9 Bereit

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Ich höre wie sich die Tür öffnet und zwei kleine Mädchen freudig quietschen. "Omaaa!" schreien die beiden freudig.

"Kommt, der Auflauf ist noch nicht ganz fertig, lasst und doch schon mal in die Stube gehen" höre ich Eve ihre fröhliche Stimme.

Mein Herz fängt augenblicklich an zu rasen und ich spüre wie die Luft langsam schwerer wird und bedrohlich auf mich drückt. Sollte ich wirklich schon auf sie treffen? Sollten sie nicht erst mal informiert werden das ich hier bin, um selber entscheiden zu können, ob sie dafür schon bereit sin?

"Was bist du den heute so glücklich Ma?" Sanna ihr fröhliche stimme ertönt im Flur.

Und plötzlich stehen auch schon zwei kleine Mädchen in der Stube und schauen mich mit großen Augen an. Vorsichtig lächle ich um die Situation etwas aufzufrischen, doch da rennen die beiden schon in meine Arme. Ohne etwas zu sagen. Ohne zu quicken. Sie kuscheln sich einfach friedlich an mich und drücken mich so fest, als würde ich jeden Moment aufstehen und davon rennen.

Mein Herz springt vor Freude und ich schließe meine Augen und drücke beide an mich. Ich lächle und genieße diesen Moment so gut es nur geht.

"Mira?" ertönt eine schockierte Stimme, wobei es eher wie ein hauchen rüber kommt. Ich schaue erschrocken zu Sanna hoch und stehe auf. Die beiden Mädchen strahlen immer noch über beide Ohren, doch Sanna schaut mich nur schockiert an.

"Mira" lächelt sie leise und kommt auf mich zu. mein lächeln wird breiter und ich nehme sie fest in den Arm. Tränen bilden sich in meinen Augen, aber ich kann sie gerade so noch zurück halten.

Sie drückt mich fest an sich und schmiegt sich an meine Schulter. "Mira" flüstert sie erneut.

Sanna war nicht nur eine beste Freundin für mich. Sie war meine Schwester. Die Person zu der ich immer gehen konnte wenn ich Probleme hatte. Probleme die ich nur mit einem Mädchen besprechen konnte. Probleme, bei denen sie immer für mich da war. Sie hat mir zugehört und hat mit mir zusammen das Problem ruhig und gelassen gelöst. Man konnte immer auf Sanna zählen, möge das Geheimnis auch noch so düster sein.

Sie löst sich langsam von mir und schaut mich mit Tränen in den Augen an.

"Du bist so schön geworden" lächelt sie stolz und wischt sich eine Träne weg.

Plötzlich schlägt sie mich sanft auf meinen Oberarm. "Tu uns das gefälligst nie wieder an, hast du mich da verstanden?" ich nicke lächelnd "Sag es" fordert sie mich auf "ich werde es nie wieder tun" wiederhole ich es.

Ich werde es nie wieder freiwillig tun. Aber ich werde nie versprechen können für immer hier zu bleiben. Ich kann nicht versprechen das er mich nicht findet und ich kann nicht versprechen das er mich nicht wieder mit nach Deutschland schleppt.

Ein Schauer läuft mir über den Rücken bei dem Gedanken ich müsste sie wieder so sehr verletzen. Bei dem Gedanken ich müsste mein Versprechen brechen, bricht mir mein Herz. Ich kann ihnen das nicht noch einmal antun und ich werde alles versuchen, um hier bleiben zu können.

Ich beiße mir auf meine Unterlippe, während sie mich noch weiterhin strahlend mustert und mich dann wieder in den Arm nimmt.

"Oh Gott habe ich dich vermisst" flüstert sie in mein Ohr und ich muss lächeln. Ich weiß nicht wie lange ich meine Tränen noch zurück halten kann.

"Wo ist dein Bruder?" fragt Eve verwirrt "welchen meinst du" lacht Sanna freudig "na Santtu wird bestimmt nicht aus Kalifornien kommen" lächelt Eve und Sanna nickt freudig. "Er wollte noch etwas aus dem Auto holen, aber er müsste auch jeden Moment wieder hier sein"

Erschrocken schaut Eve zu mir und ich verstand sofort was sie meinte, er wird es bemerkt haben. Er wird die schramme entdeckt haben und das wird nicht gerade schön werden.

In diesem Moment ertönt auch schon eine tiefe Raue Stimme.

"Mom!?" kommt es wütend von draußen. "Was hast du mit meinem Auto gemacht!? Und warum riecht es nach..." Er steht im Türrahmen. Sein Blick fällt auf mich und er verstummt augenblicklich.

Forever YOUrsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt