Geschwister sind anstrengend!

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Ronjas Sicht:

So wirklich gut gehen, tat es mir noch nicht, deshalb musste ich immer noch Zuhause bleiben. Hunger hatte ich zwar auch keinen, aber trotzdem musste ich es in mir hinein zwängen. Auch jetzt musste ich am Tisch warten, bis das Essen fertig war.

Janessa war vorhin zu Marlon gegangen, um sich zu bedanken. Nur fragte ich mich, wo sie eigentlich blieb. Hoffentlich war ihr nicht schon wieder etwas passiert.

Wie aufs Stichwort, kam meine Schwester nach Hause. Sie schien sehr glücklich zu sein, doch dann baute sie sich vor mir auf und fragte leicht sauer: ,,Kannst du mir mal sagen was du nicht verstanden hast, als ich sagte, dass ich das mit Marlon alleine hin bekomme und du ihm nichts sagen sollst."

Ich sah zu meiner Mutter rüber, die jetzt aufmerksam zuhörte.

,,Das besprechen wir lieber Oben.", flüsterte ich meiner Schwester zu und wollte uns schon nach Oben schmuggeln, doch meine Mutter kam dazwischen: ,,Ihr klärt das dann aber nach dem Essen oder? Ich kann deine Tricks wohl durschauen, Ronja!" Mist! Sie hatte mich ertappt. Ich wollte nicht nur nach Oben um mit Janessa in Ruhe zu reden, sondern auch, damit ich so tun konnte, als würde ich wieder bei der Toilette sein um mich vorm Essen zu drücken.

Nach dem Essen aber, schleifte ich meine Schwester sofort nach Oben. Dort ging ich mit ihr in mein Zimmer und setzte sie auf mein Bett. Ich nahm mir meinen Schreibtischstuhl und setzte mich dann neben ihr.

,,So, und nun zu deiner Frage.", begann ich und setzte mich aufrecht hin. ,,Als erstes, woher weißt du das?!" ,,Marlon hat es mir erzählt, als ich gerade eben bei ihm war.", antwortete mir meine genervte Schwester. ,,Du hast ihn doch nicht ernsthaft gefragt, ob ich mich verplappert hatte, und ihm erzählt habe, das du in ihn verknallt bist?", fragte ich unsicher und misstrauisch nach.

Nun wurde sie rot. ,,Doch.", gab sie leise zu. Nun war ich aber neugierig. ,,Und was hat er dann gemacht?" Janessa verdrehte etwas die Augen. ,,Na, das du ihm das verraten hast." Mann, wann kann sie endlich mal offen reden? Für andere immer wieder gerne, aber für sich selbst nicht. ,,Du kannst mir jetzt aber nicht erzählen das da weiter nichts gelaufen ist!" Nun wurde meine Schwester nervös. Sie sah auf den Fußboden und murmelte: ,,Nein, wir haben uns auch geküsst." Ich grinste breit. ,,Wusste ich es doch!" Sie verdrehte bloß die Augen und sagte dann noch sauer: ,,aber dann, ist dein Leon bei uns reingeplatzt und hat gekichert!" Nun verschwand das Grinsen schlagartig. ,,Aber, er sah doch nicht so aus, als würde er eifersüchtig sein, oder?", fragte ich unsicher nach. Janessa schüttelte bloß den Kopf, was mich beruhigte. Ich hatte zwar keine Zweifel an meinem Freund, aber mann konnte nie vorsichtig genug sein. ,,Warum fragst du?", unterbrach meine Schwester meine Gedanken. ,,Ach nur so.", gab ich zurück und sie beließ es dabei. ,,was hast du denn eigentlich mit Leon gemacht?", fragte ich weiter. ,,Natürlich rausgeschmissen, oder meinst du, ich lasse mir das gefallen?" Ich schüttelte den Kopf. ,,Na also." sagte sie und brachte mich zum eigentlichen Thema zurück: ,,Warum hast du mich denn verraten?"

,,Na, ja...Alleine hättest du es wohl eher nicht geschafft und außerdem hattest du ohne meine Erlaubnis auch zwischen mir und Leon dazwischen gefunkt.", sagte ich, doch sie versuchte sich gleich zu verteidigen: ,,Sei doch froh, jetzt seit ihr zusammen!" Ich verdrehte bloß die Augen und sagte: ,,Das war nun aber ein Eigentor. Du bist doch ebenfalls jetzt mit Marlon zusammen!" Da war sie plötzlich ganz still. Bingo!

Da wurde mir plötzlich ganz schlecht. ~Och ne, nicht schon wieder!~, ging es mir nur durch den Kopf und als ich bei der Toilette angekommen war, ging die Reiher Reih auch schon wieder los. Für mich dauerte es wie eine Ewigkeit, bis das endlich aufhörte. Ich fühlte mich nun wieder total schwach. Ich spülte noch kurz und spülte meinen Mund aus, doch danach hatte ich einfach keine Kraft mehr. Ich konnte nicht nochmal aufstehen, das ging nicht. Wie sehr ich Leon doch jetzt nur brauchte, doch leider hatte er mich noch nicht besucht. Warum wusste ich nicht.

Da wurde plötzlich alles schwarz vor meinen Augen. Ich sah nur noch den Schatten von Jemanden, der im Tührramen erschien. Das musste eigentlich meine Schwester sein, doch um Sicher zu gehen, fragte ich leise: ,,Janessa?"

Dann konnte ich nicht mehr. Ich sackte ganz zusammen und ich bekam nichts mehr mit...

Engel und Teufel - Wer gewinnt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt