Kapitel 20

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Pov. Damien

Der Wolf zuckte kurz zusammen, als ich Sam erwähnte, und sah zu Boden. Ich sah weiter den Wolf an und fragte mich ob das wirklich die Realität war oder ob ich langsam anfing den Verstand zu verlieren.                                                                                                                                                           "Wow. Jetzt werde ich wohl komplett bescheuert wenn ich mir schon sowas einbilde", sprach ich zu mir selbst. 

 -N...Nein, du bildest dir nichts ein-, hörte ich wieder Sams Stimme in meinem Kopf.                            Ich sah wieder zu dem Wolf, welcher mich auch ansah. Nach ein paar Minuten Stille drehte ich mich um und lief wieder nach Hause.                                

"Natürlich und gleich sagst du mir auch das du Einrad fahren kannst. Verarschen kann ich mich auch alleine." Jedoch stellte der Wolf sich mir in den Weg. 

-Du bildest dir wirklich nichts ein.-                       

Kopfschüttelnd sah ich zu Boden. "Was die anderen wohl sagen wenn ich von meinen Halluzinationen erzähle", murmelte ich zu mir selbst.  

-NEIN-, schrie Sam plötzlich in meinem Kopf, was mich zusammenfahren ließ. -Du darfst es niemandem erzählen, bitte- "Ist ja gut ich erzähl es niemandem solange du nicht weiter versuchst meinen Schädel zum platzten zu kriegen", meinte ich nur.                                              -Versprich es mir- meinte die Stimme. "Ja gut, Versprochen", entgegnete ich mit einem Seufzen.  Ich musste wieder den Kopf schütteln: " Jetzt mach ich schon Selbstgespräche."                                  

-Wie oft den noch, du bildest dir nichts ein. Lass es mich dir beweisen- meinte der Wolf plötzlich.  Ich überlegte kurz, aber was hatte ich den bitte noch zu verlieren. Mit einem Seufzen stimmte ich also zu.

 -Ok. Folge mir- hörte ich wieder die Stimme, bevor der Wolf wieder im Wald verschwand.   

 "Warte! Ich bin nicht so schnell!", rief ich hinterher. Kurz darauf stand der Wolf wieder vor mir.      -Entschuldige-  "Schon gut." Und so liefen wir los.

Nach einer Weile endete der Wald, und zu meiner Überraschung standen wir in einem Garten von einem Haus aus der Siedlung. Verwundert blieb ich stehen und sah mich um, während der Wolf unbeirrt weiterlief. -Kommst du?- Ich riss meinen Blick  von dem Haus los und sah wieder zu dem Wolf der mittlerweile vor der Terrassentür saß.                                                                                      

"Aber wir können doch nicht einfach so in fremde Häuser gehen", meinte ich vorwürfig.                    

-Mach dir darum keinen Kopf, so fremd ist das Haus gar nicht-, erklang die Stimme etwas belustigt. "Na wenn du meinst." Wenig später stand ich bei dem Wolf.                                                        

-Kannst du mir bitte die Tür aufmachen?- fragte die Stimme. Ich machte die Tür auf und der Wolf ging zielstrebig  hinein, so als würde er das Haus sehr gut kennen.                                                     

 Ich hatte etwas Probleme mitzukommen als es die Treppe hochging. Oben angekommen saß der Wolf bereits vor einer Zimmertür etwas weiter hinten im Flur und sah mich abwartend an.  

-Warte hier- wies er mich an, als ich bei ihm ankam. Daraufhin drehte er sich um, verschwand im Zimmer und machte die Tür so zu dass sie nur noch einen Spalt offen war.                                                

Verwundert blieb ich also vor der Tür stehen. Wem gehörte wohl dieses Haus. Ich hatte mich zwar etwas umgesehen aber nichts kam mir bekannt vor.                                                                                  

Im nächsten Moment wurde ich von seltsamen Geräuschen aus den Gedanken gerissen. Es war ein merkwürdiges Knacken und reißen das ich nicht wirklich zuordnen konnte und mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Ich war kurz davor ins Zimmer zu gehen um nachzusehen was es war, erinnerte mich aber wieder an sie Worte des Wolfes.                                       

 Also wartete ich weiter. Nach ein paar Minuten hörte das Knacken auf, stattdessen hörte man das öffnen von Schranktüren und das Rascheln von Klamotten. Die Tür ging auf und eine schüchterne Sam, die auf den Boden sah, stand mir entgegen.  Perplex sah ich sie an, konnte nicht begreifen was gerade passiert war.

