Überraschende Besucher

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Ronjas Sicht:

Langsam kam Licht, doch ich sah nur weiße Wände. Wo war ich?

Langsam richtete ich mich auf. Da erkannte ich, das ich im Krankenhaus war, denn nur ein Krankenhaus hatte solche Räume.

Oh, war mir schlecht, dabei musste ich doch endlich mal leer sein. Genau aus diesem Grund wollte ich nichts Essen!

Wo war eigentlich meine Familie, und wie hatten sie mich hierher bekommen? Da öffnete sich die Tür vom Krankenzimmer und ein Arzt kam rein. Er schien der Chef hier zu sein, denn auf seiner Karte stand: ,Oberarzt Dr. Fischer'.

,,Na, wie gehts dir?", fragte mich der Mann, als er bei meinem Bett angekommen war.

,,Den Umständen entsprechend", gab ich nur zurück. Ich sah mich noch kurz in dem Zimmer um und fragte dann weiter: ,,wo sind eigentlich meine Mutter und Schwester, und wann kann ich hier wieder raus?" Der Arzt lächelte nur. ,,Deine Familie darf dich erst morgen besuchen, da du eine Krankheit hast, die sehr Gefährlich ist. Sie nennt sich Rotaviren und diese Krankheit kann tödlich enden, wenn mann sie nicht rechtzeitig entdeckt." Da wurde ich starr vor Schreck. Was hatte er da gesagt, Tödlich?!

,,Wurde es denn bei mir rechtzeitig entdeckt?", fragte ich mit einer zittrigen Stimme. Der Mann im weißen Kittel seufze bloß und sagte: ,,Entdeckt, ja aber unser Problem ist, das wir die letzte Medizin erst vorgestern verbraucht hatten. Wir müssen auf die Neubestellung warten und ich weiß nicht, wann sie da sein wird." Das versetzte mich nur noch mehr in Angst.

Ich wollte nur noch eins: Hier raus und zu Janessa oder Leon! Ich brauchte jetzt irgendjemanden an meiner Seite.

Dr. Fischer sah wohl mein Gesichtsausdruck und sagte: ,,Keine Sorge, es wird schon pünktlich eintreffen!" ,,Kann aber nicht jemand zu mir? Ich will nicht allein sein." Der Arzt schüttelte den Kopf. ,,Nein tut mir leid. Heute brauchst du deine Ruhe noch." Damit verschwand dieser miese Kerl. Was fällt dem eigentlich ein? Er hat einer Patientin angst gemacht, und findet es noch nicht mal für nötig, diese Angst zu beseitigen.

Auf einmal hatte ich totale Schiss davor, was nun auf mich zukam und ich wollte, das Leon bei mir war. Warum hatte er sich denn die ganze Zeit nicht gemeldet?

Ich ließ mich seufzend in mein Kissen fallen. Ich wollte hier unbedingt raus, das war klar, nur wie stellte ich das an? Der Arzt hatte mir Ruhe verschrieben, nun wusste ich aber nicht, für wie lange. Hoffentlich verging dieser Tag schnell, denn ich wollte einfach nicht mehr alleine sein.

Da riss jemand plötzlich die Tür auf. Als ich hoch sah, sah ich Leon! Er kam zu mir ans Bett gestürmt.

,,Mensch, Ronja! Was machst du denn?", fragte er mich besorgt und umarmte mich so doll, das ich fast erstickte. Als er sich dann von mir löste, fragte ich überrascht: ,,Was machst du denn hier? Es darf mich doch heute eigentlich keiner besuchen und außerdem hast du dich die ganzen Tage nicht gemeldet."

,,Mein Vater hat mich Zuhause festgehalten. Er wollte nicht, das ich mich bei dir anstecke. Ich konnte betteln wie ich wollte, aber er ließ mich nicht zu dir. Als ich dann aber hörte, was mit dir passiert ist und das du nun hier liegst, konnte mich keiner mehr aufhalten. Ich bin sogar von Zuhause abgehauen und habe mich an den Ärzten vorbei geschlichen, da mir diese auch gesagt hatten, das ich dich nicht sehen darf. Ja, und nun bin ich hier.", erklärte mir mein Freund.

Ich atmete erleichtert aus. ,,Und ich dachte schon, du hättest mich vergessen." Leon lächelte. ,,Nein, das könnte ich nie, niemals!", sagte der Blonde und küsste mich sanft. Ich genoss seine Nähe und da merkte ich, wie sehr er mir doch gefehlt hatte.

Da ging die Tür schon wieder auf, und Leon und ich unterbrachen den Kuss. Wir sahen in das grinsende Gesicht meiner Schwester.

,,Und was machst du hier?", fragte ich sie sofort. ,,Ich habe es Zuhause nicht mehr ausgehalten und habe mich raus geschlichen und die Ärzte haben mich noch nicht mal bemerkt.", antwortete mir meine Schwester. Ich musste grinsen.

,,Was'n?",fragte Janessa etwas verwirrt.

,,Na, ja, könnte mann nicht sehen, das wir Beide Zwillinge sind, könnte mann meinen, Leon und du sind die Zwillinge, denn er hat genau das gleiche gemacht.", antwortete ich lachend, doch bei dem Lachen, bekam ich nur kaum Luft und aus dem Lachen wurde schweres Husten.

