Kapitel 4 - Der Erste Hunter

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Die ersten drei Wochen nahm ich im Durchschnitt sieben Kilo in der Woche ab. Es brachte nichts, mehr zu essen, ich ging regelrecht kaputt. Mein Körper schmerzte und meine Muskel brannten. Carter schaffte es, mich bis an meine Grenzen und weit darüber hinaus zu bringen. Ich war danach ein toter Stein. Da war alles mit dabei: Ausdauer, Gewichte, Sprung, Klettern, Boxen, Selbstverteidigung und Yoga.

"Das Wochenergebnis, Miss Joy: Ausdauer vorhanden. Kann noch weiter ausgeprägt werden. Das bedeutet Sport zwei Tage die Woche bis zum Ende Ihrer Ausbildung. Körperbeherrschung vorhanden. Entscheidungsfähigkeit vorhanden. Kraftkomponente schlecht. Dafür sind Sie geübt darin, die Kraft des anderen in sich überzuleiten und gegen dem Feind zu verwenden. Immerhin."

Keuchend stützte ich die Hände an den Knien ab und blickte ihn an. Ich war komplett durchnässt. Die drei Hunter erschienen im Trainingsraum, allerdings ohne Gesichtsbedeckung und ich war fasziniert wie überdurchschnittlich hübsch sie alle waren. Sie starrten mich missbilligend an und begannen ihr Training gegeneinander. Es sah aus, als würden sie sich gegenseitig zerfetzen, und doch war es nur ein Training.

Mit einem trockenen Hals lief ich zu meiner Trinkflasche und nippte daran. Das kalte Wasser schoss mir durch die Lunge und ich hatte das Gefühl, wieder aufatmen zu können. Ich benetzte meine Lippen, während Carter seine Papiere zusammenkramte um zu gehen.

"Gut gemacht. Eine Woche früher abgeschlossen, als geplant. Nicht aufgeben, Miss Joy. Draußen wird auch keiner mit Ihnen Erbarmen haben. Morgen nehmen die Maschinenbauer Sie an die Hand. Erholsame Nacht."

"Warten Sie, wieder um vier Uhr?!", aber er war schon lange fort. Ich seufzte erledigt. Trottete mit schweren Schritten zum Bett und warf mich hinein. Nicht anders, als wie in den letzten Wochen. Ich war sofort weg. 


[...]


Ich lernte Maschinen zu bedienen, ihre Funktionen auswendig zu lernen und am zwölften Tag entschied ich mich eigenständig dazu, sie zu konstruieren. Es war eine Art Waffe, mit dem Unterschied, dass ihre Patrone Gift frei gab in der Umgebung des Schusses. Ich arbeitete parallel dazu im Labor und als mein erster Versuch direkt klappte, rannte die Laboranten panisch aus dem Raum, bevor mein Versuch seine ersten Opfer kostete.

Die alte, dürre Frau, beobachtete mich aus der Ferne. Schürzte die Lippen und nickte kalt.

Als ich den Versuch beendete, schnitt sie mir den Weg ab.

"Hatten Sie bereits Erfahrungen mit dem Maschinenwesen?"

"Nein, Miss-"

"Morrison."

"Miss Morrison. Nein."

"Carter, was sagt der Zeitplan?"

"Vier Wochen."

"Wir sind zwei Wochen zu früh fertig. Das ist ausgezeichnet. Ich schlage vor, Sie nehmen sich drei Tage frei, an dem vierten geht es mit Medizin weiter. Vorgesehen für eineinhalb Monate. Heikler Bereich, Sie verstehen doch", ihre kleinen durchdringenden Augen suchten nach Anerkennung, "und zum Ende hin, werden Sie parallel Ihre Waffe schmiegen und kämpfen. Damit Sie für sich selbst herausfinden, was Sie wollen."

"Misses Morrison, beides zur selben Zeit?", Carter runzelte die Stirn, "ich weiß nicht, ob-"

"Doch, sie kann das. Sehen Sie sie an. Und ob sie kann."

Sie drehte sich um und lief fort. Und das erste was ich tat, so verschwitzt und dreckig ich auch war, war mich ins Bett zu schmeißen. 

Am nächsten Tag wachte ich auf und lief ins Badezimmer nebenan, dass dem Zimmer anbelangte. Ich zog mich komplett aus, wollte gerade nach einem Handtuch greifen, als Lina Blackwood ihn mir entgegen hielt.

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