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Zu meinen großen Leid war das Wochenende vergangen wie im Fluge, und ich saß am Montag, einen Tag vor dem Turnfest, bei Mrs. Trinket im Kunstunterricht. Unsere Aufgabe war es, aus aus Zeitungen ausgeschnittenen Bildern von Essen eine Portraitcollage zu erstellen, und ich war gerade am Verzweifeln, da meine Kiwi keinerlei Ähnlichkeiten mit der so dringend für mein Portrait benötigten Nase aufwies.
Letztendlich beschloss ich frustriert, dass mein Portrait Voldemort aus Harry Potter darstellen sollte, wodurch ich nur noch zwei Nasenschlitze brauchte.
Cato's Portrait währenddessen sah nun aus wie eine verstörende Kreuzung aus Hund und Bulette, und Marvel hatte -durch einen kleinen Unfall mit dem Klebstoff- mehr Zeitungsschnipsel auf sich selber kleben als auf seinem Portrait.
Glimmer half ihm, sobald sie zuende gelacht hatte, und drapierte ein Himbeerbonbon als Auge auf ihrem befremdlich aussehenden Bild.
Dann seufzte sie: "Leute, ich habe nachgedacht."
"Oh nein, wenn Glim nachdenkt wird's gefährlich!" Kommentierte Cato, was ihm einen leichten Schlag gegen die Schulter und ein unterdrücktes Grinsen meinerseits einbrachte.
"Sei du mal ganz leise Cato" sprach Glimmer weiter "wie wäre es, wenn wir uns morgen einfach so sehr betrinken, dass wir im Nachhinein einen Filmriss und somit keine Erinnerung mehr an das Turnfest haben?"
"Das ist gar nicht mal so dumm..." murmelte ich "aber ich befürchte, Mr. Snow wird es mitbekommen."
Glimmer stimmte mir mit einem Nicken zu, seufzte aber trotzdem enttäuscht auf.
"Snow zerstört einem auch wirklich alles! Von wegen "let it snow"!"
"Allerdings" stimmte ihr Marvel zu, der sich gerade auf einen erneuten Kampf mit dem Kleber einließ. Cato gähnte, wobei er seinen Mund so weit aufriss, dass man ernsthaft Angst bekam, dass er sich den Kiefer ausrenken würde.
"Cato mein Lieber, halt dir doch bitte die Hand vor den Mund wenn du gähnst, so macht man das als anständiger junger Mann!" Zwitscherte Mrs. Trinket von vorne, und bekam ein leises "zu schade, dass ich kein anständiger junger Mann bin!" als Antwort.
Das bekam sie aber schon nicht mehr mit, da sie mit Cashmere darüber diskutierte ob Lipgloss mit Erdbeergeschmack als Essen galt, und diese somit ihr Portrait damit gestalten durfte.
Gale machte sein Portrait ganz aus Kokosnüssen, die laut Finnick einen höheren IQ hatten als Gale selbst, und wurde dabei von Rue und Prim mit Zeitungsschnipseln beworfen.
Johanna war unter dem Tisch heimlich an ihrem Handy und zockte ein Spiel bei dem sie wahnsinnig viele Leute umlegte, und Annie die ihr Bild bereits beendet hatte, half Thresh und Finnick die in Partnerarbeit ein Portrait ganz aus Zuckerwürfeln machten.
Peeta machte gemeinsam mit Katniss ein -wie hätte es auch anders sein können- Portrait aus Brot, und Foxface eines aus essbaren Pflanzen.
Als die Stunde endlich um war rannten wir um unser Leben, um die von uns gebastelten Katastrophen die Mrs. Trinket als Portraits bezeichnete, nicht weiter ansehen zu müssen und stürmten in die Cafeteria.
Es mag seltsam klingen, aber eine leere Cafeteria in der man sich problemlos etwas zu essen holen konnte, war ungefähr so selten wie ein kranker Mr. Snow, und der war in dem einen Jahr als zwei Meter Schnee lagen und keiner sein Haus verlassen konnte, als einziger in der Schule gewesen.
Niemand wusste, wie er DAS hinbekommen hatte, doch es schien einen Geheimgang zwischen seinem Haus und der Schule zu geben, durch den er jederzeit an diesen Ort des Schreckens gelangen konnte.
Wir jedenfalls gönnten uns nun erstmal das kalorienhaltigste Essen was in der Cafeteria verkauft wurde, um den Gedanken an das morgige Turnfest zu vertreiben.

Die Tribute an WeihnachtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt