Kapitel 18.

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Bin ich tot? Anscheinend war ich das nicht, denn ich spürte das weiche Gras vom Quidditch Feld unter mir. Eine warme Hand, die auf meiner Wange ruhte. Und Schmerz. Viel zu viel Schmerz. Ich stöhnte leise auf. ,, Hey, June. Alles ist gut. Alles ist gut. Wir sind ja bei dir. Shhh, alles ist gut. ", hörte ich eine Stimme leise Murmeln. Und tatsächlich, es funktionierte. Ich wurde ruhiger. Langsam öffnete ich die Augen. Ich sah direkt in das besorgte Gesicht von Blaise. Und anscheinend war es seine Hand, und seine Worte eben gewesen. Jetzt allerdings zog er die Hand wieder weg, und legte sie stattdessen auf meine Schulter. Neben mir hörte ich Draco toben. ,, Wie kannst du es wagen! Du kannst doch nicht einfach meine Schwester in 15 Metern Höhe von ihrem Besen schmettern. Sag mal spinnst du? " Dann machte es klatsch. Anscheinend hatte Draco Flint eine reingehauen. Dann hörte man einen dumpfen Laut. Flint durfte jetzt wahrscheinlich wieder mal Gras schmecken. Dagegen hatte ich nun wirklich nichts einzuwenden, auch wenn diese Aktion zu laut gewesen war. Zu laut für meinen schmerzenden Kopf.

Blaise beschwor unterdessen eine Trage, verfrachtet mich mit Hilfe des Wingardium Leviosa Zauber auf die Trage hinauf, ohne mich viel zu bewegen, und ging mit mir in Richtung Schloss. Die Trage ließ er einfach neben sich herschweben. ,, Danke. ", flüsterte ich, als wir auf dem Weg zum Krankenflügel waren. ,, Gern geschehen. Ich konnte dich ja nicht einfach mal vom Besen fallen lassen.",, Du warst das? Du hast meinen Sturz abgefangen? ",, Ja." Ich war sprachlos. Das war so... Ich konnte es nicht beschreiben.

,, Oh, Miss Malfoy, was machen sie denn schon wieder hier? Was ist diesmal passiert?",, Wir haben Quiddich gespielt, und Marcus Flint hielt es anscheinend für nötig, mich in 15 Metern Höhe vom Besen zu schmettern.", erklärte ich kurz die Sachlage. ,, Dieser Junge! Ich werde die Lehrer informieren. Das geht zu weit! ", regte sie sich über Flint auf. Ich erlaubte mir, diese Hetzrede gegen Flint in meinem Kopf weiterzuführen. Wenn ich die aufschreiben würde, käme bestimmt eine Rolle Pergament zusammen.

Die Zeit verging quälend langsam im Krankenflügel. Ich hatte mir, trotz Blaises Zauber, eine gebrochene Rippe, einen gebrochenen Arm, und eine Gehirnerschütterung zugezogen. Madam Pomfrey hatte mich zwar wieder zusammen geflickt, wollte mich aber bis mindestens Mittwoch da behalten. Und ich starb hier den langsamen und qualvollen Langeweile Tod. War das besser als der Tod durch Genickbruch?

Am nächsten Tag kamen Draco und Astoria vorbei. Meine Chance auf Erlösung. Denn sie konnten mir was zu lesen bringen. Also bat ich Draco mir das Buch, bei dem er mich unterbrochen hatte, aus der Bibliothek zu holen. Er schaute mich zwar etwas komisch an, aber das war mir in dem Moment egal. Ich wollte dieses Buch!

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Draco zurück war. Na gut, ich hatte ihm viele Bücher aufgetragen zu holen, aber so schwer würde es doch wohl nicht gewesen sein, die zu finden, und dann hier her zu bringen. Dachte ich.
,, Da bist du ja! ",, Hey, das waren verdammt viele Bücher! Du hättest mich vorwarnen können." Das er sich beschwerte, war mir in diesem Moment sowas von egal. Denn ganz oben auf dem Stapel lag mein Buch. Also, nicht meins, aber das Buch, bei dem er mich unterbrochen hatte. Schon wieder hatte ich das Gefühl, das ich irgendwas nicht wusste, das Buch mir aber die Antwort geben könnte. Vorsichtig schlug ich es auf. Den Wissen ist Macht. Was war, wenn ich eigentlich gar nicht wissen wollte, was das Buch mir sagen würde?

Seite für Seite blätterte ich um. Draco hatte ich gebeten zu gehen. Ich wusste nicht warum, aber es war mir klar, daß dies mein Moment sein würde. Und den wollte ich nur für mich. Ich blätterte langsam weiter. Dann sah ich einen Stammbaum. Dort blieb mein Blick hängen. Ganz am Anfang stand Salazar Slytherin. Es war kein richtiger Baum der dann nach unten führte, es waren Schlangen die die Namen verbanden. Zwischen durch gab es leere Stellen, an denen die Spur anscheinend in den Sand lief, und dann irgendwann wiedergefunden wurde. Ich musste das Buch hochkant drehen, damit ich die Namen lesen konnte. Es wurde so gedruckt, damit die Namen daraufpassten.

Die meisten der Namen sagten mir rein gar nichts. Doch dann kam ich zu den Namen der Personen, die in den letzten hundert Jahren gelebt hatten. Den Gaunts zum Beispiel. Und dann musste ich stutzen. Den von den Gaunts, führten die Linien zu einer Familie, deren Nachname mir inzwischen sehr bekannt war. Den Riddles. Ich musste kurz vom Buch hochblicken, bevor ich meinen Blick schnell wieder auf die Buchstaben. Schnell suchte ich wieder den Namen Riddle. Dort stand der Name. Tom Riddle. Das hieß, ich war mit ihm verwandt. Doch dann passierte etwas, womit ich nicht rechnete. Die Buchstaben veränderten sich vor meinen Augen. Es stand nicht mehr Tom Riddle auf dem Papier. Die Buchstaben hatten sich zu einem Lord Voldemort umsortiert.

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Gute Nacht Leudis. Ich habe euch lange genug warten lassen, das tut mir wirklich leid.

My biggest secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt