Zwei Welten...

449 28 11
                                    

Irgendetwas stimmte nicht. Kein Ton war zu hören und die Luft fühlte sich komisch an. Die ganze Atmosphäre wirkte seltsam und sein Körper war schwer wie Blei. Selbst die Augen bekam er nicht auf, so sehr er sich auch anstrengte. Und je mehr er es versuchte, umso schwieriger wurde es. Als würde etwas ihn erdrücken, umso stärker er dagegen ankämpfte. Wo war er nur? Und dann schlugen die Erinnerungen der vergangenen Ereignisse über ihm zusammen. Er war gestorben. Severus war gestorben und jetzt lag er hier und konnte sich nicht erklären wo er war, wie er hier herkam und was jetzt passieren würde. Dann erschienen ihm zwei Frauen vor seinem inneren Auge. Lily und Hermine. Und plötzlich wurde ihm klar, das er versagt hatte. Er hatte beiden Frauen nicht helfen können, denn bei Lily war er zu spät dran gewesen und bei Hermine war er zu früh gegangen. Nicht, das er überhaupt damit gerechnet hatte diesen Krieg zu überleben.

Also beschloss Severus sich auf die erdrückende Schwere einzulassen und sich nicht mehr zu wehren. Was hätte er auch sonst tun können? Sein Leben war verwirkt und er  würde nun den Preis für das bezahlen, was er alles getan hatte. Er versuchte nicht mehr die Augen aufzuschlagen oder aufzustehen. Er ließ einfach los und wartete auf das, was nun folgen würde. Überraschenderweise verschwand das erdrückende Gefühl kurz darauf und dann spürte er auch den Boden unter sich, auf dem er lag. Aber es passierte nichts. Er lag einfach nur da. Spielte sein Verstand ihm einen Streich? Vorsichtig versuchte er seine Augen zu öffnen und es gelang ihm. Nichts versuchte ihn daran zu hindern und so sah er nach oben. Die Decke seines Büros in Hogwarts befand sich über ihm, aber es sah anders aus. Es wirkte, als würde sich der Raum in einer Art grauem Nebel befinden. Er sah sich weiter die Umgebung an, in der er sich befand und setzte sich dann langsam auf. Severus befand sich definitiv in seinem Büro, aber es war dennoch anders. Sein Blick glitt von links nach rechts und plötzlich sah er, das er nicht alleine war. Dennoch brauchte er ein paar Augenblicke um das zu verarbeiten.

„Hallo, mein Junge.“ Dumbledore stand wenige Meter von Severus entfernt und hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt.

„Dumbledore?“ fragte Severus ungläubig in die Stille.

„Siehst du sonst noch jemanden hier?“

„Wo bin ich? Was...was machen sie hier?“

„Eigentlich sollte ich dich das fragen.“ Dumbledore lies sich auf einem Stuhl nieder, während Snape immer noch auf dem Boden saß.

„Was?“ fragte Severus verwirrt.

„Du solltest gar nicht hier sein, Severus.“



********************************



Hermine stand in der Winkelgasse und sah sich um, während sie auf Harry und Ginny wartete. Sechs Monate waren seit dem Ende des Krieges vergangen und überall wurden die Gebäude neu errichtet und die Schäden beseitigt, die Voldemorts Gefolge hinterlassen hatten. Man hatte den Großteil der restlichen Todesser einfangen und nach Askaban bringen können, wo sie lebenslang festsitzen würden. Aber es gab dennoch einen geringen Prozentsatz, der erfolgreich hatte fliehen und sich verstecken können. Trotzdem waren die Auroren weiterhin auf der Suche nach ihnen. Die Gefahr, die die Todesser einmal ausgestrahlt hatten, war längst nicht mehr so stark. Schließlich waren sie jetzt in der Unterzahl. Alles nahm seinen Lauf und Hermine wunderte sich immer wieder, wie schnell die letzten sechs Monate vergangen waren. Das Ministerium hatte nach Voldemorts Tod direkt die Handlungen übernommen und wieder Ordnung in das Chaos gebracht, das sich angebahnt hatte.

„Hey Hermine! Entschuldige, das du etwas warten musstest.“ Harry und Ginny umarmten Hermine zur Begrüßung.

„Ist schon ok, Harry.“

„Nein, ist es nicht. Harry konnte sich einfach nicht von Sirius' Sachen losreißen. Obwohl ich ihm immer wieder gesagt habe, das wir los müssen.“ erklärte Ginny und warf Harry dabei einen verärgerten Blick zu.

The Journey of two SoulmatesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt