Kapitel 16 - Möge Die Sucht Beginnen

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Zwei Tage gingen um. Ich reduzierte das Sprechen auf das Mindeste. Jason und ich tauschten nur wenige Worte miteinander aus, ich hielt es für das Beste. Er dachte ich wäre vermutlich in Schock, aber nach einem Tag legte sich der Schock überraschenderweise. Daher fragte er mich auch nicht aus, was Jeffreys Nachricht mit mir am Hut hatte.

"J."

"Mhh?"

"Rede verdammt noch mal mit mir."

Ich ignorierte diese Bitte. Schwamm gerade meine Bahnen in dem erfrischenden Pool auf unserem Balkon. Er warf sich mit einer Arschbombe ins Wasser, fluchend schob ich mir die Haare aus meinem jetzt nassen Gesicht.

"Komm mir nicht näher. Lass mich einfach in Ruhe."

"So wirst du nie überleben! Du musst anfangen zu erkalten. Verstehst du?! Anders kommst du aus deiner selbstschaufelnden Hölle nicht raus!"

Ich rollte die Augen und wollte gerade weiter schwimmen, als er sich mir in den Weg stellte und die Arme einschränkte. Seine deutlich trainierte Brust trat zum Vorschein, mein Blick fiel darauf. Hauptsache ich sah ihm nicht in die Augen.

"Was meinte Jeffrey?"

"Was meinte er?", ich schaute auf doof in den Himmel.

"Seine Nachricht?"

"Welche Nachricht?"

"Scheiße, ich küsse dich wenn du nicht weiter redest", er trat mir näher, leistete Widerstand gegen das Wasser. Ich hielt protestierend die Hände vor mich und sah ihn endlich an.

"Okay, okay. Keine Ahnung, ja? Verdammt, ich weiß es nicht!"

"Es wäre ja in Ordnung gewesen, wenn er alle Hunter meinte. Aber warum war die Nachricht gerade an die Wespe? Gerade an dich?"

Ich zuckte mit den Schultern.

"Es sei denn...er hat dich schon mal kennengelernt."

Fuck. Das ist es. 

Ein Schauer lief mir den Buckel entlang. Aber ich wollte es mir nicht anmerken lassen.

"Joey, ist dir schon mal jemand begegnet?"

"Mhh? Nein."

"Joey", brummte er, "ich frage dich noch einmal. Ist dir jemand begegnet, der dich im Visier hat?"

Das Bild poppte auf, das erste Mal als dieser unbekannte Schatten mich beobachtete, als ich meine Eltern nach der Gefangenschaft besuchen konnte.

Einbildung war es nicht.

Das wusste ich jetzt.

"Ich weiß es nicht, okay?!"

"Oh nein. Nein, nein, nein", sprach er sich in die Hände, die er aneinander gelegt am Mund hatte und dabei den Kopf schüttelte, "das müssen wir beobachten. Und wir müssen es Morrison sagen."

"Nein! Auf keinen Fall!", ich ließ bei meiner verzweifelten Bewegung hohe Wellen aufkommen und das Wasser unruhig werden.

"Wieso nicht?"

"Weil...weil ich die Sache selbst in die Hand nehmen möchte, okay? Ich weiß ja nicht mal, ob ich...beobachtet werde. Bitte Jason, das darfst du nicht. Gib mir dein Wort."

"Ich weiß nicht", geknickt schaute er umher.

"Bitte! Wenn du- wenn du es nicht sagst, dann gebe ich dir mein Wort. Ich gebe dir mein Wort, dass ich nur mit dir schlafen werde."

Und da hatte ich ihn. Seine Ohren gingen auf. Seine Konzentration galt mir. Er zog die Augenbraue hoch und analysierte mich: "Ehrlich?"

"Du hast mein Wort. Aber ich brauche auch deines!"

The WaspWo Geschichten leben. Entdecke jetzt