12 - Eine schwere Entscheidung✔

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Erschrocken wich ich erstmal ein Stück zurück. Der Nadder sprang urplötzlich auf und schien wieder hellwach.
,,Ähm..", sagte ich.
Man, Astrid, konzentrier dich gefälligst!, dachte ich, während ich die Gegend mit den Augen absuchte.
Wo war nur der Schlüssel für den Käfig?
Wahrscheinlich war der in Viggos Zelt.
Sofort lief ich los um ihn zu holen.
Als ich an seinem Zelt ankam, stellte ich mit erschrecken fest, dass er noch wach war.
Natürlich, immerhin war das Viggo! Der Anführer der Drachenjäger, großartiger Stratege, und ein fantastischer Kämpfer - wahrscheinlich kam schlafen für ihn, wie auch für mich, nicht in Frage. Wir waren Kämpfer, wir mussten immer bereit sein.
Er saß an seinem Schreibtisch, an seinem Keule und Klaue Spielfeld.
,,Astrid", bemerkte er mich, ,,was machst du denn hier?"
,,Ich konnte nicht schlafen.", sagte ich.
Viggo nickte und deutete auf einem Stuhl, ihm gegenüber. ,,Setz dich."
Ich saß mich ihm gegenüber und betrachtete das Spiel.
Spielte er etwa gegen sich selbst?
,,Was beschäftigt dich?", fragte er plötzlich.
,,Was, mich...?", fragte ich.
,,Ich sehe doch, dass etwas nicht stimmt, Schwesterchen, oder? Und ich habe da dieses gewisse Gefühl, dass es nicht an Julian liegt."
Schwesterchen? So hatte er mich noch nie genannt!
Aber er hatte recht. In letzter Zeit beschäftigte mich so viel! - Die Drachenreiter, meine Ausbildung, Julian's Tod, und die Nadder Dame, aus der ich einfach nicht schlau wurde. Doch konnte ich es Viggo wirklich erzählen?
,,Ich... na ja, da ist so viel, worüber ich in letzter Zeit nach denke..", erklärte ich.
,,Verstehe. Das ist bestimmt nicht leicht für dich, Ast. Aber bedenke, du bist eine der besten Kämpfer des ganzen Stammes! Und das weiß fast jeder hier!", lobte er mich.
,,D-danke..."
,,Astrid, du kannst es mir sagen. Wer weiß, vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm!"
,,Nicht so schlimm?! Pah, dafür gebührt mir die Höchststrafe!", erklärte ich ihm und sah beschämt zu Seite.
,,Was ist denn so schlimm?"
,,Ich... ich habe die Drachenjäger verraten, Viggo. Ich habe euch verraten, ohne das ich es überhaupt wollte! Ich bin einfach schrecklich! Es tut mir leid..."
,,Wie? Warum und wie hast du uns verraten?", fragte Viggo. Erstaunlicherweise klang er gar nicht verärgert.
,,Ich... Viggo, ich habe einen Drachen gezähmt!", sagte ich fest und sah ihm in die Augen.
Er war nur einen Augenblick still und schien zu überlegen.
,,Auch wenn du uns verraten hast, gehörst du zu uns! Du bist eine Drachenjägerin. Werd' diesen Drachen einfach mit den alten Methoden los.", meinte Viggo und lächelte mild.
,,Das... das geht nicht!"
,,Wieso nicht? Du wolltest doch immer Drachen töten? Hast du deine Meinung geändert?"
,,Das ist es ja!", rief ich, ,,Ich weiß einfach nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist. Ich weiß nicht, was sich an mir geändert hat. Aber... ich... ich kann diesem Drachen nichts antun!", erklärte ich. ,,In letzter Zeit, weiß ich überhaupt nicht mehr, was ich eigentlich will!"

,,Astrid, ich bin nicht sauer. Und auch nicht enttäuscht! Ich dachte mir ehrlich gesagt schon, dass dies irgendwann passieren würde. Du bist jung, stark und stolz - du bist den Drachenreitern sehr ähnlich. Aber bevor du auf mich los gehst - es ist super, dass du ihnen so ähnelst! Das können wir ausnutzen, um dich bei ihnen einzuschleusen."
Wie bitte? Hatte ich mich da gerade verhört? Viggo war nicht sauer? Ich sollte den Drachenreitern ähneln? Ich sollte für diese Mistsäcke arbeiten?!
,,Was bitte?! Ich soll diesen Mistkerlen helfen meinen Fast-Bruder zu besiegen?! Das kannst du vergessen!"
,,Da ist sie ja wieder. Die alte Astrid! Okey, aber jetzt mal ehrlich: es wäre deine erste Mission! Du wolltest doch immer mal eine. Und diese, darfst du sogar mit einem Drachen ausführen!"
,,Es... geht aber nicht - aus mehreren Gründen."
,,Und die wären?"
,,Also 1. Sie wissen, wie ich aussehe. 2. Sie wissen das ich zu dir gehöre. 3. Ich würde denen schon beim ersten Treffen jedem einzelnen den Kopf abreißen - inklusive die der Drachen! Außerdem hassen die mich!"
,,Schon gut, da lassen wir uns was einfallen. Aber du würdest es tun?", fragte er nun.
Würde ich? Sollte ich das riesige Risiko eingehen, und auch das Leben des Nadders auf Spiel setzen? Andererseits, war es die perfekte Möglichkeit um Julian zu rächen! Und das wollte ich unbedingt!
,,Ich...", ich atmete noch einmal tief durch, ,,Ja, ich tue es!"

𝐀𝐬𝐭𝐫𝐢𝐝'𝐬 𝐆𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞 (*𝑝𝑎𝑢𝑠𝑖𝑒𝑟𝑡*)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt