Kapitel 17 - Unter Kontrolle

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Ich möchte nicht lange drumherum reden, man kann sich denken, was Jason und ich bis zum Ende unseres Aufenthaltes taten.

Wir entspannten und schliefen miteinander. Rund um die Uhr.

Es war wie im Himmel zu sein.

Aber in der sechsten Nacht, als wir nebeneinander schliefen, wachte ich schweißgebadet von einem Alptraum auf. Sobald ich mich erschrocken aufsetzte vergaß ich was ich träumte. Erschreckender war, dass ich dachte, etwas Schwarzes Großes an dem Fenster zu sehen. Die Hände an das Glas gestützt, schaute er herein. Zu uns. Zu mir.

Panisch rieb ich mir die Augen, doch als ich dahin schaute, war da niemand.

Ist das Einbildung gewesen?

Während der ganzen Rückreise spekulierte ich, ob es nicht der selbe war, der mich schon zuvor beobachtet hatte. Oder wie ich ihn nannte: Der Unbekannte.

Und je mehr Zeit verstrich, desto sicherer war ich mir, dass ich es mir A nicht eingebildet hatte, und B, dass er es hundert Prozent gewesen sein muss.

Aber er war keine potenzielle Gefahr für mich, weil er mich nur von der Ferne untersuchte. Wieso wollte er dann nicht das Gespräch mit mir aufsuchen? War an mir irgendwas dran, was ihn davon abhielt? Würde er gerne reden wollen, kann aber nicht?

Zurück im Nest, gab ich meinen Koffer weiter, sodass meine Klamotten gewaschen werden konnten. Eigentlich sollten sie nicht behalten werden, da uns unsere Blackcards erlaubten, alles einzukaufen, was uns lieb war, aber ich hatte keine Ader für Verschwendung und behielt sie für anstehende Urlaube. 

Miss Morrison stand in der Tür des Trainingraumes. Wir Hunter kämpften gegeneinander, während Lina und Yang die anfängliche Zeit Fangen spielten und miteinander turtelten. Gott sei Dank legte es sich schnell, weil ich Jasons enttäuschtes Gesicht nicht länger ertrug.

"Wasp. Haben Sie eine Minute?"

Ich nickte den anderen zu und folgte ihr bis zum Ausgang.

"Was kann ich für Sie tun?"

"Gibt es etwas, was Sie los werden wollen?"

Ich hatte nicht umsonst einen hohen IQ-Wert. Meine Alarmglocken schalteten sich ein und ich ich erwiderte ihren vorwurfsvollen Anblick.

Es geht um den Unbekannten. Sie weiß davon.

Wenn ich jetzt den Dummen spiele, weiß sie, dass sie mir in der Zukunft nicht vertrauen kann.

Ich muss mich sofort outen.

"Puh", ich wusch mir erleichtert den Schweiß von der Stirn, "sie haben mich gerade sowas von entlastet. Miss Morrison, seitdem ich zurück bin, denke ich daran. Ich wollte ich sie darauf ansprechen. Ich wusste nur nicht mit welchen Worten."

Das reicht nicht, setzte noch einen drauf. Jason hat dich verraten!

"Ich habe mich mit Jason ausgetauscht", sie sieht nicht überrascht aus, also gut! Weiter!, "Ich glaube ich werde beobachtet. Sicher bin ich mir nicht", nur das erzählen, was du Jason erzählt hast, keine Information mehr!, "und ich muss gestehen, ich habe es zu Anfang für mich behalten wollen. Sie müssen verstehen, ich will allen Ansprüchen gerecht werden. Und...bevor ich nicht alles aufs Detail weiß, möchte ich keine vorzeitigen Schlüsse ziehen."

"Was hatten Sie denn vor?"

"Mehr herauszufinden", antworte ich vage. 

"Glauben Sie eher Sie bilden es sich ein, oder ist es wahr?"

The WaspWo Geschichten leben. Entdecke jetzt