Montag, 16. Dezember 2019

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"Guten Morgen Honey

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"Guten Morgen Honey."

Blinzelnd öffne ich die Augen. Das helle Licht von draußen brennt in meinen Augen und ich schließe die Lider beinahe sofort wieder, um meine Augäpfel zu schützen. Mein Bedürfnis zu erblinden ist nicht besonders groß. Vor allem weil ich dann den Anblick von letzter Nacht nicht noch einmal genießen könnte. 

Letzte Nacht. 

Das Treffen mit Jin ist um einiges anders gelaufen als erwartet. Als er mir vor wenigen Tagen sagte er wäre nicht gut mit Worten hatte ich nicht gedacht, dass es sich tatsächlich so dramatisch verhält. Und vor allem hatte ich nicht gedacht, dass ich selbst ebenso schlecht mit Worten bin. Wenn man die gefallenen Worte von vergangenem Abend einmal abwiegt dann merkt man schnell, dass Jin sogar mehr gesagt hat als ich. Und das will etwas heißen.

Letzte Nacht.

Ich glaube sie war eine Überraschung für uns beide. Nicht nur was die erneut sehr dürftige Unterhaltung angeht. Obwohl ich mir meiner Gefühle für Jin bereits seit einigen Tagen bewusst bin, habe ich gestern Abend nicht den Mut gefunden es ihm zu sagen. Sie ihm zu offenbaren und mich somit von meiner verletzlichen Seite zu zeigen. Stattdessen habe ich ihm Recht gegeben. Ganz besonders als er sagte er würde mich mit Haut und Haar wollen, er sich aber dennoch nicht seiner Gefühle über mich im Klaren sei. 

"Morgen.", brummle ich und schmiege mein Gesicht noch stärker an seinen nackten Oberkörper, während er mir mit einer Hand immer und immer wieder über die Haare streicht. Er massiert meine Kopfhaut damit und ich muss aufpassen, nicht zu stöhnen. Seit vergangener Nacht weiß ich sehr gut, was mein Stöhnen bei ihm bewirkt. Ich weiß meine Reize zwar einzusetzen und sie auch gelegentlich zu meinen Gunsten zu nutzen, aber seit letzter Nacht weiß ich wirklich, welche Auswirkungen ein Mensch auf einen anderen haben kann. 

Ich spüre seine harten Bauchmuskeln unter meiner Hand, jene Bauchmuskeln die ich vergangene Nacht so bewundert habe und über die ich ein duzend Mal mit meinen Fingerspitzen gestrichen habe. So langsam und quälend, bis er es nicht mehr ausgehalten hat und mich in Besitz genommen hat.

"Bereit für ein Frühstück?" Seine Morgenstimme jagt mir einen Schauer über den Rücken. Ich bin nicht nackt, sondern trage das T-Shirt das er gestern getragen hat. Es riecht nach ihm. Holzig und würzig. Ein bisschen wie ein Weihnachtsbaum. 

Ob Papa bereits einen Baum für unser Fest besorgt hat? Dieses Jahr soll die gesamte Familie Weihnachten nämlich bei uns verbringen und nicht bei den Browns, so wie im letzten Jahr. 

"Wenn das Frühstück etwas von dir beinhaltet gerne.", hauche ich und öffne erneut die Augen. Dieses Mal gelingt es mir auch sie tatsächlich geöffnet zu halten. Ich blinzle zwar mehrmals, schaffe es dann jedoch den Kopf zu bewegen und zu ihm nach oben zu schielen.

Jin liegt mit dem Kopf etwas erhöht auf dem dunkelblauen Kissen. Seine Haare stehen unordentlich in alle Richtungen ab. Obwohl ich ihn bisher immer nur mit perfekt gestylter Frisur gesehen habe muss ich zugeben, dass ihm der Frisch-aus-dem-Bett-Look ziemlich gut stehen. Seine dunkelbraunen, beinahe schwarzen Augen liegen auf mir und beobachten mich aufmerksam. Zu meiner Schande sieht er um einiges wacher aus als ich. 

Granatapfel [ II - 2019 ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt