Es wurde Nacht und ich änderte meinen Weg und ging in Richtung Dorf.
Dort angekommen verschwand ich sofort in mein Haus, indem ich nun alleine lebte.
Alles sah aus wie immer. Es schien als würde Julian jeden Augenblick den Raum betreten und sich von seinem anstrengenden Tag erholen. Aber das passierte nicht - es würde nie wieder passieren.
Und das alles nur wegen der Drachenreiter! Ich schwörte, wenn ich auch nur einen von ihnen in die Finger bekommen würde...
Die konnten was erleben!
Sie hatten mein Leben zerstört, dass würde Rache geben!
Blöd war nur, dass sie wussten wie ich aussah!
Ich brauchte entweder eine Verkleidung, oder einen perfekten Plan. Am besten einfach beides!
Seufzend legte ich mich auf mein Bett und starrte die Decke an. Das tat ich immer, wenn ich traurig war oder Schlechte Laune hatte.
Außerdem fühlte ich mich... hilflos. Etwas, dass ich fast noch nie gespürt hatte. Erst ein paar mal, hatte ich mich so wirklich hilflos gefühlt, und das war schon Jahre her.
Aber damals hatte ich auch Unterstützung gehabt. Und zwar die von Julian, die ich nun nie wieder bekommen würde.
Ich vermisste in schrecklich, aber vermissen brachte doch nichts. Oder?!
Langsam fing ich an, an meinem gesamten Lebensstil zu zweifeln.
Aber hatte ich denn nicht recht? Traurig sein, zweifeln, vermissen - waren das denn nicht alles Gefühle, für die man später auch noch Zeit hatte? Sie brachten doch nichts, sie hielten mich nur auf.
Traurig zu sein - dass war schon immer ein seltenes Gefühl gewesen.
Zweifel - ich hatte nie wirklich welche! Wieso auch, immerhin war ich eigentlich eine perfekte Jägerin.
Vermissen - für so etwas blieb doch später auch noch Zeit, richtig, oder?
Falsch!
Immer hatte ich mich nur auf mich konzentriert, darauf geachtet perfekt zu sein, die anderen zu beeindrucken, Viggo stolz zu machen, und einfach nur die beste zu werden!
Immer - wirklich immer! -, hatte ich meine Gefühle, Bedürfnisse, Freunde, Aufgaben in den Hintergrund gestellt, weil sie mich nur aufhielten!
Doch auf einmal fiel mir auf, dass es falsch war. Ich achtete nie darauf, was ich gut fand, was mich glücklich machte, wer ich wirklich war! Dabei ging es doch genau darum im Leben, oder?
Wieso fiel es mir erst jetzt auf?
Warum gerade in dieser Zeit, wo eh schon alles durcheinander gebracht war?!
Zum ersten mal seit Jahren, erlaubte ich mir wirklich, ich selbst zu sein. Und das bestand im Moment darin, einfach den ganzen Druck, die Last auf meinen Schultern - die ich nebenbei bemerkt, selber verursacht hatte -, einfach loszulassen.
Auf einmal verschwand mein ganzer, bisher aufrecht erhaltener, Stolz, meine Stärke, meine Fassade fiel und ich brach in einen unkontrollierten Heulkrampf aus.
Alle meine Ziele, alle meine Aufgaben, waren plötzlich egal. Es gab nur noch mich.
Und ich war ganz allein.Als ich mich nach ein paar Minuten wieder beruhigt hatte, beschloss ich nun endlich den Nadder befreien zu gehen.
Es war schon sehr Dunkel draußen, also nahm ich mir eine kleine Laterne. Meine Axt ließ ich, warum auch immer, liegen. Ich hatte da so ein seltsames Gefühl, dass mir sagte, ich würde sie nicht brauchen.
War das mein wahres ich? - Leichtsinnig, absolut verrückt aber irgendwie auch mutig?
Ich wusste es nich. Wer war eigentlich dieses ich? Die Drachenjägerin, die Freundin, die Kämpferin? Wer davon war wirklich ich?
Die Drachenjägerin, die Freundin oder doch eher die Kämpferin? Oder auch ein ganz anderer Teil von mir, den ich noch gar nicht kannte? Wer war ich?!
Langsam, schleichend verließ ich die Hütte und musste feststellen, dass es schon später war als ich dachte.
War ich so lange drinnen gewesen? Hatte ich so lange gebraucht um zu sehen, dass ich etwas im Leben falsch gemacht hatte?
Wie ein schwarzer, schneller Schatten schlich ich mich von Haus zu Haus, immer näher zur Basis.
Als ich endlich ankam, schlug ich sofort den Weg zu den Drachenkäfigen ein. Es war seltsam ruhig dafür das es... na ja, ... Drachen waren.
Würde ich den Nadder überhaupt erkennen? Es war stockdunkel, sodass ich nicht mal meine Hand vor Augen hätte sehen können, wenn ich meine Laterne nicht dabei gehabt hätte.
Ich ging an ein paar Käfigen vorbei. Im Halbdunkeln der Laterne konnte ich einen schlafenden Riesenhaften Albtraum erkennen, ein Gronkel, und irgendein schlafender Drache, der in dieser Lage einem Stein ähnelte.
Ich ging weiter, bis ich plötzlich das Gefühl hatte, stehen bleiben zu müssen. Wie ferngesteuert tat ich dies und drehte mich zum Käfig dieses mysteriösen Steimhaufen-Drachen.
Ein Krächzen aus seiner Richtung, und ich wusste, dass ich ihn gefunden hatte...
Den Tödlichen Nadder!
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𝐀𝐬𝐭𝐫𝐢𝐝'𝐬 𝐆𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞 (*𝑝𝑎𝑢𝑠𝑖𝑒𝑟𝑡*)
Fiksi Penggemar»Wir haben dir vertraut! Ich habe dir vertraut!« »Obwohl ich dir gesagt habe, dass du das nicht kannst...« ~ Astrid Hofferson. Das furchtlose, starke und selbstbewusste Mädchen, dass nicht viel über ihre Vergangenheit weiß. Wo kommt sie eigentlich h...