"A...Aber wo ist der Wolf hin?", fragte ich sie nachdem ich mich im Zimmer umgesehen hatte.          Sie spielte nervös mit ihren Händen. "Nun, ich bin der Wolf gewesen. Ich...Wir sind nicht ganz so normal wie es vielleicht aussieht", meinte sie leise. "W...Was?", ich ließ mir ihre Worte durch den Kopf gehen. "Was heißt wir?" "Das Dorf", erwiderte Sam.                               

Ich verstand immernoch nicht so ganz. Wartete darauf das sie weiterredete. 

"Naja, wir sind so etwas wie Gestaltwandler, weißt du. Jeder von uns hat auch einen Wolf in den er sich verwandeln kann. Und das Dorf hier ist quasi mein... unser Rudel", erklärte sie mir.              

"Ok?", antwortete ich ihr. Ein langes Seufzen war von ihr zu  hören, :"Ich sehe schon du verstehst das nicht. Setz dich, ich erkläre es dir." Bevor ich etwas erwiedern konnte zog mich Sam weiter in das Zimmer und drückte mich aufs Bett. Sie setzte sich neben mich und fing an zu  erzählen.                                                                                 

 "Also, wie gesagt sind alle hier im Dorf Gestaltwandler die sich in Wölfe verwandeln können. Es ist quasi wie ein großes Rudel. Und wie in einem normalen Wolfsrudel hat auch hier jeder einen bestimmten Rang der ihm verschiedene Aufgaben und Verplichtungen zuschreibt. Soweit verstanden?" Fragend sah sie mich an. Ich nickte leicht :"Ich denke schon."                                            

"Nero, Vincents Vater ist zum Beispiel ein Alpha und führt unser Rudel an. Mit Sicherheit hast du den ganzen Trubel um Vincents Geburtstag mitbekommen. Das Fest ist deshalb so wichtig weil Vincent ab seinem achtzehnten Geburtstag alt genug währe um die Leitung des Rudels zu übernehmen. Es werden auch einige Bekannte aus anderen Rudeln anwesend sein.                            

"Es gibt noch andere Rudel?"    "Ja. Es gibt so gut wie überall Rudel. Die einen größer, andere kleiner. Wir haben mit unseren Benachbarten Rudeln recht gute Verhältnisse und wir haben ihnen wirklich viel zu verdanken."     

"Aber was ist mit dem Wolf der mich angegriffen hat? War der auch aus eurem Rudel?"                      

"Nein.Der Wolf der dich angegriffen hat war ein Wolf ohne Rudel. Jedes Rudel hat seine Regeln, und wenn man sich nicht an die Regeln hält kann es passieren das man von seinem Rudel verstoßen wird. Den meisten denen das passiert verlieren nach und nach den Verstand. Sie werden mit jedem Tag mehr zu einem Wilden Tier bis irgendwann nichts mehr von ihrer Menschlichen Seite übrig ist. Dann ist das einzige an was sie noch denken können jeden zu töten der ihnen über den Weg läuft.", erklärte sie mir ernst. Ich nickte wieder nur stumm und sah runter zu meinen Händen.

Nach ein paar Minuten stand ich auf. "Danke Sam. Ich denke es ist besser wenn ich jetzt erst mal wieder nach Hause gehe. Ich muss das ganze erst mal verdauen."

Sam war so nett und brachte mich noch nach Hause. Dort verzog ich mich in mein Zimmer um in Ruhe nachdenken zu können.

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Hi, sorry das letzten Monat kein neues Kapitel kam. Ich hatte leider sehr viel zu tun und kam nicht zum schreiben. Deshalb gibt es heute ein längeres Kapitel als sonst für meine treuen Krähen.

Ich hoffe ihr hattet alle schöne Weihnachtstage und einen guten Start ins neue Jahr.

Euch allen noch viel Glück, Gesundheit und Freude im neuen Jahr, 

eure Kirinshadow.

Gebrochen, Verachtet und Gerettet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt