. Ich wollte mich bei dir bedanken, das du mir so schnell geholfen hast. Dein Vater hat mir erzählt, das du gleich alle verständigt hattest.", antwortete sie mir etwas kleinlaut.
,,Ach, nicht der Rede wert. Ich konnte dich ja schlecht da liegen lassen.", gab ich zurück und versuchte dabei etwas cool rüber zu kommen.
Plötzlich wurde sie etwas rot und bei der Frage, die danach kam, wurde ich das auch: ,,Sag mal, kann es sein, das sich Ronja dir gegenüber verplappert hat? Ich mein das mit...Ach du weißt schon!"
Nun wusste ich keine Antwort. Sie hatte ja recht. Ronja hatte sich mir gegenüber verplappert, das Janessa sich auch in mich verliebt hatte.
,,Ja hat sie, warum...warum fragst du?", gab ich dann genauso leise zurück.
,,Ach, nur so...", antwortete mir das Mädchen.
Wir Beide mussten echt mit einer Tomate vergleichbar sein. Mir war total heiß und mein Magen fühlte sich so komisch an. Dieses Gefühl hatte ich noch nie...
Ich konnte nicht anders, ich musste es ihr jetzt einfach sagen! Alles schreite in mir danach, ihr meine Liebe zu gestehen, doch anstatt es mit Worten zu machen, küsste ich sie einfach....
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Engel und Teufel - Wer gewinnt?
FanfictionZwei Zwillinge, total verschieden; was tun? Die Geschwister Janessa und Ronja müssen nach Grünwald umziehen. Dort geht Ronja, die Fußball über alles liebt, zu den wilden Kerlen, doch Janessa geht zu der Skatergruppe von Gonzo Gonzales und das gibt m...