Kapitel 11

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Ich wachte auf, weil mir jemand einen nassen, eiskalten Waschlappen ins Gesicht warf. ,, Aufstehen June. Es gibt gleich Frühstück!", rief Astoria aus. ,,Man Toria, musste das sein? Ich kann mich schon selbst waschen!", schmollte ich. ,,Das weiß ich doch Süße. Und jetzt, raus aus den Federn, hopp hopp! Sonst verschläfts du wieder." ,,Ja Mutter.", grummelte ich, und stieg aus dem Bett. In Rekordgeschwindigkeit machte ich mich fertig und ging mit Astoria und Draco zum Frühstück dann, nach einem kargen Mahl, in den Unterricht. Heute war ich etwas motivierter, denn wir hatten eine Freistunde und die wollte ich nutzen. Das Medaillon lag kalt auf meiner Haut, nur so merkte ich, dass es noch da war. Ich hatte es nämlich unter mein Hemd gesteckt, denn, wenn es jemand sehen würde, würde derjenige es bestimmt erkennen. Und dann käme ich in Erklärungsnot.

Seufzend ließ ich mich an den Slytherin Tisch fallen. Und kaum eine Minute später, saß schon jemand neben mir. ,,Guten Tag Schönheit." ,,Oh, hallo Dimitri. Wie geht es dir?" ,,Sehr gut. Und selbst?" ,,Wie immer. Sag mal, as macht ihr eigentlich den ganzen Tag? Wunder ich mich schon den ganzen Morgen." ,,Unterricht, wie ihr. Aber, wenn ich richtig gehört habe, soll sich das bald ändern." ,,Aha, und inwiefern?" ,,Das verrate ich dir nicht. Sonst ist es keine Überraschung mehr." ,,Aber Dimitri, bitte." ,,Nein. Keine Chance. Ich werde schweigen wie ein Grab." Ich schmollte beleidigt. ,,Na komm June. Du willst dir doch die Überraschung nicht verderben lassen. Oder doch?" Ich überlegte kurz. Ich war ein furchtbar neugieriger Mensch, auch wenn Lucius und Narzissa mir das durch meine Erziehung auszutreiben versucht hatten. Ich war zwar immer noch neugierig, aber so unterdrückte ich die Neugierde oft. Zum Beispiel in Fällen wie diesem. ,,Nagut, dann sag es mir nicht." Mit diesen Worten erhob ich mich, zog mir meine Tasche an, und rauschte aus der Halle, zum Wahrsage - Unterricht. Während ich durch die Gänge zum Nordturm lief, fragte ich mich, warum bei Merlin neonpinker Unterhose ich dieses Fach nochmal gewählt hatte.

Nach Verwandlung und Zauberkunst gab es dann endlich Mittagessen, und ich war dankbar dafür. Nicht wegen des Essens, sondern wegen der Pause, bevor es dann mit Zaubertränke, Verteidigung gegen die dunklen Künste und Pflege magischer Geschöpfe weitergehen würde, bevor ich dann endlich ins wohlverdiente Wochenende könnte.

Mit einem zufriedenen Lächeln ließ ich mich am Ufer des Sees nieder. Meine Tasche hatte ich einem verdattertem Draco in die Hand gedrückt, mit der Bitte, dass er sie doch bitte Astoria geben würde, und war dann einfach zum See gelaufen. Doch ich hielt es nicht lange aus, einfach nur da zu sitzen. Also sprang ich auf, zauberte mir mein Sportoutfit an, und joggte los. Den Kleidungswechselzauber konnte ich mittlerweile richtig gut. Ich musste nur daran denken, mein Outfit aus dem Schrank zu holen, und bereit zu legen, damit ich ein möglichst klares Bild im Kopf hatte. Bei meiner dritten Runde sah ich Leute zum See kommen. Es waren mein Bruderherz und seine Kumpels. Sein Anhängsel, auch Pansy Parkinson genannt, war auch dabei. Marcus Flint, Theodor Nott, und Blaise pfiffen, als sie mich in Sport BH und Leggings sahen. Ich ignorierte sie gekonnt, auch wenn mir die Blicke unangenehm waren, die mir Marcus zu warf. Theodor schaute zumindest nicht ganz so ... genau, und Blaise hatte sich schon längst anderen Dingen zugewandt. ,,Hallo Draco. Was macht ihr hier?", fing ich das Gespräch an, während ich versuchte mit meinen Armen meinen Oberkörper etwas zu verdecken. ,,Ist es verboten hier her zu kommen?" ,,Nein. Aber das ist egal, ihr hättet es trotzdem gemacht weil es euch sowieso ganz egal gewesen wäre." ,,Gut gekontert June. Wir wollen ein bisschen Abhängen, und im Schloss ist es zu voll. Willst du dich zu uns gesellen?" ,,Nein danke Draco. Ich hab erst drei Runden geschafft. Ich will noch mindestens vier laufen. ",, Sieben Runden Joggen?" ,,Mindestens. Sagte ich doch.", unterbrach ich ihn. Er zog mich etwas weg. ,,Schwesterherz, ist das nicht etwas übertrieben?" ,,Nein, wieso?" ,,Naja, ach egal, du weißt schon, was du tust. Aber pass bitte auf dich auf, ja?" ,,Mach ich." Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange, und lief weiter, während er zu seinen Freunden zurückging.

Klatsch nass, zufrieden, und völlig erschöpft, kam ich in den Slytherin Gemeinschaftsraum zurück. Ich verschwand gleich in mein Zimmer, um ein ausgiebiges Bad zu nehmen. Es war dann doch ein kürzere Bad, als ich gedacht hatte. Mir wurde, als ich so in dem warmen Wasser lag, etwas komisch zumute, und so beendete ich das Bad, und ging danach ins Bett. Ich schob es einfach auf Stress und Müdigkeit. Etwas Schlaf würde das schon wieder in Ordnung bringen.

Als ich am nächsten Morgen aufstand wurde mir schon wieder schwindelig. Ich war bestimmt nur zu schnell aufgestanden. Etwas vorsichtiger als sonst wusch ich mich, und zog mich an. Da aber Wochenende war, und damit keine Uniform Pflicht bestand, zog ich mir einen dunkelgrünen, dünnen Pullover, eine schwarze Jeans und meine heißgeliebte Lederjacke an.

Ich war gerade einen Schritt aus dem Gemeinschaftsraum getreten, da kam mein Bruderherz auf mich zu gelaufen. Am Arm trug er einen Korb. ,,Hey Juni, gut geschlafen?" ,,Ja. Was ist das für ein Korb?" ,,Ich dachte wir frühstücken mal nicht in der Halle, bei all den anderen, sondern picknicken draußen am schwarzen See, nur für uns alleine." Ich fiel ihm um den Hals. Geschwister Zeit war selten wenn wir in Hogwarts waren. Die kalte Maske der Familie Malfoy hing dann oft wie eine Trennwand zwischen uns. ,,Das ist eine wunderbare Idee Draco, komm!" Und so kam es, dass ich ihn am Arm mit nach draußen zerrte.
Draußen angekommen setzten wir uns, aßen, und genossen einfach mal wieder Zeit zusammen. Wir waren beide Leute, die die Stille genossen. Und so kam es, dass kein einziges Wort fiel, nur das Geräusch wenn einer von uns in etwas biss war zu hören. Und während ich so an einem Apfel knabberte wunderte ich mich, warum es so einen Lärm machte, zu essen.

Als wir dann wieder zurück im Schloss waren passierte es. Mir war schon wieder schwindelig. Dieses Mal heftiger als die Male davor. Wir waren gerade vor der Tür der großen Halle. Draco sagte noch etwas zu mir, aber ich verstand es nicht. Seine Worte drangen gedämpft und verzerrt an meine Ohren. Und dann kamen plötzlich schwarze Schleier in mein Sichtfeld. Wie Tinte in Wasser waberten schwarze Schwaden durch mein Blickfeld. Und dann umhüllte mich tiefste Schwärze.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Hi. Ich störe euch auch nur kurz. Ich wollte zwei Dinge fragen: 1. Ist die Kapitel Länge in Ordnung?
2. Passiert das alles zu schnell? Schreibt mir gerne, wenn ich etwas verbessern kann.

LG Lucy

My biggest secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt