𝐀𝐬𝐭𝐫𝐢𝐝'𝐬 𝐆𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞 (*𝑝𝑎𝑢𝑠𝑖𝑒𝑟𝑡*)

14 - Johann✔

Ein Krächzen riss mich aus meinen Gedanken und erinnerte mich daran, in welcher Lage ich mich befand.
War ich eigentlich lebensmüde?! Was machte ich hier - auf dem Rücken eines Drachens?! In der Luft?!
Niemals, unter keinen Umständen, wäre das zwei Tage zuvor passiert! Aber warum jetzt?
Jetzt, wo sowieso schon so viel passierte?
Ich schaute auf und sah mich um.
Erstaunlicherweise verspürte ich keinen Funken Angst, nicht einmal Nervosität. Nur ein leichtes Kribbeln in der Brust, welches mich zu einem Lächeln zwang.
,,Nein!", sagte ich jedoch plötzlich. ,,Nein, das darfst du nicht! B-bitte lande wieder...", bat ich den Drachen und schüttelte den Kopf.
Diese gurrte und änderte ihre Richtung. Sie flog nach oben, um einen kleinen Looping.
Wind strich durch meine Haare und wehte sie umher. Eine kalte Brise umgab mich, und aus irgendeinem Grund entspannte es mich.
Der Nadder krächzte wieder und beschleunigte sein Tempo.
,,Gehts auch etwas ... schneller?", fragte ich vorsichtig und hielt mich an ihren Stacheln am Hinterkopf fest.
Die Nadderdame krächzte bestätigend und beschleunigte vorsichtig.
Es dämmerte bereits, als ich die Insel der Drachenjäger am Horizont wieder erkennen konnte.
,,Lande dort.", meinte ich und deutete auf eine versteckte Lichtung im Wald.
Konnte - oder durfte? - ich einem Drachen überhaupt Befehle erteilen? Vielleicht wurde sie nun zornig oder wollte nicht hören?
Doch der Drache überraschte mich, da sie schnell und ohne Umschweife auf der Lichtung landete.
,,Danke, für... den Flug", meinte ich etwas unbeholfen, nachdem ich abgestiegen war.
,,Ich rate dir, dich hier zu verstecken! Ich komme später nochmal vorbei, okey?"
Der Drache krächzte wieder bestätigend und rollte sich auf dem Waldboden zusammen.
,,Dann... bis... später...", meinte ich, etwas ungläubig über die Situation.
Der Nadder hatte mich erst entführt, dann gerettet nachdem sie mich angeschmissen hatte, anschließend wieder zurück gebracht und auch noch ohne Proteste auf mich gehört! Was war hier los?
Etwas perplex verließ ich den Wald und schlug den Weg in Richtung Lager ein.
In der Basis angekommen, war schon wieder was los. Wahrscheinlich hatte ein Händler Schiff am Hafen angelegt, denn alle verschwanden in diese Richtung.
,,Was ist an einem Händler denn so toll?!", fragte ich laut, als ich merkte, dass sogar Viggo sich auf den Weg dorthin machte.
Ich dachte mir nicht viel dabei, doch ich schlug den selben Weg ein.
Beim Anleger angekommen, merkte ich, warum alle so aufgeregt waren.
Händler Johann.
Mein Herz begann schneller zu schlagen; Johann hatte eigentlich immer neue Informationen dabei! Und meistens waren sie sogar hilfreich!
Er hatte, bis vor kurzem, für uns die Drachenreiter ausspioniert. Leider wurde er enttarnt.
Ich begann zu laufen,bis ich an seinem Schiff angekommen war.
Viggo stand mit ihm am Heck; sie unterhielten sich.
Ich kletterte an Deck und ging zu ihnen.
,,Schön dich wiederzusehen, Johann", sagte Viggo gerade.
,,Meister Viggo, ich bleibe leider nicht lange, da ich noch auf anderen Inseln gebraucht werde.", meinte Johann. Da bemerkte er mich.
,,Ah, Fräulein Astrid, schön sie wiederzusehen."
,,Hey Johann, was gibt's neues?", fragte ich gespannt. ,,Also über die Reiter?"
,,Das sie mich enttarnt haben, weißt du bereits. Also wird es schwerer, neue Informationen zu sammeln... immer schwerer. Aber soviel: Heidrun ist-"
,,Erinner' mich nicht an die!", fiel ich Johann ins Wort.
,,Also weißt du auch das.", meinte er ein wenig überrascht.
,,Ja", knurrte ich mürrisch. ,,gut das sie weg ist..."
,,Nun ja, etwas neues habe ich daher nicht wirklich.", enttäuschte Johann mich.
,,Schade.", ich wandte mich ab. ,,Ich geh wieder zu diesem Drachen, Viggo.", meinte ich knapp zu meinem Bruder.
,,Welcher Drache?", erkundigte sich Johann.
,,Ach, Astrid, bleib mal hier!", hielt Viggo mich auf, ohne auf Johann's Frage einzugehen.
,,Was denn?", ich drehte mich zu Viggo und Johann um.
,,Ich hätte da eine Idee...", ein bösartiges Grinsen huschte über Viggo's Gesicht.