3 Flughafen

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Nach einer gefühlten Ewigkeit, die für mich die reinste Qual waren, betrete ich endlich wieder Finnischen Boden.

Ich atme erleichtert aus, aber habe dennoch das Gefühl beobachtet zu werden und ich glaube solange ich nicht weiß wo er gerade ist, was er gerade macht, werde ich dieses Gefühl wohl auch nie los.

Zum hundertsten mal schaue ich mich um und prüfe jeden einzelnen an diesem Flughafen, doch keiner lässt mich auf ihn zurück schließen. Ich atme kurz aus und versuche mich etwas zu entspannen. Ich umklammere meine Tasche und verlasse mit langsamen und gut überlegten Schritten den Flughafen. Ich beobachte die Menschen die an mir vorbei gehen und bei jeder kleinsten Berührung von jemanden zucke ich zusammen. Alles um mir herum wird laut und ich fühle mich in meiner eigenen Welt eingeschlossen, eingeschlossen um verdammt zu sein.

Ich beobachte eine Familie wie sie aufgeregt und freudig ihre Sachen zusammen suchen. Die beiden kleinen Mädchen spielen fangen um ihre Eltern herum und lachen freudig. Ich muss kurz lächeln, wie gerne wäre ich jetzt in ihrer Situation. Wie gerne würde ich jetzt aus Spaß Fangen spielen und nicht aus Angst gefunden zu werden. Vorsichtig laufe ich weiter und versuche wider ein wenig Orientierung auf mein Umfeld zu bekommen. Ich laufe langsam die Straßen von Helsinki entlang und versuche die frische Luft zu genießen.

Ich hätte mir ein Taxi nehmen können und hätte mir viel Zeit gespart, Zeit von der ich nicht weiß wie viel ich von ihr noch habe. Aber ich möchte nicht auf jemanden angewiesen sein, dass war ich viel zu lange. Ich möchte nicht noch weitere Zeit in einem Raum sitzen, wenn ich es nicht umgehen kann. Ich möchte ein mal das Gefühl von Freiheit bekommen und wenigstens so tun als könnte ich es sein.

Autos fahren an mir vorbei und jedes mal wenn ein schwarzer Audi an mir vorbei fährt, setzt mein Herz kurz aus und meine Gliedmaßen werden schwer. Doch ich laufe weiter. Ich laufe weiter mit einem klaren Ziel vor Augen.

Ich will nach Hause, ich will in meinen eigenen vier Wänden sein und mich einfach verstecken können, in der Hoffnung das er mich nicht findet.

Ich spüre die Kälte, wie sie zunimmt und sich durch meine Klamotten frisst um mich zu entblößen. Um mich bis auf die Knochen zu enthaupten.

Ein weißer Minnie kommt neben mir zum stehen und lässt die Fensterscheibe runter. Mein Herz beginnt zu rasen. Ich bräuchte keine Angst zu haben, aber dennoch fühle ich mich gefangen.

"Liebes, steig ein, das hält ja keiner aus mit Anzusehen!" eine ältere Dame blickt an meiner leichten Bekleidung nach unten. "Ein gewaltiger Sturm naht sich und er wird in wenigen Minuten hier sein. Steig ein und ich fahre sie nach Hause" ich schüttle nur den Kopf und laufe weiter. Ohne noch etwas zu sagen, fährt die Dame Kopfschüttelnd weiter. Ich wollte in kein fremdes Auto steigen. Ich werde nie wieder mit einer fremden Person in ein Auto steigen, ob Fahrer oder Beifahrer.

Die Kälte und der Wind nimmt zu. Ich klammere mich an meine Tasche und versuche ruhig Luft zu holen. Ich blicke auf die andere Straßenseite und erblicke eine Telefonzelle. Ich kneife meine Augen zusammen, schaue mehrmals nach rechts und nach links, und gehe dann über die Straße.

ich stelle meine Tasche ab und greife nach dem Hörer. Mit zitternder Hand gebe ich die mir zuerst in den Sinn kommende Nummer ein.

Ich klammere mich an den Hörer und tippe nervös mit meinem Fuß auf den Boden. Mehrmals schaue ich mich um, doch nicht ein Auto fährt noch an mir vorbei.

"Hallo?" ertönt eine weibliche Stimme. Ich verstumme kurz bei dem Klang der Stimme, bevor sie sich erneut meldet. "Hallo, wer ist da?" ich beiße mir auf die Unterlippe. "Eve?" frage ich mit zitternder stimme nach. Kurz herrscht Stille zwischen uns und ich fange an nervös zu werden.

"Mira?" ertönt es schließlich mit gefühlvoller Stimme und ich stimme ihr mit einem "ja" zu. Sofort erwärmt sich mein Herz. "Oh Gott Liebling, ist alles gut bei dir?" ich spüre wie mir die Tränen in die Augen steigen. Meine Brust beginnt zu schmerzen, die Luft wird schwer und meine Kehle schnürt sich zusammen. "Kannst du mich bitte abholen?" versuche ich aus meiner Kehle hervor zu pressen. "Wo bist du?" einfühlsam erklingt wieder ihre Stimme und ich nenne ihr meine Adresse und auf ihre Anordnung dort zu warten, lasse ich mich mit dem Rücken an der Telefonzelle nach unten gleiten, umklammere meine angewinkelten Beine und versuche mich wieder zu beruhigen.

Forever YOUrsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt