2 - Training und Langeweile✔

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Als ich meinen Patroullien-Gang beendet hatte, ging ich, wie jeden Morgen - oder auch Vormittag - in die Arena, um zu trainieren.
Die Arena nannte ich einen Kampfsaal, der sich in der nähe des Dorfes erstreckte. (Bild oben)
Dort ging ich immer hin um zu trainieren. Wie auch diesen Morgen.
Als ich ankam merkte ich schon wie die Drachen, die hier in den Käfigen gefangen waren, krächzten und knurrten, als sie mich sahen. Verständlich, immerhin war ich die furchtlose, starke und keine Reue zeigende Astrid Hofferson, die ihnen schon seit Jahren das Leben schwer machte.
Entschlossen trat ich dem Käfig, des hässlichen, fetten Gronkels entgegen und öffnete ihn. Sofort stürzte der Gronkel hinaus und wollte mich töten. Doch ich trainierte schon solange mit diesen erbärmlichen Fiechern, dass ich inzwischen wusste, was sie tuen würden, und wie ich damit umgehen musste.
Der Gronkel wollte mich umfliegen, doch ich wich blitzschnell aus und schnappte mir einen Schild. Dann schlug mit meiner Axt darauf, um möglichst viel krach zu erzeugen. Es funktionierte - mal wieder!
Der Gronkel war irritiert und flog unkontrolliert umher, während er immer malwieder seine Lavabrocken spieh. Zwei, drei, vier hatte er schon vertan. Nur noch zwei Schuss, dann hatte ich ihn besiegt!
Nun, da der Drache eh keine Chance mehr hatte, warf ich den Schild weg und rannte mit erhobener Axt und Kampfgeschrei, auf ihn los.
Sicher hätte ich ihn erledigen können, wäre er nicht so schlau gewesen und von alleine zurück in seinen Käfig geflogen. Jap, dieser Drache kannte mich schon. So machte das alles keinen Spaß mehr. Dennoch war ich stolz auf mich, immerhin passierte es nicht jedem, dass ein Drache angst vor einem hatte.

Seuftzen ging ich auf den Gronkelkäfig zu und schloss ihn. Aber nicht bevor ich dem gefangenem Drachen darin, ein knappes: ,,Hattest wohl genug, was?" zu zischte.
Ich wendete mich ab und sammelte den weggeworfenen Schild auf um ihn zurück auf den Waffenwagen zu legen.
Normalerweise hätte ich jetzt noch weiter trainiert, doch irgendwie hatte ich keine Lust darauf.
Also ging ich zurück ins Dorf, zu den anderen Drachenjägern. Mal sehen, ob ich da irgendwas fürs Frühstück bekam...

Nachdem ich etwas gegessen hatte, wusste ich das erste mal in meinem Leben nicht so richtig, was ich machen konnte. Ganz genau, mir war langweilig!
So war es vorher noch nie gewesen, ich hatte immer irgendeine beschäftigung gefunden, doch jetzt...
,,Hey, Astrid", Julian kam zu mir rüber gelaufen. ,,Hi", sagte ich nur und stand von der Bank auf, auf der ich vorher gesessen hatte. ,,Alles klar? Du siehst so Planlos aus.", fiel ihm auf. ,,Jup", sagte ich und spielte mit meiner Axt, indem ich sie immerwieder hoch warf und auffing. ,,mir ist langweilig."
,,Ich hab eine Idee. Ich wollte gerade zu den Drachenjägern ins Lager. Komm doch mit. Immerhin sind die Chef's dort deine 'Zieh'brüder.", schlug er mir vor. Ich boxte ihm einmal in den Arm, folgte ihm jedoch. Es war immernoch besser, als gar nichts zu tun.

Bei der Basis angekommen, stellte sich herraus, dass ich recht gehabt hatte. Hier spielte sich einfach immer etwas ab. Zumal nicht nur überall aufgeregte Drachenjäger herumirrten, sondern es außerdem so aussah, als hätte hier ein Kampf statt gefunden. ,,Was ist denn hier passiert?", fragte ich einen vorbei laufenden Drachenjäger, der allerdings nicht antwortete, sondern einfach weiter lief. Frechheit!
,,Viggo!", rief ich als ich meinen Bruder sah und rannte zu ihm. ,,Was ist hier passiert?!"
,,Die Reiter haben gerade angegriffen, aber wir konnten sie besiegen und vertreiben", antwortete Viggo. Was? So lange war ich trainieren gewesen?
,,Die aufräumarbeiten laufen schon!", rief Viggo verägert einem faulen Drachenjäger zu.
,,Die Reiter?", hakte ich nach. ,,Alle?" ,,Ja, sie greifen immer zusammen an. So durchschaubar.", spottete Viggo über seine Feinde. ,,Habt ihr jemanden zufassen bekommen?", fragte ich hoffnungsvoll nach. ,,Nein, leider nicht. Ich muss jetzt aber auch schon wieder los.", sagte und verschwand, ohne ein weiteres Wort.
Ich drehte mich zu Julian um, als ich bemerkte, dass er nicht mehr da war. ,,Julian?", fragte ich. ,,Na dann eben nicht!", sagte ich genervt. Wahrscheinlich wieder ein neuer Auftrag, den er ausführen durfte. Und ich? Was war mit mir?! Ich durfte nicht!

𝐀𝐬𝐭𝐫𝐢𝐝'𝐬 𝐆𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞 (*𝑝𝑎𝑢𝑠𝑖𝑒𝑟𝑡*)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt