Ich versuche etwas meine Anspannung runter zu fahren, fühle aber wie ich daran etwas scheitere. Ich weiß nicht genau was mit mir los ist, oder was diese Situation hier mit mir macht, aber ich weiß das es mich total verrückt macht nicht zu wissen was als nächstes passiert.Mein Blick fällt auf die große braune Wanduhr. Kurz vor halb 10. Ich schlucke schwer, schon so spät?
Ich spüre wie meine Gliedmaßen schwer werden und langsam weh tun, bei den Gedanken an den vergangenen Tag läuft mir ein Schauer über den Rücken. Mit meinem Handeln habe ich quasi mein und das Todesurteil der anderen unterschreiben.
"Und wie war die Zeit in Deutschland?" Sanna schaut mich mit großen Augen an, sofort zucke ich zusammen.
Mein Blick fällt auf die beiden kleinen Schwestern, die mich ebenfalls mit großen neugierigen Augen anstarren.
Ich schlucke schwer und spüre wie mein Herz schneller anfängt zu schlagen. Meine Hände werden schweißig und mein Atem wird unruhig.
„Es war anders" versuche ich zu lächeln und gleich werfen Fanni und Kaisa weitere Fragen in den Raum. „Was hast du alles gesehen?"-„warst du auf Partys?"-„hattest du teure Kleider?" ihre Augen wurden immer größer und sie durchbohrten mich nur so mit ihnen.
„Ich habe so vieles gesehen und ich war auf vielen teuren Partys mit teuren Kleidern" zwinkere ich den beiden zu. Mir fehlte es in Deutschland an nichts, an nichts außer die Liebe die ich mir wünschte. Er hatte alles was man sich wünschen konnte, er hätte mir alles geben können, nur nicht das was ich am meisten begehrte.
„Wolltet ihr nicht Heiraten?" wirft Sanna plötzlich in den Raum. Erschrocken blicke ich auf, schaue in die Runde, von Eve zu Samu, Kaisa, Fanni und Sanna.
Ich spüre wieder wie die Luft auf mich drückt und ich verschwinde in meinen Gedanken.
Er wollte mich heiraten, er wollte mir seine Liebe beweisen. Doch ich wusste das er dies nur tat um aller Welt zu zeigen das ich ihm gehöre. Um es schwarz auf weiß stehen zu haben. Um das Machtgefühl über mich zu aufzubauen und mich zu kontrollieren.
Er konnte nicht lieben wie andere, er liebte auf seine Art und Weise, mit Zwang, Kontrolle und Macht. Er war nicht der Bestimmer in der Beziehung. Er war bei weitem mehr. Er liebte mich, aber auf seine Art.
Er klammert sich an mir fest, befiehlt mir was ich tun darf und was nicht, was ich tragen soll, was ich machen soll. Wie weit ich gehen darf, wer meine Freunde sind und wann ich unter Beobachtung raus durfte.
Er schenkte mir die teuersten Kleider, den teuersten Schmuck und erfüllte mir jeden Wunsch den man sich nur mit Geld erkaufen konnte, doch was ich unter Liebe verstand, konnte er nicht verstehen. Für ihn gibt es nur seine Welt und die besteht aus Geld und Macht und diese besitzt voll und ganz er.
Unsere Hochzeit sollte besiegeln das ich an ihn gebunden bin und das ich es für immer sein sollte. Er spürte das ich langsam aufhörte ihn zu lieben, also wollte er mich wieder wie eine Marionette aufziehen und mich neu erklingen lassen, neu über mich besitzt ergreifen.
„ich glaube das waren genug Fragen für heute Kinder" lächelt Eve gezwungen und unterbricht die unangenehme Situation die sich gerade aufbaut.
Ich schaue dankend zu ihr und vorsichtig nickt sie. „Kommt Kinder, wir gehen ins Bett" lächelt sie zu ihren beiden Enkelkindern, die schon freudig vom Tisch aufspringen und die Treppen hinaufrennen.
Ich muss kurz schmunzeln, die Zeit als Eve uns noch Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen hatte, war eine Zeit der schönsten Träume. Jeder konnte sich freuen, wenn er einmal in ihren Fantasien schweben durfte.
„Macht euch ruhig auch ins Bett, ihr hattet bestimmt beide einen langen Tag, ich räume nur noch schnell den Tisch ab" ich nicke Sanna zu und auch Samu macht es mir gleich und geht die knacksenden Holzdielen hinauf in die erste Etage.
Mein Blick fällt auf die letzte Tür im Gang. Die Tür zum Dachboden. Die Tür zu meinem alten Zimmer, zu Lukes und meinem Zimmer...
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Forever YOUrs
Fanfic~Whatever happens in my life, one thing will never change. It will be alway and forever you.~ Der große Blonde kommt in das Zimmer, mit dem Blick zu seiner Mutter gedreht. Strahlend dreht er den Kopf in unsere Richtung. Eisblaue Augen treffen auf st...