Kapitel 11 - Der Milliardärs-Fall

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Ich war mehr als nervös. Immerhin ging es um die Realität. Um einen echten Auftrag, obgleich ich nur zuschauen sollte. Es war eine Party im Freien, bei einem Milliardären zuhause. Er hatte einen Komplizen, zusammen führten sie einen großen Drogenhandel. Beide sollten umgelegt werden. Also ich meine wirklich getötet werden.

Ich war so durcheinander, dass ich noch nicht einmal schaffte, etwas Anständiges zu essen. Ich sah den anderen beim Essen zu, während Jason allerdings mich beobachtete.

Als wir aufbrachen und unsere Kleidung, samt Masken, anzogen und unsere Waffen in die Taschen steckten, lief Lina an mir vorbei.

"Heiß, Joey", sie zwinkerte mir zu und ich schenkte ihr ein errötetes Gesicht und ein versuchtes Lächeln.

Jason kam auf mich zugelaufen. Stoppte unmoralisch nah an mir. Sah auf mich herab, da er ein Ticken größer war als ich.

"Bist du nervös?", fragte er sanft.

"Nein", log ich. Mein Herz hämmerte schmerzhaft gegen mein Brustkorb und ich wollte unter keinen Umständen, dass mein Körper zu zittern begann. Konzentrierte mich nur darauf, die Ruhe zu bewahren.

"Na dann", er streckte den Arm nach mir aus, den ich nur zögernd annahm und wir fuhren mit unseren Autos zu dem Fest. Parkten in einer Tiefgarage. Saßen darin, bis es dunkel wurde. Bis dahin checkte Yang die Lage aus. Er war geübt darin, nicht gesehen zu werden.

Ich nahm meine Klingen in die Hand und strich darüber. Bei der sanftesten Berührung schnitt ich mir beinahe den Finger. Ungeduldig schob ich den Schuriken wieder in die Jackeininnentasche.

Ich sah Jason aus dem Wagen aussteigen und zu meinem Wagen hinüber laufen. Wir parkten an vier verschiedenen Ecken der Garage, um nicht aufzufallen.

"Reinlassen oder eher nicht?", wendete Lucy ein.

Ich seufzte, "ruhig reinlassen."

"Soll ich mir das bei Jason Walker für künftige Einlässe merken?"

"Nein. Ich bin mir nicht sicher, wie sehr ich ihn an mich ran lassen sollte. Oder will. Und jetzt Ruhe, er kommt. Du existiert gar nicht, klar?"

Bevor die Tür aufgerissen wurde, gab Lucy ein Leuchten von sich. Verstehend, dass sie nicht mehr reden durfte.

Er setzte sich herein.

"Was gibt's?"

"Ist alles in Ordnung bei dir?"

"Ja, mein Gott."

"Ich spüre aber eine gewisse Anspannung. Bei mir und meinem ersten Auftrag, da-"

"Ich bin nicht du. Und die Anspannung zwischen uns liegt nicht an dem Auftrag.

"Sondern?"

"An dem Kuss. An allem! Die Art wie du zu mir bist. Ich meine...ich bin verwirrt", ich fuchtelte mit den Händen und versuchte eine Grenze zu setzen, "ich bin gerade erst hier. Kenne so gut wie niemandem. Kriege an den Kopf gestoßen, dass ich die Welt vor...Schurken beschützen soll? Und dann tauchst du auf und verlangst von mir, dass ich mich dir völlig gebe?"

"Das tue ich doch nur", er ballte die Hände zu Fäusten und presste die Zähne aufeinander, "weil...weil ich nicht will, dass du dir die nötige Entspannung draußen suchst, verflucht. Ich will nicht, dass.-", er atmete belastet aus und sah zum Autodach auf. Schloss die Augen, "ich will dich einfach für mich."

Ich legte meine Hand auf seine, sodass er mich verwundert anblickte.

"Ich verspreche dir, sollte ich das nötige....sexuelle Bedürfnis haben, werde ich dich aufsuchen. Einverstanden?"

The WaspWo Geschichten leben. Entdecke jetzt