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Der Nikolaustag war gekommen und gegangen, und nun waren meine Süßigkeiten aufgrund meiner gierigen Freunde bereits restlos verputzt.
Ein neuer Schultag brach an, und ich war mal wieder hoffnungslos zu spät. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit schaffte ich es noch, vor Mrs. Trinket in den Klassenraum zu flitzen.
Als ich mich schnell auf meinen Platz gezwängt hatte, begann unsere perückenbegeisterte Lehrerin auch schon zu sprechen: "Hallihallo! Es gibt absolut wunder, wunder, wundervolle Neuigkeiten!" "Na, das kann ja heiter werden..." brummte Cato neben mir, und begrüßte mich mit einem Kuss auf die Wange. Marvel und Glimmer trugen wieder ihre Partnerlook-Mützen, und strahlten mich begeistert an.
Da löste Mrs. Trinket auch schon auf, was so wundervoll sein sollte. "Eine neue Schülerin wird ab heute in diese Klasse gehen!" In der gesamten Klasse brach Geflüster aus, und ich tauschte einen überraschten Blick mit Glimmer, als es an der Tür klopfte.
Es war unser Lehrer Mr. Snow, der ein ziemlich mies gelaunt wirkendes Mädchen hinter sich in die Klasse zog.
"So, das hier ist Johanna Mason, sie musste aus privaten Gründen die Schule wechseln, und wird ab jetzt in eure Klasse gehen. Somit hat sie die Gelegenheit, in meinem Unterricht die Freuden der Mathematik kennen zu lernen, und wird mit etwas Glück euren grässlichen Notendurchschnitt heben."
Das Mädchen namens Johanna murmelte etwas, das verdächtig nach einem "Wer's glaubt" klang, und stöhnte entnervt auf, als Mrs. Trinket sie bat, sich vor der Klasse vorzustellen.
"Okay ihr Primaten, mein Name ist Johanna Mason, und ich bin von meiner alten Schule geflogen, weil ich einen Kaiman im Lehrerzimmer freigelassen habe. Ich würde jetzt ja gerne behaupten, dass ich auf eine gute Zusammenarbeit hoffe, aber früher oder später lege ich mich eh mit jemandem hier an."
Ab dem Moment, als sie den Kaiman erwähnt hatte, beschloss die ganze Klasse offensichtlich, dass wir dieses grimmige Mädchen mochten.
Als die Pause anbrach, fragten ich und Glimmer sie also, ob sie sich zu uns setzen wollte.
"Zu uns" bedeutete in diesem Fall ich, Cato, Glimmer, Marvel, Finnick, Annie und Thresh, der ganz offensichtlich ein wenig verloren zwischen den ganzen Pärchen war.
Auch Johanna sagte, als sie sich auf einen Stuhl setzte kopfschüttelnd: "Ich muss verrückt sein, dass ich mich ernsthaft zu den ganzen Pärchen setze. Hier wird einem nun wirklich abnormal unter die Nase gerieben, dass man kein Liebesleben hat."
Thresh nickte zustimmend, und wir beschlossen, uns alle erstmal vorzustellen.
"Ich bin Clove, das da ist Cato, und die mit den pinken Mützen sind meine beste Freundin Glimmer und ihr Freund Marvel." Erklärte ich, und Johanna bekam ein Himbeerbonbon von Glimmer in die Hand gedrückt.
Nun meldete sich Finnick zu Wort: "Ich bin Finnick, du kannst mich aber auch heiss nennen. Das ist Annie, und der Typ dahinten ohne Leben und Beziehung ist der liebe Thresh." Daraufhin sprang Thresh auf, und stürzte sich auf Finnick. Während die beiden einen Boxkampf imitierten, nannte Glimmer die restlichen Namen der Durchgeknallten in unserer Klasse.
"Die beiden da hinten sind Katniss und Peeta, beide wirklich lieb, aber wenn ich dir einen Tipp geben darf: fang mit Peeta kein Gespräch über Brot an, dann hört er nie wieder auf zu reden.
Die rothaarige bei ihnen ist Fuchsgesicht, sie ist definitiv hochintelligent.
Die Mädchen die gerade versuchen die Außenwand der Schule hochzuklettern, während die jeweils andere sie mit Stöcken abwirft, sind Prim und Rue und der Typ der die ganze Zeit von den Stöcken getroffen wird, ist Gale."
"Okay, alles klar soweit" antwortete Johanna "und was ist mit den zwei Blonden die uns angucken, als ob sie uns am liebsten den Hals umdrehen würden?" Ich seufzte auf "das sind meine Feindin Cashmere und ihr Bruder Gloss. Cashmere hat mich schon immer gehasst, und dass Cato sich für mich und gegen sie entschieden hat, macht es nicht gerade besser..."
Glimmer legte mir einen Arm um die Schultern, und lächelte mich aufmunternd an. "Komm schon Clovie, denk an was anderes als diese Idiotengeschwister. Wir stehen alle auf deiner Seite!"
Annie, die gerade dabei war Thresh und Finnick zu trennen, damit sie aufhörten sich gegenseitig mit Rinde zu bewerfen, nickte zustimmend.
Johanna grinste "na dann weiß ich schon mal, mit wem ich mich vermutlich anlegen werde. Der Rest von euch wirkt aber überraschend erträglich."
Dieses Kompliment konnten wir nur zurückgeben, und luden Johanna ein, Nachmittags etwas mit uns zu unternehmen, sobald der Unterricht überstanden war.

Die Tribute an WeihnachtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt