Es war nicht einfach als Arzt in einem der bekanntesten und besten Krankenhäusern. Vor allem mit einem Geheimnis wie deinem. Dein Geheimnis? Deine Freundschaft zu dem Serienkiller Eyeless Jack. Jeden Monat nimmst du ihm heimlich ein Organ aus eurer Spendesammlung mit und schenkst sie ihm. Du hattest zwar große Angst erwischt zu werden, doch du hattest Gefühle für den Augenlosen entwickelt, auch wenn er sie dir wahrscheinlich nie erwiedern wird. Dir war das egal, solange du ihn sehen konntest und mit ihm Zeit verbringen konntest.
Auch heute hattest du wieder heimlich etwas mitgehen lassen, doch du hattest nicht bemerkt, dass deine eine Kollegin dies mitbekommen hatte und dir nun nach Hausse folgte. Wie sonst auch, wenn du etwas mitgehen lässt, warst du etwas paranoid und doch hattest du deine Kollegin nicht bemerkt. Als Arzt hatte man eine Menge Kollegen, da konnte man sowieso nicht alle kennen.
Kurz bevor du dein kleines Haus betreten konntest, fing sie dich ab. „Herr L/N?", sprach sie und nervös drehst du dich herum. „Wer sind Sie?", fragst du misstrauisch. „Ich bin Jessica. Eine Mitarbeiterin von Ihnen. Ich hätte etwas worüber ich gerne mit ihnen reden würde. Könnten wir das bei ihnen im Haus tun?", antwortete sie mit ruhiger Stimme. Deine Gedanken rasten. Was wenn Jack schon wartete? Er konnte dein Haus ja jederzeit betreten. „Eh.. Oh, na klar!", antwortest du nervös und lässt sie reinkommen. Du zeigst ihr wo das Wohnzimmer ist und lässt sie sich dort hinsetzen während du in die Küche flitzt und Kaffee für deine Nerven aufsetzt. Schnell verstaust du auch das Organ im Kühlschrank und kommst dann mit dem Kaffee zurück. „Möchten Sie auch einen?", fragst du sie, doch sie schüttelt verneinend den Kopf. „Nein danke.", antwortete sie.
Noch immer nervös setzt du dich ihr gegenüber. Du hattest letzte Nacht absolut schlecht geschlafen und warst diesen Morgen fast zu spät zur Arbeit gekommen und deine Haare waren verwuschelt. „Worüber möchtest du sprechen?", fragst du, auch wenn du schon eine Ahnung hattest, obwohl du dich beim einstecken sicher gefühlt hattest. „Ich habe Sie heute ein Organ stehlen sehen. Warum tun sie das? Sie könnten mit diesen Organen Menschen retten und doch entscheiden sie sich dagegen. Sie könnten gefeuert werden!", fragte Jessica sofort drauf los und dein Blick senkte sich auf deinen Kaffee, unschlüssig was du ihr sagen solltest. „Das kann ich Ihnen nicht sagen. Sie würden es sowieso auch nicht verstehen. Bitte erzählen Sie es niemanden.", bittest du, da du nicht wusstest, was du sonst sagen solltest. „Was? Herr L/N, so sehr ich ihr Talent als Arzt auch bewundere... Ich kann nicht zulassen, dass sie weiteren Menschen das Leben nehmen.", erwiederte sie mit einer unverständlichen Miene und stand wütend auf. Mit einem entschlossenen Blick, starrte sie auf dich nieder. „Geben Sie mir sofort die Organe die sie mitgenommen haben!", verlangte sie, doch du bewegst dich nicht. „Nein.", antwortest du nur, ohne sie anzuschauen.„Was?", rief sie empört. „Diese Organe gehören dem Krankenhaus! Da können sie nicht einfach nein sagen!" „Ich kann!", gibst du in der selben Tonlage zurück. „Dank Ihnen verliere ich sowieso meinen Job, da kann ich auch noch das letzte Organ behalten." „Geben Sie es mir!", knurrte Jessica. „Er sagte dir doch schon: Nein!", antwortete eine recht bedrohlich klingende Stimme. „Und sie werden ihn auch nicht verraten." „Und wer zur Hölle sind S-", begann Jessica während sie zu dem neuen Mann im Raum drehte. Beim Anblick von seinen fehlenden Augen und seinen spitzen Zähnen, die sich beim Grinsen zeigten, verlor sie scheinbar ihre Stimme und brach ab. „Jack!", lächelst du leicht und schaust dankbar zu ihm rüber. „H-Herr L/N? Wer-Wer ist das?", fragte Jessica stotternd. Jack kam auf sie zu und zog sein Skalpell. „Danke das du heute auch etwas zu Essen für Seed mitgebracht hast.", dankte dir Jack, während er Jessica zu Boden stößt. „E-Essen?!", quiekte Jessica. „Ich habe Ihnen doch gesagt, dass sie es niemandem erzählen sollten, aber sie wollten nicht hören.", seufzt du etwas. „Nein! Bitte! Lasst mich am leben! Ich sage auch nichts versprochen! Bitte!", schrie sie während Jack sich ein paar Organe nahm, bevor er Seed die Reste essen ließ. Jack huschte derweil in die Küche und legte die Organe in eine Schüssel, sowie er sich die Hände wusch. Er hatte sich auch das aus dem Krankenhaus dazugetan und setzte sich nun neben dich. „Alles okay bei dir?", fragte Jack und schaute zu dir. Noch etwas nervös nickst du und Jack zog dich runter, sodass dein Kopf in seinem Schoß lag. Dein Kaffee war bereits leer und bei Jacks Aktion, wurdest du rot. Vorsichtig beugte er sich runter und gab dir einen schnellen Kuss. „Schlaf etwas. Du brauchst das.", meinte er und nicht allzu lange später, schläfst du ein.