Kapitel 8

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Erst als ich hörte, daß Astoria gegangen war, verließ ich das Bad. In Rekordzeit zog ich mich um und lief zum Frühstück. Das sogenannte Frühstück bestand aus Tee und einem Croissant.  Ich war nicht so der große Esser morgens. Unterbrochen wurde mein stumpfes Essen durch Dumbledor, der sich erhob und an sein Rednerpult stellte. ,,Meine lieben Schüler. Ich weiß, sie wollen sich so schnell es geht ins Lernen stürzen, aber ich möchte ihnen vorher etwas ankündigen. Denn ab jetzt darf unser schönes Schloss auch die Delegationen aus Beuaxbatons und Durmstrang beherbergen. Sie kamen gestern Nacht an und ich wollte ihren wertvollen Schönheitsschlaf nicht zu so früher Stunde stören. Ich hoffe, sie alle benehmen sich wie höfliche und willkommen  - heißende Gastgeber." Er warf einen bedeutungsschweren Blick zum Gryffindor Tisch und als ich seinem Blick folgte sah ich zwei identische Rotschöpfe. ,,Einen schönen und lehrreichen Tag ihnen allen noch." Ich schnappte mir meine Tasche und verließ die große Halle, ohne Astoria, Draco oder sonst jemanden eines Blickes zu würdigen. Mir war heute nicht nach Gesellschaft zu Mute. Ich war eigentlich auch sonst kein besonders geselliger Mensch, bis auf wenige Ausnahmen. Das Gute daran war, dass du keine hohen Erwartungen an andere hattest, die dann enttäuscht werden konnten. Und im Umkehrschluss enttäuschte man selbst keinen. Mit diesen Gedanken im Schlepptau machte ich mich auf dem Weg zum Unterricht in den Gewächshäusern.

Mit einem Seufzen ließ ich mich am Slytherin Tisch nieder. Mittagessen war angesagt. Aber ich konnte keinen großen Appetit aufbringen. Also nahm ich mir etwas Salat und ein Glas Wasser, mehr nicht. Während ich kaute, kitzelt mich die Sonne im Nacken, als ob sie mich auslachen und ärgern würde. Da ich mit niemandem sprach, lauschte ich den Gesprächen der Anderen. Aber es war nichts Interessantes dabei. Nur dummes Geschwätz. Hier passierte auch nichts Spannendes mehr, dass man belauschen konnte. Durch ein Geräusch wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. ,, Entschuldigung, brauchst du das Salatdressing noch? " fragte mich ein Junge mit sehr starkem Akzent. Anscheinend kam er aus Durmstrang, denn er trug keinen Hogwarts Umhang. ,, Nein, hier.", sagte ich gelangweilt und schob im die Karaffe hin. ,, Darf ich nach deinem Namen fragen, Schönheit? ",, Ich bin nicht in der  Stimmung für Smalltalk. Aber nagut, ist ja sowieso nichts interessantes los hier. Mein Name ist Malfoy. June Malfoy. Und wie wäre dein werter Name, mysteriöser Fremder, der eindeutig viel älter ist als ich?" ,,Ich heiße Dimitri." ,,Du kommst aus Durmstrang oder?",,Ja. Aber Hogwarts gefällt mir besser, nicht so kalt, weißt du? Ich spiele momentan sowieso mit dem Gedanken irgendwo ein Austauschsjahr zu machen, und ich denke, Hogwarts wäre genau das Richtige. Dann könnte ich auch mein Englisch aufbessern." ,,Bis auf den starken Akzent sprichst du doch gut Englisch, etwas starken Akzent vielleicht, aber sonst..." ,,Oh, vielen Dank. Wollen wir nach dem Unterricht vielleicht was unternehmen? ",,Warum nicht? Sagen wir heute Abend so gegen fünf am Seeufer." ,,Ich werde da sein Schönheit." Mit einem Zwinkern schnappte er sich das Dressing und setzte sich wieder zu seinen Freunden. Ich warf ihm einen amüsieren Blick zu, stand auf, und ging zum Unterricht. Beim Laufen dachte ich über Dimitri nach. Er war ein netter, und gut erzogener Typ, das musste ich zugeben. Und er hatte es innerhalb von ein paar Sätzen geschafft, meine Fassade etwas bröckeln zu lassen. Etwas, wofür ihm eindeutig etwas angerechnet werden sollte. Mist. Noch jemand, bei dem ich aufpassen musste.


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