The Lie of Life

Kapitel 4

Ein Knurren erklang und ließ den Captain wieder einen Schritt zurücktreten. Eigentlich wollte er die junge Frau wecken aber irgendwie schienen ihre Hunde etwas dagegen zu haben, jedenfalls der schwarzweiße, der andere lag neben dem Bett seines Frauchens und schlief selber seelenruhig.
"Na hast du Dornröschen schon wach geküsst Prinz Charming?" Tony kam gerade aus dem Cockpit, seinen Iron Man Anzug hatte er schon längst abgelegt und stellte sich neben seinen Freund. Genervt verdrehte Steve seine Augen, konnte aber nicht verhindern das durch die Worte des dunkelhaarigen ihm eine leichte Röte ins Gesicht stieg. "Er lässt mich nicht an sie heran." Damit deutete er auf den Hund, der ihn nicht aus den Augen ließ. "Jeder Prinz muss einen Drachen besiegen um an seinen Kuss zukommen, also überleg dir was prinzenmäßiges, wir sind nämlich gleich da." Mit einem Schulter klopfen und einem viel zu breitem Grinsen verzog sich Tony dann auf einen freien Sitzplatz. "Warum weckst du sie nicht einfach?" "Weil ich nicht unsere strahlender Anführer bin und, wie sagt ihr immer so schön, mir das nötige Feingefühl fehlt. Also kümmer dich mal schön selber darum Captain America." Winkte Tony ab, lehnte sich nach hinten und öffnete einen seiner Holobildschirme. Seufzend sah Steve sich wieder dem Drachen...ähm Hund...gegenüber und versuchte sich nochmals vorsichtig der jungen Frau zu nähern, was aber sofort wieder von einem Knurren vereitelt wurde und ein Blick auf die gefletschten Zähne ließ ihn auch gleich wieder einen Schritt zurückweichen.
"Vielleicht solltest du ihn einfach mal fragen ob er sein Frauchen wecken würde." Schlug der Milliardär, mit einer viel zu vergnügt klingenden Stimme, vor, bevor er sich wieder seinem Bildschirm zuwandte. "Sehr witzig Stark. Versuch es doch einfach selbst." Murrte der blonde, während er sich noch immer ein Blickduell mit dem Hund lieferte. "Wir erreichen in ca. 20 Minuten das Hauptquartier." Den vorhergehenden Satz des Captain ignorierte er einfach gekonnt. "Wollten wir nicht zum Tower?" Fragte Steve, warf dem Mechaniker einen Blick zu und diesmal zierte sein Gesicht ein breites Grinsen bei dem Anblick der sich ihm gerade bot.
Tony hatte die Arme erschrocken erhoben und starrte mit großen Augen auf den Fellball, der es sich gerade auf seinem Schoß gemütlich machte. "Was soll das jetzt werden?" Brummte dieser, bevor er seinen Kopf zu seinen Kameraden drehte. "Wisch dir das dämliche Grinsen aus dem Gesicht Rogers." Wieder erwarten jagte der Milliardär die Katze nicht von seinem Schoss, sondern begann sogar nach einer Weile diese zu streicheln, während er weiter seiner Arbeit nachging.
"Sorg lieber dafür das die Kleine endlich aufwacht. Ich trage sie dann nicht durch die Gegend." Damit sah sich Captain America wieder seinem Problem gegenüber. Als er aber merkte das Tony ihm gerade keine Aufmerksamkeit zu schenken schien, da dieser leise mit Jarvis redete, beugte sich Steve zu dem schwarzweißen Hund hinunter. "Würdest du dein Frauchen für mich wecken?" Fragte er dann tatsächlich den Vierbeiner und nachdem dieser ihn kurz mit schief gelegten Kopf anschaute stand er auf, ging zu dem Bett und begann wirklich die rothaarige zu wecken. Vorsichtig begann der Hund über das Gesicht seiner Besitzerin zu lecken und den Geräuschen nach, die diese von sich gab, wachte sie dadurch wohl auch langsam auf.
"Was denn los?" Erklang ihre verschlafene Stimme, bis ihr wohl wieder einfiel wo sie gerade war und plötzlich saß sie kerzengerade da. Stöhnend hielt sie sich ihren Kopf  der durch die schnelle Bewegung zu dröhnen begann und sah sich langsam ihre Umgebung an. "Dann war das alles wohl doch kein Traum, den sich mein krankes Gehirn da zusammen gesponnen hat." Natürlich redete sie mehr zu sich selber, dochsagte sie es laut genug das es die beiden Männer auch hörten. "Ich weiß ich bin so umwerfend das man mich mit einem Traum verwechselt, aber leider muss ich dich enttäuschen Schätzchen." Gab der Mechaniker seine unaufgeforderte Antwort ab, worauf der blonde nur den Kopf schütteln konnte. Eigentlich wäre es ja seine Aufgabe etwas wegen dem fehlenden Feingefühl seines Freundes zusagen, aber gerade hatte er einfach keine Lust dazu und schob das mit zu den anderen Sachen die er später klären würde.
"Da ihr mich jetzt schon entführt habt, kann ich dann auch mal erfahren wer ihr eigentlich seit? Von mir scheint ihr ja nun alles schon zu wissen." Den dunkelhaarigen ignorierte sie einfach, da dieser ganz empört war das sie ihn nicht zu erkennen schien und so schenkte sie ihre Aufmerksamkeit lieber dem blonden Fitnessguru. Dieser schien im ersten Moment leicht beschämt, ob nun wegen der verpassten Vorstellung oder wegen der weniger schmeichelhaften Worte seines Freundes im Hintergrund konnte sie nicht sagen, weswegen er sich erstmal leise räusperte bevor er zu einer Antwort ansetzte. "Das ist Tony Stark und ich bin Steve Rogers." Stellte er auch gleich den anderen vor um zu verhindern das dass ganze ausarten würde. "Aber sie können mich ruhig Steve nennen." Fügte er mit einem Lächeln hinzu.
"Okay dann hör du bitte auf mich zu siezen, ich bin einfach nur Lis. Kein Lisa oder Lieschen oder sonstige verniedlichungen meines Namens bitte." "Gut und ich bin Mr. Stark für dich und da wir jetzt eine große glückliche Familie sind solltet ihr euch bereit machen, wir landen gleich." Den strengen und tadelnden Blick seitens Steve ignorierte der Milliardär einfach und beschäftigte sich wieder mit seinem Bildschirm, auf den er irgendwelche Sachen hin und her schob.
"Ist der immer so?" Fragte Lis Steve, während sie den anderen noch beobachtete und dabei auch ihre Katze auf seinen Schoß entdeckte. "Nein..." erwiderte der blonde "Eigentlich ist er noch um einiges schlimmer." Ein Klatschen erklang und man sah den Mechaniker applaudieren. "Wow Rogers, mein Unterricht scheint zu fruchten. Der war nicht schlecht, zwar auch nicht besonders gut, aber auch nicht schlecht." Lis sah zwischen den beiden Männern hin und her, dann konnte sie nicht anders und musste einfach lachen. Verwirrt wurde sie von beiden angeschaut und gerade als sie etwas sagen wollte gab es einen leichten Ruck und der Jet schien irgendwie die Richtung zu wechseln.
"Willkommen daheim." Mit diesen Worten erhob sich Tony, mit der Katze im Arm, nachdem er seinen Holobildschirm mit einer einfachen Geste der Hand verschwinden lassen hat.
"Wo sind wir?" Schnell erhob sich die rothaarige und sah zu einem der Fenster hinaus. Mit offenen Mund und großen Augen starrte sie auf das riesige Gebäude unter ihnen.
"Das ist das Avengers Hauptquartier." Erklärte Steve und sah ebenfalls, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, zu dem Gebäude. Dies war seit langem ein Ort wo er sich wenigstens im Ansatz wie zu Hause fühlte, selbst seine Wohnung in Brooklyn kam nicht an das Gefühl heran was ihn hier erfasste. "Beeindruckend oder?" Fragte er die junge Frau, bekam als Antwort aber nur ein Nicken, weil sie noch zu sehr damit beschäftigt war den Anblick zu verarbeiten, besonderes da sie nun gerade in dem Gebäude landeten.
"Mr. Amerika, Ms Österreich können wir langsam?" Erklang die genervte Stimme von Tony der schon am Ausgang stand wo sich die Luke langsam öffnete, da sie gelandet sind. "Ich weiß das ich mich mit diesem Gebäude selbst übertroffen habe, obwohl der Avengers Tower immer noch mein Herzstück ist. Das ist aber kein Grund zu Trödeln." Konnte sich der Mechaniker einfach nicht zurückhalten. "Das hast du Gebaut?" Lis klang wirklich überrascht. "Naja Entwurfen und den Bau überwacht." Murmelte er. "Wow, das ist.... das hätte ich nicht erwartet." Gab sie zu und folgte dann den blonden Soldaten zu dem anderen. "Ich bin halt nicht nur gutaussehend, sondern auch intelligent und unglaublich." Grinste der dunkelhaarige und drehte sich dann nach einem Augenzwinkern wieder nach vorne.
Als die Luke sich weiter öffnete wurde Lis nun doch etwas unsicher und hielt sich mit ihren Hunden lieber hinter den beiden Männern.
"Ich hatte dich zwar schon mal gefragt, aber wollten wir nicht eigentlich in den Tower?" Fiel es Steve wieder ein und er folgte seinem Freund die Rampe hinunter. "Ja, aber ich dachte mir es wäre hier etwas ruhiger für sie." Grinste Tony, es musste ja keiner wissen das es einen anderen Grund gab das er ihren Ankunftsort geändert hatte. Gerade als er noch etwas sagen wollte, entdeckte er eine Person am Ende der Ausstiegsrampe und erstarrte in all seinen Bewegungen. Da ging sein Plan wohl nicht ganz so auf wie er sich erhofft hatte und durch seinen plötzlichen Stopp wären die anderen beiden fast in ihn hineingelaufen. "Was ist los?" Fragte Lis, die als letzte gelaufen war und sah an den beiden Männern vorbei, die beide wie zu Stein erstarrt waren.
Am Ende des Steges stand ein kleines Mädchen mit langen dunklen Haaren, die Hände in die Hüften gestemmt und mit einem sehr finsteren Gesichtsausdruck die beiden Männer musternd. Lis schätze sie auf was zwischen 4 bis 6 Jahre alt und bei den Schweißtropfen, die sich auf Tonys Stirn bildeten, gehörte dieses kleine entzückende Wesen wohl zu ihm. "Du bist viel zu spät Daddy." Erklang die kindliche Stimme und ihre großen braunen Augen waren fest auf ihren Vater gerichtet. "Du wolltest schon ewig zu Hause sein, ich habe mir Sorgen gemacht. Onkel Jarvis sagte dann das ihr hier sein werdet." Vorwurfsvoller konnte ein Kind gar nicht reden und erst recht nicht aussehen. "Jarvis du Verräter." Brummte Tony leise bevor er sich an seine Tochter wandte. "Onkel Steve ist Schuld Prinzessin." Versuchte sich der Milliardär heraus zureden. "Ich habe ihn extra gesagt das...." "Du wolltest zu meiner Teeparty, du hattest es hoch und heilig versprochen." Warf die kleine piepsige Stimme ein und ihre Augen wurden sogar etwas feucht, während ihr Vater richtig ins Schwitzen kam. Steve und Lis warfen sich einen Blick zu und hielten sich lieber im Hintergrund, weil sich da einzumischen nichts gutes bedeuten würde.
"Prinzessin... ich...du....weißt du..." es war wirklich immer wieder erstaunlich, wie es dieses kleine Mädchen schaffte den großen Tony Stark zum Stottern zu bringen und wenn Steve nicht wusste das jedes Falsche Verhalten die Aufmerksamkeit auf ihn lenken würde, würde er gerade zu gerne lachen.
Jetzt zog sie auch noch einen Schmollmund und als Lis das sah musste sie sich sehr beherrschen nicht zu dem Kind zu rennen und es in den Arm zu nehmen.
Tony hatte währenddessen einen Einfall um sich aus der Situation zu retten. "Dafür habe ich dir was ganz tolles mitgebracht Liebling." Sofort wurde der Schmollmund etwas kleiner, aber der Vorwurf lag noch immer in den großen Kinderaugen. "Tony, nein." Mischte sich nun doch Steve mit leiser Stimme ein, da er genau zu wissen schien was der andere vor hatte. "Fury sagte wir sollen sofort..." eine Handbewegung ließ  Captain America verstummen. "Wenn Fury was daran auszusetzen hat zeige ich ihm gerne den Weg zu Morgans Zimmer und dann kann er das klären." Kaum zu glauben wie dieses kleine zarte Wesen einige der stärksten Männer der Welt das fürchten lehren konnte.
"Daddy...was hast du mir denn nun mitgebracht?" Steve sah zu der kleinen Mini-version seines Freundes und seufzte leise, verhindern konnte er es eh nicht mehr, also gab er sich geschlagen.
