Put A Little Love On Me

14. Kapitel

Sobald Louis seine Zigarette aufgeraucht hat, begeben wir uns zur Eingangstür des ziemlich luxuriös aussehenden Hauses. Es beruhigt mich, dass Niall die ganze Zeit neben mir läuft, weil er der einzige ist, mit dem ich mich schon ein wenig unterhalten habe.

Klar, in Louis' Gegenwart fühle ich mich definitiv auch alles andere als unwohl, aber bei Niall ist das noch einen Ticken mehr der Fall. Wir haben uns nun mal schon als ganz normale Personen ohne diese Star-Fan-Brücke unterhalten.

Bei Louis bin ich noch nicht fähig, über diese Grenze zu sehen. Als ich ihn vorhin bei der Umarmung mit Nialler erkannt habe, ist mein Magen schon wieder Achterbahn gefahren und ich wollte wirklich am liebsten weinen vor Freude.

Es gibt so viel, dass es an Louis zu beobachten gibt. Er muss sich ständig bewegen, kann kaum stillsitzen oder -stehen und ich möchte am liebsten jede seiner Bewegungen tief in mein Gehirn eingravieren.

Wie zum Teufel kann man gleichzeitig so süß und heiß sein wie diese kleine Bohne?

Als er sich gerade die Zigarette angezündet hat, haben meine Augen an seinem 28-Tattoo geklebt und ich hätte nichts lieber gemacht, als ihn zu fragen, ob er mir bitte den Mittelfinger zeigen kann.

Einen Mittelfinger von Louis Tomlinson bekommen? Bitte, heiliger Lord, ich flehe dich an.

Dann hat Niall mir die Jacke um die Schultern gelegt und seitdem kann ich an nichts mehr denken. Nicht daran, dass ich Louis' Interview von vor einer Woche immer noch nicht gesehen habe; nicht daran, dass ich gerade in Niall Horans Einfahrt stehe und darauf warte, dass er mich mit reinnimmt; nicht daran, dass mein Bauch wirklich verdammt laut knurrt.

Meine Sinne sind regelrecht benebelt. Einerseits offensichtlich von dem Geruch, den die warme Jacke in meine Nase trägt und den ich nur zu liebend gern ganz tief einatme. Andererseits aber auch wegen der Geste im Generellen. Mir hat noch niemals jemand seine Jacke ausgeliehen (abgesehen von meiner besten Freundin im Kindergarten, als ich mir versehentlich eingepinkelt habe und sie mir geholfen hat, den Fleck bis nach Hause zu verdecken).

Gerührt laufe ich jetzt also neben Nialler her und bleibe direkt hinter ihm stehen, als er die Tür für uns öffnet. „Hereinspaziert, liebes Fußvolk." Er macht eine einladende Handgeste und ich trete dankend ein.

Sofort kommt mir ein herber Geruch entgegen. Es riecht nach Sauberkeit, Holz und... Nialls Parfüm. Ich ziehe die Jacke unauffällig fester um mich.

Weil ich direkt hinter der Türschwelle stehen geblieben bin, spüre ich eine sanfte Hand in meinem Rücken, die mich vorwärts schiebt. Als ich mich umdrehe und Louis zu Boden blickend vorfinde, stirbt mein inneres Fangirl wieder tausend Tode. Wie kann sie denn jedes Mal wieder aufstehen?

Louis zieht seine Jacke aus und ich wende schnell den Blick ab, damit ich nicht wie ein Stalker rüberkomme, weil ich ihn einfach nur anstarre. Stattdessen begutachte ich also den Eingangsbereich und laufe ein Stück weiter, um mir das Foto anzusehen, das neben den Kleiderhaken hängt.

„It takes a lot of balls to golf the way I do?" Ich muss lachen und drehe mich zur Tür zurück, die Niall gerade schließt.

Beim Klang meiner Stimme schaut er hoch und zuckt mit den Schultern. „Meine tägliche Motivation." Er grinst leicht und wartet, bis alle ihre Jacken ausgezogen haben.

„Ihr wisst, wo's langgeht. Fühlt euch wie zu Hause. Ich suche uns was zu trinken", verkündet er dann und läuft an mir vorbei. Ich folge ihm mit den Augen so lange, bis ich ihn nicht mehr sehe und gehe dann leise Louis hinterher.

Das Wohnzimmer erkenne ich teilweise von Nialls Insta-Storys wieder und bleibe neben der Tür stehen, um mir einen Überblick über die Räumlichkeit zu verschaffen. Die beiden Fremden, die offensichtlich ein Paar sind, machen es sich auf der Couch bequem und unterhalten sich leise. Louis klappt ein Fenster an und dreht sich dann zu mir. „So kalt hier?"