Kapitel 32

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Pov. Damien

Der Wind und vereinzelt ein paar Äste schlugen mir ins Gesicht. Mein Lachen schallte durch den Wald während Ralis Pfoten förmlich über den Waldboden flogen. Wir waren nach dem Frühstück in den Wald gegangen und Ralis trug mich, wie die letzten male davor, wieder auf seinem Rücken. 

Es war ein wircklich schöner Tag. Am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen und es war angenehm warm. An einem kleinen Bach machten wir kurz Pause. Ralis trank etwas und ich lauschte dem Gesang der Vögel.  

Als wir weiterlaufen wollten blieb Ralis auf einmal stehen. Seine Ohren waren aufgestellt, er schnupperte kurz in der Luft herum und sah dann starr in eine bestimmte Richtung.   "Was ist?", fragte ich unsicher.  -Ich rieche Blut-, gab er mir als Antwort. Er lief in die Richtung aus die der Geruch herzukommen schien. Ich hatte plötzlich ein mulmiges Gefühl im Magen. Wenig später fanden wir auch die Ursache für den Geruch. 

Ein großer Wolf lag vor uns. Ich sog scharf die Luft ein als ich ihn sah. Er war schwer verletzt und man konnte ihm ansehen das es ihm schwer fiel überhaupt die Augen offen zu halten. Ralis knurrte laut auf. Es war ein tiefes, wütendes knurren bei dem sich sein Nackenfell aufstellte.  Der Wolf vor uns winselte leise. Ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihm abwenden. Ein paar Pfeile steckten noch in der Flanke des Wolfs und eine der vorderen Pfoten war blutig, so als wäre er in eine Art Falle gelaufen.

"Wer war das?", flüsterte ich mehr zu mir selbst.   -Jäger. Ich hab Toby gerade benachrichtigt. Er und ein paar Krieger sind auf dem Weg hierher.-, hörte ich die wütende Stimme von Ralis in meinem Kopf. -Sie werden ihn und dich zurück in die Siedlung bringen. Die übrigen suchen das Gelände ab um zu sehen ob die Jäger noch hier sind-, erklärte er mir weiter, während er die Umgebung immer wieder mit den Augen absuchte. Ich bekam etwas Angst als er das sagte und ohne das ich es wollte schoß mir ein Bild von einem verletzten Ralis vor mein inneres Auge.  "Kannst du mich nicht nach hause bringen?", fragte ich deshalb leise.       -Nein-, antwortete er stur.  "Aber ich will nicht das du gehst."  -Damien,ich gehe mit Toby und du gehst nach hause wo du in Sicherheit bist-, meinte er ernst.  "Aber ich hab angst das du auch verletzt wirst", sprach ich meine Gedanken aus. Er drehte den Kopf hinter zu mir. -Mach dir keine Sorgen. Ich werde aufpassen und heil wieder zu dir zurück kommen. Das verspreche ich dir.-  "Ich mach mir aber Sorgen", erwiderte ich. Ich wollte noch etwas sagen, jedoch kam ich nicht dazu. Denn in dem Moment kamen mehrere Wölfe bei uns an.

Einer von ihnen war deutlich größer als die anderen. Er war hellbraun mit grünen Augen, ich nahm an das es Toby in seiner Wolfsform war. Einer der kleineren Wölfe nahm den verletzten Wolf vorsichtig auf seinen Rücken. Ein anderer legte sich neben mich und Ralis. Ralis legte sich auch hin und sah wieder zu mir nach hinten.  -Los, geh schon. Ich werde nach kommen-   "Aber.."   -Damien, ich werde jetzt nicht das diskutieren anfangen. Du gehst nach hause und zwar jetzt-, knurrte er mich an.  Verunsichert sah ich erst ihn und dann den Wolf neben uns an. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen stieg ich also ab und bei dem anderen Wolf auf. Ralis leckte mir noch schnell über die Hand bevor er mit Toby und den restlichen fünf Wölfen im Wald verschwand. Ich sah ihnen beunruhigt nach.  -Keine Sorge kleiner. Er ist stark, er wird wieder nach hause kommen-, hörte ich die Stimme des Wolfes der versuchte mich zu beruhigen. Allerdings klappte das nicht wirklich.

Ungeduldig saß ich am Fenster und starrte nach draußen. Ich machte mir unglaubliche Sorgen um Ralis. Was wenn er verletzt wird. Warum musste ich auch so schwach sein? Er hätte mich bestimmt mitgenommen wenn dieses beschissene Bein nicht wäre. Ich ballte die Hände zu Fäusten. Wäre ich damals nicht auf die Straße gerannt wäre ich jetzt nicht so nutzlos.  

"Willst du vielleicht einen Kakao?", riss mich Paula plötzlich aus meinen Gedankengängen, was mich leicht zusammenzucken ließ. Ich hatte gar nicht bemerkt das sie neben mir stand.  "Ähm... ja, gerne", antwortete ich leise. Sie verschwand mit einem lächeln in der Küche und ich starrte weiter aus dem Fenster. Ein Seufzer verließ meinen Mund. Ich wünschte ich könnte irgendwie helfen, aber ich konnte nicht. 

Ein paar Minuten später brachte mir Paula den Kakao. Ich bedankte mich leise und trank einen kleinen Schluck.  "Keine Sorge. Sie werden schon wieder heil zurück kommen", sagte sie noch und ging weiter ihrer Arbeit nach. Ich seufzte und sah weiter aus dem Fenster.

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Hach, und wieder ist ein neues Kapitel fertig.

Nun, was meint ihr? Geht die Sache gut aus oder nich?

Außerdem arbeite ich im Moment daran mehr Kapitel zu schreiben da sich einige von euch eine Lesenacht gewünscht haben.

ich hoffe meine Krähen haben noch einen schönen Tag,

eure Kirinshadow. 

Gebrochen, Verachtet und Gerettet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt