Kapitel 7 - Buccaneer Street

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"Jason...ich..."

"Hey. Mit der Ruhe. Alles langsam. Ich will dich von Grund auf kennen."

"Das kannst du auch, aber-"

"Pscht", er legte den Finger auf meine Lippe und legte die andere Hand an sein Ohr. Zeigte mir damit, hinzuhören.

Ein Klingeln, ähnlich wie eine Schulglocke, ertönte.

"Was-was ist das?"

"Das ist unsere Freiheitsglocke. Das heißt wir können raus."

"Was?!"

"Na los, komm mit."

Wir liefen hinaus und folgten Lina und Yang zum Ausgang. Davor stand Carter.

"Für unser neuestes Mitglied, Wasp, nochmal die Erklärung. Die Glocke bedeutet, dass ihr euer Nest verlassen könnt. Ihr könnt Familienmitglieder und Bekannte aufsuchen, ohne, dass sie von eurer Existenz Bescheid wissen. Ich meine es ernst, Herrschaften, wir haben keine Lust den Dreck, den ihr hinterlässt aufzuräumen. Wenn Sie wissen, was ich damit meine, Wasp", er zwinkerte mir zu, "tut mir und euch einen Gefallen und sorgt dafür, dass ihr eure Liebsten mit euren Besuch nicht tötet. Das heißt besuchen, ohne gesehen zu werden. Deshalb ertönt die Glocke auch nur nachts, wenn die Welt schläft. So. Fragen?"

"Ja. Wann ertönt sie immer?", fragte ich.

"Es gibt keine genaue Bestimmung. Dann, wenn Misses Morrison es für richtig hält. Ihr habt dann solange Zeit, bis die Uhr, die auch Sie gleich kriegen, Miss Joy, anfängt orange zu leuchten. Dann haben Sie und die anderen genau dreißig Minuten, bis sie rot leuchtet. Und wenn Sie noch nicht hier sind, sehen die Karten schlecht aus für Sie. Sie können an dem Knopf die Uhrzeit aufrufen. Ablegen können Sie es nicht. Wenn Sie es tun, droht Ihnen der unweigerliche Tod."

Die Türen gingen auf und wir rannten einen Gang entlang zu einem Parkhaus. Da waren allesamt Autos der besten Marken und ich war sichtlich überfordert.

"Wie jetzt?"

"Du suchst dir eine Karre aus, dann bist du schneller wieder hier", erklärte mir Lina.

"Egal welche?"

"Klar. Kannst auch jedes Mal eine andere nehmen."

Ich lief unbeholfen umher. Yang Lee und Lina waren schon lange fort und ich nahm aus dem Augenwinkel wahr, wie Jason mich beobachtete. Bevor auch er ordentlich auf das Pedal drauf drückte und mit einem Lamborghini verschwand. 

Ich stand vor einem schlicht-schwarzen Maserati Quattroporte SQ4. Das war der Wagen, der mich ansprach. Ich lief auf die Tür zu und legte meine Hand um den Türgriff. Mein Fingerabdruck wurde erfasst und die Tür ließ sich öffnen. Ich setzte mich hinein, drückte auf das Pedal. Mit einer unglaublichen Kraft, wurde ich nach hinten in den Sitz geschossen und sah zu, wie der Maserati aufsprang und aus dem Parkhaus hinausraste. Ich lenkte nach rechts, bog auf Hauptstraße.

"Hi. Ich bin Lucy. Ich wurde entwickelt, um dir beim Fahren behilflich zu sein. Wie lautet dein Name?"

Beirrt schaute ich umher.

"Keine Sorge, ich bin kein Geist."

Ich erkannte sofort wo ich war. Diese U-Bahn Station betrat ich jeden Tag, als ich zur Uni fuhr. Es war erschreckend, dass ich beinahe täglich an dem Ort vorbei lief, an dem ich seit Wochen festgehalten wurde.

"Nenn mich Joey."

"Gut, Joey. Wie lautet dein ganzer Name? Für die Spezifizierung."

"Johanna Joy."

The WaspWo Geschichten leben. Entdecke jetzt