Kapitel 10

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Ein Klingeln riss mich unsanft aus meinem Schlaf. Murrend schälte ich mich aus der Bettdecke und schaltete den Wecker aus, damit er endlich mit diesem nervtötendem Gebimmel aufhörte. Nachdem der Störenfried, auch Wecker genannt, verstummt war, stand ich auf und machte mich fertig für den Tag. Meine Haare steckte ich mir heute mal in einer Flechtfrisur fest.

Noch ein wenig Wimperntusche und fertig war mein Look. Meine Tasche geschultert trat ich in den Gemeinschaftsraum und zu meinem Bruderherz. ,,Guten Morgen Draco. Gut geschlafen?" ,, Guten Morgen Schwesterchen. Ja, habe ich. Und du?" ,,Hervorragend!" ,,Na du hast ja heute Morgen gute Laune." ,,Ja, ausnahmsweise mal. Erstaunlich nicht?" Draco legte einen Arm um mich und so gingen wir dann zum Frühstück. Das sogenannte Frühstück bestand wieder aus einem Tee und einem Croissant. Alte Gewohnheit.

Der Unterricht zog sich wie Kaugummi. Kurze Verschnaufpause beim Mittagessen. Wieder Unterricht. Doch alles hat einmal ein Ende. Zum Glück galt das auch für zähe Stunden bei einem Geist als Lehrer. Ich pfefferte meine Tasche in einen der Sessel. Mich ließ ich elegant auf dem grünen Polster nieder. Seufzend machte ich mich daran, meine Unmengen an Hausaufgaben zu erledigen. Doch auch Hausaufgaben sind mal fertig. Nach ewig langen drei Stunden hatte ich den Kampf mit ihnen endlich gewonnen. Schnell lief ich in meinen Schlafsaal und zog mir mein Sportoutfit an. Einen smaragdgrünen Sport - BH und eine schwarze Leggings, dazu Turnschuhe, ebenfalls in schwarz. So lief ich dann wieder aus meinem Schlafsaal. Bei genauerem Nachdenken keine gute Idee. Meine Trainingsjacke mitzunehmen wäre eine gewesen. Alle, und ich meine alle starrten mich an. Auch Draco. Er aber eher aus Erstaunen. Genervt und leicht beschämt von den Blicken der vielen gaffenden Jungen im Raum lief ich schneller, bis ich fast schon rannte. Erst als ich am Ziel, dem Seeufer, angelangt war, drosselt ich mein Tempo etwas. Aus einer kleinen Tasche an meiner Leggings zog ich meinen magischen IPod und Kopfhörer. Nachdem ich mir die kleinen Knöpfe in die Ohren gesteckt, das Kabel von den Kopfhörer entwirrt, und nach der Lautstärke geschaut hatte, wählte ich mein Lieblings Lied - Believer von der Muggle Band Imagine Dragons, und ja, Narzissa ließ mich heimlich Muggle Musik hören - und fing an, wieder meine Runden im den See zu joggen. Heute lief ich noch länger. Ich erhöhte meine Rundenzahl auf sieben, ehe ich wieder in den Gemeinschaftsraum ging. Im Gemeinschaftsraum war niemand, und ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass sie alle wohl gerade beim Abendessen saßen. Ich hatte, trotz des Joggings, keinen Hunger, also ging ich gleich Duschen. Und unter dem warmen Wasser fiel mir etwas Wichtiges ein: Ich hatte meine Suche nach dem Medaillon bisher nicht fortsetzen können. Also legte ich mich mit Morgenmantel über dem Nachthemd ins Bett, und sobald Astoria eingeschlafen war, machte ich mich auf den Weg zu dem alten Klassenzimmer. Es dauerte tatsächlich etwas bis ich ihn fand, dank hierbei an mein mieses Orientierungsvermögen. Kaum hatte ich die Tür zu diesem Raum aufgestoßen schlug mir wieder der Geruch nach Staub und Alter entgegen.

Langsam trat ich auf den Spiegel Nerhegeb zu und sah hinein. Komischerweise sah ich nichts darin. Nur mein normales Spiegelbild. Frustriert tigerte ich im Raum auf und ab. Doch dann, bei  erneuter,näherer Betrachtung, fiel mir ein Detail auf, das bis eben nicht da gewesen war. Ich trug eine Kette um den Hals! Und als ich dort hin fasste, wo die Kette beim Spiegelbild lag, spürte ich kaltes Metall unter meinen Fingerspitzen liegen. Ich senkte meinen Blick, und ich sah tatsächlich das Medallion auf meiner Brust ruhen. Vorsichtig berührte ich die kristalline Oberfläche. Plötzlich überkam mich ein komisches Gefühl. Ich fühlte mich ruhig, beschützt, darin bestärkt, dass ich mich nicht vor mir selbst, und meiner Herkunft fürchten muss, und dass ich selbstbewusst sein sollte. Alles auf einmal. Ich erlebte eine regelrechte Gefühlsüberflutung und war gleichzeitig ruhiger als die ganzen Tage seit der fatalen Enthüllung meiner Adoptiveletern. Doch dann hörte ich mal wieder Schritte, die Ruheblase platzte, und ich machte, dass ich, mal wieder, so schnell wie möglich in meinen Schlafsaal kam.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hi Leudis! Ja es ist ein bisschen kürzer als das Letzte. Aber es war mal wieder ein toller Schlusssatz. Wie findet ihr die Geschichte bis jetzt? Was gefällt euch besonders gut, oder nicht so toll? Schreibt in die Kommentare

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