Put A Little Love On Me

38. Kapitel

A/N: Die Beschreibung jeglicher Orte beruht auf meiner Fantasie. Auf gut Deutsch: Ich habe keine Ahnung, wie der LAX oder SYD aussehen. Auch im Aussehen der australischen Orte, die ich nenne, bin ich nicht bewandert.

Dass der Taxifahrer mir nicht dabei hilft, den Koffer aus dem Kofferraum zu hieven, ist unverschämt. Wieso bezahle ich so viel, wenn ich dafür keinen Service bekomme? Ohne eine Verabschiedung wirble ich zum Flughafengebäude und stolziere davon. Sowas unhöfliches.

Vor mich hintutternd bahne ich mir dann einen Weg durch die Menschenmengen, um bis zum Check-In meines Gates zu kommen. Dort halte ich in der Halle nach Niall Ausschau.

Ich erblicke ihn nicht, dafür aber einen großen, breitschultrigen Mann in schwarzem Anzug mit schwarzem Hut auf den Kopf. Noch nie habe ich wegen seines Anblicks gelächelt und ich hatte auch nicht erwartet, es jemals zu tun.

„Mister Bringston!"

Er dreht sich um, als ich gerade meine letzten Schritte zu ihnen tätige, und gibt mir damit freie Sicht auf den kleineren Mann, der vor ihm steht. Niall trägt eine dunkelgraue Flatcap und einen weißen Longsleeve, bei dem er nur einen der drei Knöpfe am Kragen zugeknöpft hat. Die kurze blaue Hose würde nicht zu dem Look passen, wenn er nicht von Niall getragen werden würde.

„Oh, Miss Blake. Was für eine Freude." Bringston verzieht keine Miene. Dafür lächle ich umso breiter und sehe dann Nialli an.

Er strahlt und lässt seine Tasche fallen, um die Arme für mich zu öffnen.

„Hallo, Sir Horan." Ich lasse den Koffer bei Bringston stehen und werfe mich lachend in Nialls Arme.

Sofort schließt er die Umarmung und wiegt uns übertrieben von links nach rechts. „Halloooo."

Nach einem tiefen Atemzug öffne ich die Augen und lehne mich zurück. „Du riechst anders."

„Neues Parfüm."

Ich grummle. „Ich schenke dir zu Ostern dein altes wieder. Wie heißt es?"

„Stehst du nicht so drauf?" Er grinst und lässt mich los, bevor er seine Mütze richtet.

„Nein. Jetzt riechst du wie... wie Harry."

„Und das ist schlecht?"

Verständnislos ziehe ich die Augenbrauen zusammen. Was ist das für eine Frage? „Harry riecht fantastisch, aber ich möchte nicht Harry riechen, sondern dich."

„Ja?" Er schmunzelt und verschränkt die Arme.

„Ja, natürlich. Gerüche lösen gewisse Gefühle oder Erinnerungen aus. Ich verbinde mit dir kein Vanillegeruch. Jetzt werden alle Erinnerungen, die ich mache, mit Harry in Verbindung gebracht. Möchtest du etwa, dass ich für immer davon schwärme, wie Harry mich nach Australien gebracht hat? Und wie großartig er mit dieser süßen Mütze aussah?"

„Sie gefällt dir?" Er strahlt glücklich über das Kompliment und fasst sich an die Kopfbedeckung.

Ich lache auf. „Das ist alles, was dir wichtig ist?"

„Vorerst, ja. Flatcaps sind nicht sehr beliebt. Sie verdienen diese Aufmerksamkeit."

„Ich finde, sie stehen dir. Aber sie lassen dich etwas alt wirken, Grandpa."

Er lacht und legt dabei den Kopf etwas in den Nacken. „Wir hatten jetzt schon Mama und Grandpa. Ich bin gespannt, wann wir es zur einzig richtigen Bezeichnung schaffen."

Dass er die Daddy-Situation nicht erwähnt, bringt mich zum Strahlen. Wir erinnern uns beide an die Situation, ohne sie zu erwähnen. Es lässt mich eine noch tiefere Verbundenheit zu ihm fühlen. Wir haben Insider und das macht mich glücklich.