Kapitel 10 - Grundausstattung

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Ich wachte erledigt auf. Blinzelte einige Male. Ich hatte es vermisst gehabt, dass die Sonne in mein Zimmer strahlte. Aber so tief unter der Erde, war ich von diesem Wunsch weit entfernt. 

Ich rappelte mich auf und als ich auf mich hinunter sah und wie verschwitzt ich noch obendrein war, fiel mir schlagartig die gestrige Nacht ein. Ich bin mit Jason Walker in einem Bett zusammen eingeschlafen, was mich sichtlich nervös werden ließ.

Ich nahm Geräusche aus dem Badezimmer wahr. Wie aus dem Instinkt heraus, sprang ich auf beide Beine auf, kletterte die Wand hoch und setzte mich in der Ecke oben fest. Wie eine Spinne.

Wer ist da?!

Mit dem Handtuch das Gesicht abtrocknend, lief Jason zurück ins Zimmer. Als er mich in der Ecke entdeckte und überrascht aufsah, zückte er sein Schwert, dessen Griff ihm keine Sekunde später auf der Hand ruhte und er bereit war zuzuschlagen. Er rollte die Augen und legte das Schwert zurück.

"Scheiße, du hast mir eine Heidenangst gemacht."

"Du mir auch. Sag mal, was machst du hier?!"

Er stellte das Handtuch auf dem Regal ab. Wohl gemerkt, dass er oben ohne war und eine Wahnsinns-Figur hatte. Sein Sixpack konnte sich zeigen. 

"Wir sind gestern nebeneinander eingeschlafen. Schon vergessen Wasp?", er machte Schritte auf mich zu und bei lauter Unbehagen, machte ich Schritte zurück.

"Wieso so eingeschüchtert?", seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

"Ich-ich bin nicht eingeschüchtert. Heute ist mein letztes Training."

"Ich weiß", er lief weiter auf mich zu. Ging sich dabei durch seine Haare. 

"J-Jason, was hast du vor?" 

Ich erreichte mein Bett. Meine Knie berührten den Rand und er stand dicht vor mir.

"Ich würde gerne reden. Über das, was passiert war, als wir bei deinen Eltern waren."

"Du meinst da, wo du mich überrumpelt hattest? Mit dem Kuss?"

"Hat es dir nicht gefallen?"

"Himmel, Jason! Ich war gerade dabei, meine Eltern zu treffen. Nach gefühlter Ewigkeit. Und...du hast mir nicht einmal die Wahl gegeben, als du-"

Er beugte sich vor und küsste meine Wange. 

Ich schlug ihm ins Gesicht.

"Fuck, was stimmt mit dir nicht?!"

"Joey", er streichelte zerrüttet seine Wange, sein Blick fiel auf den Boden.

"Tut mir leid. Aber ich kann das nicht. Ich kann gerade nicht an sowas denken."

"Willst du wissen woran ich denke? Woran ich seit Wochen denke? Nachdem ich dich geküsst habe?"

Ich schüttelte benommen den Kopf. Er legte den Finger an seiner Lippe, wollte, dass ich hinhörte. Aber ich wollte nicht hinhören.

"Bitte, hör mir doch zumindest zu! Seitdem-"

Ich riss mich von ihm weg. Dabei zog er mich an den Kragen und schubste mich zum Bett. Ich hätte mich wehren können. Das hätte ich. Aber ich ließ es mich machen, denn wenn ich ihm jetzt nicht zuhörte, dann würde er es immer weiter versuchen.

Ich setzte mich schnell auf. Er tat es mir gleich und setzte sich mir gegenüber.

"Ich will dich anfassen. Dich fühlen. Ich will dich für mich, Joey."

"Du weißt, dass das nicht geht."

"Wieso nicht?", er biss sich auf seine Lippen, während er mir auf meine sah.

The WaspWo Geschichten leben. Entdecke jetzt