"Schau mal, zuerst habe ich diese Katze." Damit hielt er das kleine plüschige Tier hoch, was er irgendwie die ganze Zeit im Arm hatte. Die Augen seiner Tochter begannen regelrecht zu leuchten und sofort kam sie auf ihn zu um ihn das Tier abzunehmen. "Die ist ja so flauschig." Grinste sie und versteckte ihr Gesicht in dem weichen Fell der Katze. "Aber das war noch nicht alles Schatz." Irgendwie hörte er sich gerade wie einer von Teleshopping an. "Ich habe auch noch zwei Hunde zum Spielen mit und das beste zum Schluss." Mit einem breiten Grinsen drehte sich der dunkelhaarige zu Lis um, der aus irgendeinem Grund ein kalter Schauer über den Rücken lief als sie das grinsen sah.
Tony packte sie an ihren Schultern und schob sie dann genau vor sich und in das Blickfeld der kleinen Prinzessin. "Onkel Steve hat seine neuen Freundin mitgebracht damit sie mit dir spielen kann und am liebsten macht sie Teepartys." Zwei sich irgendwie relativ ähnlich sehende Augenpaare richteten sich auf den Mechaniker und sahen ihn weniger begeistert an. Morgan betrachtete die fremde Person sehr skeptisch. "Du magst Teepartys?" Fragte sie die rothaarige und jeder wusste das es darauf nur eine Antwortmöglichkeit gab, also nickte Lis mit dem Kopf und wurde keine Sekunde später an der Hand gepackt und mitgezogen. "Ich wusste gar nicht das Onkel Steve eine Freundin hat." Kurz wurde sie wieder von der kleinen gemustert. "Aber du bist hübsch und wirkst nett. Du wirst bestimmt dafür sorgen das er den Stock los wird." "Was für ein Stock?" Fragend schaute Lis das Mädchen an das sie durch die Gegend zerrte. "Daddy sagt immer das Onkel Steve einen Stock irgendwo stecken hat und er mal wieder eine Frau braucht die dann irgendwie mit ihm reiten geht und dann wird er diesen Stock los." Wurde ihr erklärt und Lis musste sich sehr beherrschen nicht zu lachen. "Ich versteh nur nicht warum Daddy ihm da nicht einfach hilft, doch jetzt bist du ja da." Grinste die kleine und so sah sie ihrem Vater nur noch ähnlicher fand Lis. Dann hielten sie vor einer großen Tür an. "Wehe deine Hunde kauen auf meinen Spielzeug herum." Ernst sah Morgan die beiden Tiere an und dann ihre Besitzerin, bevor sie die Tür öffnete und die junge Frau in das Zimmer schob.
Das Zimmer war eine Hölle in pink und nur wenn man genau hinsah konnte man Ansätze von Rot und Gold durchscheinen sehen. "Tante Tasha und Onkel Clint haben das Zimmer für mich eingerichtet. Dad fand es nicht so toll und sagte das davon das die beiden das mit Absicht gemacht haben." Erklärte die kleine Stark und wie es schien bekam sie wohl sehr viel mit. "Aber mir gefällt es." Grinste sie und zog Lis mit zu einem kleinen Tisch und bedeutete ihr sich zu setzen. "Warte kurz." Murmelte sie dann und verließ das Zimmer, nachdem sie die Katze auf ihr Bett gesetzt hatte. Wo es sich dann auch wenig später die beiden Hunde gemütlich machten. "Ihr fühlt euch viel zu schnell heimisch Jungs." Murmelte Lis und sah sich in dem Zimmer um, während sie auf ihre kleine Gastgeberin wartete.

Steve und Tony sahen der kleinen Gruppe hinterher als Morgan sie zu ihrem Zimmer brachte. "Früher hat sie einen mal noch begrüßt." Meinte Captain America und klang doch wirklich etwas enttäuscht, während sein Blick dem kleinen Mädchen folgte. "Sie wird dir viel zu ähnlich." Tony Schnaubte nur und lief langsam los. "Sie kommt mehr nach Pepper und das macht mir Angst." Brummte er. "Warum musstest du sie eigentlich als meine Freundin vorstellen?" "Weil ich kaum meiner kleinen Tochter erklären kann wo wir die kleine her haben, aber wenn es dich stört kannst du das dann gerne richtig stellen." Der Milliardär klang viel zu vergnügt für die Lage in der sie sich eigentlich befanden. "Es wird schon schwierig genug wenn Fury auftaucht." "Was wird schwierig Gentleman?" Erklang eine tiefe, strenge Stimme zu der sich die beiden Männer umdrehen und zum zweiten Mal in kürzester Zeit erstarrten. Irgendwie war das Glück heute nicht unbedingt auf ihrer Seite.