Ronjas Sicht:
Heute war der Tag, an dem ich endlich wieder Fußball spielen gehen konnte. Meine Mutter hatte mich nach einer Ewigkeit endlich wieder raus gelassen. Leon hatte mich stürmisch empfangen. Wie sehr ich ihn doch vermisst hatte, auch wenn er einen Tag bei mir im Krankenhaus war.
Janessa hatte mich diesmal alleine gehen lassen, da sie ja mal bei den Flammenmützen vorbeischauen musste. Sie hatte aber versprochen, mich heute Abend abzuholen, wobei ich wusste, das sie das nur machte, um Marlon zu sehen. War mir aber ganz Recht so.
Als die Anderen mich dann auch empfangen hatten, machten wir erst Elf-Meter-Schießen, damit sie sehen konnten, ob ich noch in Form war oder nicht. Ich musste zugeben, das ich schon mal besser war, aber nach einer halben Stunde, war ich wieder fit.
Den ganzen Tag spielten wir noch Fußball. In den Pausen war ich dann mit Leon alleine, damit wir ein wenig mehr Freiraum hatten, wenn ihr versteht, was ich meine.
Am Abend kam Janessa dann. Wie erwartet ging sie erstmal zu Marlon. Erst redeten sie etwas und dann küssten sie sich. Es wurde immer Leidenschaftlicher. Bei denen sah das total ekelig aus. Mit Leon war das viel schöner!
In diesem Moment verschloss jemand mir die Augen und ich wusste, das es Leon war.
,,Mann soll Liebende nicht stören.", sagte er lächelnd und ich gab zurück: ,,Ich störe sie doch nicht. Ich beobachte sie." Ohne ein Wort küsste mich mein Freund einfach. Seine Arme haben mich umschlungen und ich strich etwas über sie.
Als wir uns dann lösten, sah ich, das wir beobachtet wurden. Am Eingang stand Gonzo. Verflixt, was wollte der? Der soll sofort verschwinden! Doch anstatt eine Fliege zu machen, ging er auch noch auf unseren Platz.
Leon verfolgte nun meinen Blick und richtete sich dann auf, als er Gonzo sah. Mein Freund trat nach vorne und rief alle zusammen. Erst dann bemerkten alle den Feind und versammelten sich hinter Leon. Ich stand neben ihm. Janessa war mit Marlon ein wenig bei Seite.
,,Was willst du hier?", fragte der Blonde hasserfüllt.
,,Hey, ho! Was für ein Empfang.", gab der blasse Vampir nur ganz cool zurück. Leon wiederholte seine Frage: ,,Was willst du hier?" Gonzo lachte und ging dann auf die Mannschaft zu. Er ging einmal um uns und blieb dann bei Janessa stehen.
,,Eigentlich wollte ich nur mal sehen, was mein kleiner Stern so macht. Aber mit dem hier hätte ich nicht gerechnet." Dabei sah er scharf zu Marlon. ,,Wieso, bist du etwa verknallt?", fragte ich spaßig und die Anderen lachten. Alle, außer Janessa.
Da wurde Gonzales plötzlich ganz ernst und sagte einschüchternd: ,,Das werdet ihr mir büßen! Hiermit erkläre ich den Kampf für eröffnet!"
,,Halt, stopp! Was hat Janessa mit dir zu tun?", fragte Leon. Gonzo drehte sich wieder um und sagte: ,,Hat sie euch das etwa noch nicht gesagt? Sie ist in meiner Skatergang." Blitzartig sah der Blonde zu mir. ,,Wusstest du das?" Ich sah zu Boden.
,,Entschuldigung, wenn ich jetzt ein Geheimnis ausgeplaudert habe.", sagte der Vampir, nahm sein Board und fuhr mit einem: ,,Wir sehen uns wieder!", einfach weg. Als er dann außer Reichweite war, zog mich mein Freund in eine Ecke, wo wir alleine waren.
,,Was fällt dir eigentlich ein?", schrie er mich an. ,,Was denn?", fragte ich verwirrt.
,,Jetzt tu nicht so! Du wusstest ganz genau, das deine Schwester bei unseren Feinden ist. Hast du unsere Vereinbarung etwa vergessen? Und den Schwur?" Bei jedem Wort ging Leon hin und her. Ich sah zu ihm auf. ,,Nein, habe ich nicht. Aber genau deshalb habe ich dir nichts erzählt." Nun sah er auf und blieb stehen. Wütend sah er mich an.
Ich ging langsam zu ihm. Traurig sah ich ihn an. ,,Leon, ich wollte dich nicht verlieren!" Meine Stimme war leise und mit Trauer erfüllt. Seine Augen glänzten, aber nicht vor Freude, nein. Er war den Tränen nah, genauso wie ich.
,,Du hast uns verraten. Weißt du eigentlich, wie sehr es schmerzt?", fragte mich der Blonde. ,,Ich verstehe dich doch, aber was kann ich denn dafür, das meine Schwester unbedingt dahin musste? Ich habe sie doch schon aufgefordert, von dieser Gang aus zutreten. "
Der Junge sah mich nur verständnislos an. ,,Wie lange ist sie denn schon da?" Ich blickte weg und sagte kleinlaut: ,,Schon seitdem Tag, an dem ich hier bin." ,,WIE BITTE?!", rief Leon aufgebracht. ,,Und dann hältst du es noch nicht einmal für nötig, mir das zu sagen?"
,,Aber du hast doch selber gesagt, das egal wie, jemand mit diesem Gonzales in Kontakt kommt, aus der Mannschaft geschmissen wird. Außerdem verstehe ich nicht, warum es auch durch Geschwister verboten ist. Immerhin kann mann seine Geschwister nicht bestimmen."
Leon seufze. ,,Aber du hättest es mir doch sagen können. Ich hätte mir schon etwas einfallen gelassen. Wie du siehst, bringt das auch durch Geschwister viel Ärger."
Nun verstand ich gar nichts mehr. Ich wollte ihn nicht verlieren, deshalb sagte ich nichts und jetzt sollte ich auf einmal etwas sagen, und er hätte sich dann etwas anders überlegt?
,,Und was nun?", fragte ich unsicher.
,,Na was schon.", sagte Leon und ging einfach zu den Anderen die schon auf uns warteten. Ich ging ihm hinterher. Dann zerrte er Janessa von Marlon weg und stellte sie neben mir und sagte streng: ,,Ihr werdet verbannt! Niemals dürft ihr hier mehr hinkommen, ist das klar?!"
,,Und was ist mit Marlon?", fragte meine Schwester verzweifelt. ,,Den wirst du wohl oder übel nicht mehr sehen." Da schaltete sich sein Bruder ein: ,,Leon, das kannst du nicht machen! Auch wenn du der Anführer bist und ich alles für dich mache, aber ich bin immer noch ein Jahr älter als du, und über meine Freundin bestimmst du ganz bestimmt nicht! So weit kommt es noch."
,,Ja, so weit kommt es noch, und zwar jetzt!", sagte Leon giftig und wendete sich dann wieder zu uns: ,,Und nun verschwindet!" Marlon wollte zu Janessa und rief die ganze Zeit nach ihr, doch sein Bruder hielt ihn zurück. Meine Schwester und ich hatten keine andere Wahl und wir gingen. Sauer raste ich mit meinem Fahrrad nach Hause. Janessa kam mit dem Skateboard hinterher.
Als wir dann zu Hause waren, knöpfte ich mir sie in ihrem Zimmer vor.
Ich packte sie und drückte sie gegen die Wand. ,,Bist du noch ganz dicht?! Lass mich los! Ich bekomm keine Luft.", rief sie sauer doch ich hörte nicht drauf und schrie sie mit Tränen in den Augen an: ,,Du bist schuld, das für mich nun alles vorbei ist! Das mit Marlon geschieht dir Recht!" Meine Schwester stieß mich unsanft von sich weg, und ein paar Meter blieb ich vor ihr stehen.
,,Bist du jetzt glücklich?! Du hast alles zerstört, alles, was mir wichtig war! Ich habe dich schon drum gebeten, das du dich von dieser Gang fern hältst, aber nein!"
Ich schüttelte bloß mit dem Kopf und mit einem hasserfüllten Blick rannte ich weinend aus dem Zimmer und stürmte in meins. Dort heulte ich in mein Kissen.
Scheiße! Das war alles so ungerecht! Ich wollte Leon zurück. Ich konnte doch nicht ohne ihn! Was fiel meiner Schwester eigentlich ein? Sie war an allem Schuld! Sie hat alles kaputt gemacht, alles, was mir wichtig war...
DU LIEST GERADE
Engel und Teufel - Wer gewinnt?
FanfictionZwei Zwillinge, total verschieden; was tun? Die Geschwister Janessa und Ronja müssen nach Grünwald umziehen. Dort geht Ronja, die Fußball über alles liebt, zu den wilden Kerlen, doch Janessa geht zu der Skatergruppe von Gonzo Gonzales und das gibt m...