14. Kapitel - Lager am Nîn-in-Eilph

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Hallo liebe Corona-Leser*innen,

ihr habt bestimmt Langeweile. Da kommt so ein neues Kapitel Weg der Grauen Schar doch genau richtig. Nach unendlich langer Zeit. Danke für eure Geduld. Auf Fanfiktion.de (Annaeru) ist die Geschichte schon deutlich weiter, da könnt ihr also gerne auch mal vorbeischauen.

Viel Spaß!

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14. Kapitel – Lager am Nîn-in-Eilph

Nach einem langen Fußmarsch erreichten die beiden Elben, die zwei Frauen und Gwaelim schließlich Halbarad und die übrigen Dúnedain. Halbarad erwartete sie bereits, einer der Wächter hatte ihm von der Ankunft der Vermissten berichtet. Die ganze Zeit hatte ihn die Sorge um seine Ziehtochter geplagt. Er hatte sich ausgemalt, auf welche Weisen sie im Moor hätte umkommen können. Umso mehr kam jetzt Freude in ihm auf, als er sie offensichtlich lebendig und einigermaßen unversehrt mit Istavor und den beiden Elben aus dem Sumpf schreiten sah.

Beravor ihrerseits beschleunigte ihre Schritte, als sie Halbarad erblickte. Ihre Müdigkeit schien für einen Augenblick zu verschwinden. Mit nichts in der Welt ließ sich die Erleichterung in ihr ausdrücken, heil und lebendig aus dem Moor gekommen zu sein und ihren Ziehvater wiederzusehen. Halbarad lächelte und schloss die junge Waldläuferin für einen kurzen Moment in die Arme und genoss den süßen Duft des Wiedersehens, bevor er sich der verletzten Istavor widmete. Elrohir hatte sie von Gwaelims Rücken gehoben und Istavor hing nun schlaff und beinahe leblos in seinen Armen. Entweder war sie während des Rittes eingeschlafen oder aber sie hatte das Bewusstsein verloren. Halbarad als erfahrener Waldläufer, der schon mehr Leid und Schmerz gesehen hatte, als ihm lieb war, erkannte sofort, dass es um die junge Waldläuferin nicht gut stand.

Beravor betrachtete ihre Freundin besorgt. Die junge Waldläuferin war bisher stets behütet gewesen und hatte keine Erfahrung im Kampf um Leben und Tod, und dennoch war sie ebenfalls aufgebrochen. Beravor wusste ihren Kampfesgeist mehr als zu schätzen und verleugnete auch nicht, dass sie um diese neu gewonnene Freundschaft sehr dankbar war, doch jetzt schien es ihr, als hätte Istavor Bruchtal besser nie verlassen sollen.

Als sieh sich umblickte, sah sie, dass der größte Teil der Schar unversehrt das Moor hatte verlassen können, nur bei wenigen sah sie die Spuren einer Schlacht, wie sie Istavor, Merendú und auch sie selbst geschlagen hatten. Dabei erinnerte sie sich, dass das Zeichen des Angriffs an die vorderen Waldläufer weitergegeben worden war. Wieso hatten sie Istavor und ihr nicht geholfen? Es erschien ihr am wahrscheinlichsten, dass die anderen Waldläufer, der größere Teil jener, die unversehrt dem Moor entronnen waren, von diesem kleinen Teil, der in den Kampf verwickelt worden war, abgeschnitten worden war, sodass das Signal an dieser Stelle nicht hatte weitergegeben werden können. Doch die anderen Waldläufer hätten doch sicher etwas bemerkt? Vielleicht war jener kleine Teil der Angegriffenen vom Weg abgekommen? Beravor zweifelte an dieser Möglichkeit, denn sie war sich sicher, dass Waldläufer die Spuren eines ganzen Zuges vor sich wohl schwerlich übersehen könnten. Aber damit wusste sie immer noch nicht wie es dazu gekommen war, dass sie beinahe alleine hatte kämpfen müssen. Dennoch beschloss sie, dass ein weiteres Nachdenken keinen Sinn hätte. Es war geschehen, ändern konnte sie daran nun nichts mehr. Sie musste sich auf die kommenden Ereignisse vorbereiten, denn sie hatte gelernt, dass, wer zu lange in der Vergangenheit weilt, die Zukunft und ihre Offenbarungen nicht zu sehen vermag. Auch sie hatte in ihrem Leben diese Erfahrung gemacht. Die Zukunft ließ sich nicht vorhersagen, sie war, ein Geheimnis, doch sie war, was Beravor antrieb, weiter für Mittelerde zu kämpfen.

Elladan und Elrohir wechselten einige besorgte Worte mit Halbarad, der ihnen daraufhin ein Zelt zuwies, in das sie Istavor bringen sollten. Einer der Elbenbrüder trug Istavor mit erstaunlicher Leichtigkeit zu ihrer Ruhestätte, Beravor hingegen blieb noch bei Halbarad.

Der Weg der Grauen ScharWo Geschichten leben. Entdecke jetzt