,,Hey, alles ok?", fragte mich Leon sofort besorgt. Ich nickte nur und sagte: ,,Ja, ja. Geht schon." Ein wenig war das gelogen, denn sie wussten ja Beide nicht, was ich hatte. Ok, Janessa vielleicht, aber so wie ich sie kannte, wusste sie nicht, was das war. Ich wusste es vorher ja auch nicht.

,,Weißt du eigentlich schon, was du hast?", fragte mich Leon, doch bevor ich antworten konnte, sagte meine Schwester: ,,Rotaviren oder so, aber ich weiß nicht was das heißt." Nun sahen mich die Beiden fragend an, denn sie wussten, das ich wusste, was das ist. Ich war den Tränen nah, denn wenn ich daran dachte, das ich vielleicht bald Janessa und Leon nie wieder sehen würde, traf es mich wie ein Stich.

Ich seufze. ,,Rotaviren, ist eine Krankheit die meistens...die..." Ich brach den Satz ab, da ich total zu zittern begann und eine Träne kullerte über meine Wange.

,,Die Meistens?", hackte Janessa nach. ,,Komm schon Ronja!",sagte Leon weiter.

Ich sammelte noch den Mut und sagte: ,,Diese Krankheit lässt über Milliarden Kinder im Jahr sterben." Ich sah auf meine Bettdecke. Eine Ewigkeit herrschte Stille.

,,Nein!", flüsterte Leon. ,,Das kann doch nicht wahr sein.", sagte Janessa und ließ sich auf mein Bett fallen.

,,Bei mir wurde es rechtzeitig entdeckt, nur leider haben sie keine Medizin mehr. Wir müssen auf die Neubestellung warten.", sagte ich, um ein wenig Hoffnung in die Sache zu bringen.

,,Und wie lange wird das noch dauern?", fragte mich mein Freund. ,,Hoffentlich schnell genug. Die Ärzte wissen es nicht genau, doch dieser Oberarzt hat gesagt, das es schon rechtzeitig ankommen wird.", antwortete ich ihm.

,,Und wenn nicht, dann hole ich es höchstpersönlich!", sagte meine Schwester und wir konnten wieder grinsen.

,,Ach, ja, und, kann es sein, das ich euch Beide gerade gestört habe?" Leon und ich sahen meinen Zwilling verständnislos an. Natürlich hatte sie vorhin gestört! An meinem Blick sah sie unsere Antwort und sagte: ,,Ich kann auch gehen." Bevor wir etwas sagen konnte, räusperte sich eine dunkle Stimmer hinter ihr und sagte: ,,Das würde ich dir auch raten!" Als sie sich erschrocken umdrehte, sah sie in das Gesicht des Oberarztes.

,,Ronja, ich hatte dir doch gesagt, das du deine Ruhe brauchst! Außerdem ist die Medizin angekommen, die wir dir nun geben, nur wird sie dich einschlafen lassen.", sagte er streng, doch als er meine Schwester erkannte, wurde er schon wieder freundlicher.

,,Oh, Entschuldigung. Das du hier bist kann ich verstehen, aber was macht der Junge hier?" Ich konnte nicht anders und verdrehte die Augen. Für einen Arzt, konnte er aber nur sehr schlecht kombinieren und deshalb klärte ich auf: ,,Das ist mein Freund Leon!" Dr. Fischer nickte bloß.

,,Ok, für Heute sage ich nichts, aber wenn ich euch nochmal hier erwische und es wurde euch nicht erlaubt, sage ich meinen Kollegen und euren Eltern bescheid!"

Wir drei nickten brav und Leon fragte: ,,Kann ich nicht hier bleiben? Ich möchte sie nun nur ungern alleine lassen." ~Oh, wie süß~, dachte ich mir und der Mann lächelte.

,,Ok, aber macht ja keine Dummheiten!" Leon fragte mit einer Stimme wie vom Kleinkind: ,,Was für Dummheiten denn?" Janessa und ich mussten grinsen. Auch Dr. Fischer konnte sich das Grinsen nicht verkneifen.

,,Ich gehe dann mal eben den Eltern von Leon bescheid sagen und dann hole ich die Medizin. Und du Janessa, gehst jetzt bitte. Morgen kannst du wieder kommen. Ihr könnt sie dann auch gleich wieder mit nach Hause nehmen," und dann drehte er sich zu mir, ,,aber Bettruhe, ist dann immer noch Pflicht." Ich verdrehte die Augen. So ein Mist! Immer noch kein Fußball. Wenn das so weiterging, werde ich noch verrückt. Jeder wusste, das ich nicht lange ohne Fußball konnte, aber durch diese Hölle musste ich wohl oder übel durch.

Nachdem Janessa gegangen war, und der Arzt den Vater von Leon bescheid gegeben hatte, gab er mir diese Medizin. Leider musste diese gespritzt werden, und ich hatte totale Angst vor diesen Dingern. Nun war aber mein Freund ja da, und ich hatte etwas mehr Mut.

Leon hielt meine Hand und als die Nadel in meine Haut kam, sah ich weg. Beruhigend streichte der Blonde über meine Hand. Als das Mittel gespritzt wurde, wurde ich sofort etwas Müde. Leon gab mir einen Kuss auf die Stirn und flüsterte: ,,Und wenn du wieder aufwachst, werde ich auf dich warten."

Engel und Teufel - Wer gewinnt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt