Kapitel 3 - Wo Ich Bin

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Ich hatte es geschafft gehabt, meinen Freund aufzusuchen.

Den dummen, fremdgeherischen David, mit dem ich nur zusammen war, weil wir bereits viel zu lange zusammen waren. Es war mittlerweile mehr Freundschaft, als Liebe. 

Von Liebe war schon lange keine Spur.

Und gerade in der letzten Zeit, ging er mir gewaltig auf den Sack.

Ich eingeschüchterte, ängstliche Johanna, stand in seinem Zimmer und begann zu heulen, nachdem ich ihm erzählt hatte, was passiert war.

Mit einem komischen Anblick, ließ er sich aufs Bett gleiten und starrte mich geistesabwesend an.

"David! Bitte! Ich brauche deine Hilfe! Ich weiß nicht, was die von mir wollen!", ich warf mich vor seine Füße, "glaubst du wirklich, es gibt die Hunters?! Was ist, wenn sie mich töten?"

Er schaute weg. Kaute genüsslich auf sein Kaugummi.

Auf sein beschissenes Kaugummi.

Ich hörte, wie ihre Haustür unten aufkrachte und wusste, dass sie gekommen waren. Aber so schnell?

"David! Wie konntest du nur?!", ich sah ihn zerrüttet an.

"Babe. Es geht hier um meine Familie", versuchte er ohne große Mühe klar zu stellen.

Ich wirbelte wie eine Wahnsinnige mit den Händen und sprang auf.

"Willst du mich verarschen?! Ich habe dir vertraut, Penner! Diese Männer haben mich und du?! Du verpetzt mich?!"

Sie brachen die Tür ein und ergriffen mich.

"Babe. Versteh doch. Die haben mich vor die Wahl gestellt", teilweise tippte er noch aufs Handy rum, während er zu mir sprach.

Ich spuckte ihm vor die Füße. Dann schoben sie mich ab.

Du bist geliefert.

Sie zogen mir etwas schwarzes auf, sodass ich nichts mehr sehen konnte. Schubsten mich in eine schwarze Karre, damit ich nicht mehr wusste, wo sie mich hin brachten. 

Ich versuchte mich zu befreien. boxte um mich, aber dann spürte ich einen stechenden Schmerz an meinem Arm und meine Augen klappten zu. 

Man hatte mich in den Schlaf gespritzt.

[...]

Ich öffnete schwer die Augen. 

Wo bin ich?

Es war ein heller weißer Raum. Vor mir stand ein geweiteter Tisch mit daran sitzenden Menschen. Dahinter eine Tür, also kaum möglich, zu entfliehen.

"Wer seid ihr? Was habt ihr mit mir vor?!", ich rannte panisch umher. Bis eine ältere, besendünne Dame sich erhob. Ihre blonden Haare waren streng nach hinten gebunden. Sie sah träge und emotionslos aus. Ihre dunkelrote Brille zierte ihr Gesicht und ihre Stirn hatte so viele Falten, dass ich ab der siebten aufhörte zu zählen.

Sie lief um den Tisch herum und stützte sich mit dem Gesäß an dem Rande des Tisches ab. Ein Stift in ihrer Hand.

"Schreiben Sie, dass alle Punkte gegeben sind. Sie ist sogar in bester Verfassung", sie drehte den Kopf zu den Männern und dann wieder zu mir, "Johanna Joy, richtig? Wissen Sie, was Hunter machen?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Sie jagen."

"Schön. Kann ich jetzt wieder gehen?"

Sie kicherte und hielt sich die Hand vor dem Mund, "nein, Miss Joy. Sie dürfen nicht einfach gehen."

Ich schränkte demonstrativ die Arme ein.

The WaspWo Geschichten leben. Entdecke jetzt