6. Kapitel - Bruchtal

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Hey Leute, da sind wir wieder.

Sorry, dass ihr euch diesmal ein klein wenig länger gedulden musstet, aber ich bin einfach nicht zum Aktualisieren gekommen. Taudir und ich sind ja wieder eifrig bei einem Weihnachtsmusical beteiligt. Da war am Samstag (02. 12. 2017) Premiere (mit Fernsehbericht!) und ja, deshalb gibt's das neue Kapitel erst heute. Trotzdem viel Spaß!

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6. Kapitel – Bruchtal

Beravor lenkte ihr erschöpftes Pferd zwischen den zwei riesigen Statuen von Elbenkriegern hindurch. Dann blieb das Tier ermattet stehen und Beravor sprang ab. Sie strich ihm kurz über die Flanke, dann sah sie sich um.

Es war ein wundersamer Ort. Alles wirkte irgendwie unwirklich, so, als hätte das Dunkel von außerhalb dieser Mauern keinen Einfluss auf das Wunder dieses Ortes. Ein riesiger Wasserfall ergoss sich in die Tiefe, doch das Rauschen störte keinesfalls die Verständlichkeit der Worte, die Elladan nun an sie richtete.

„Ihr wart tapfer, und viele haben überlebt, doch nicht alle. Lasst uns, bevor wir uns unserer wohlverdienten Ruhe hingeben, der Gefallenen gedenken." Stille legte sich über die Waldläufer, als sie alle die Köpfe senkten und an die Verstorbenen dachten. Nach einer Zeit, die ihm angemessen erschien, beendete Elladan das Schweigen.

„Ich hoffe, dass ihr die Toten nun freigeben könnt und nicht mehr in Trauer, sondern nur noch in Liebe an sie denkt. Folgt mir nun, ihr habt es euch wahrlich verdient, euch ausruhen und stärken zu können. Die Verletzten und Verwundeten folgen bitte Nestaron, er wird sich um euch kümmern." Ein dunkelhaariger Elb, der eine ganz eigene Ruhe ausstrahlte, kam auf die Waldläufer zu und etwa zehn Waldläufer traten dankbar an ihn heran. Er führte sie die Treppe herauf und verschwand dann um eine Ecke.

Auch Elladan ging auf die breite Treppe zu, die sich an den runden Platz anschloss, auf dem die Brücke endete. Den fragenden Blick einiger Waldläufer beantwortete er, indem er sagte: „Um eure Tiere werden sich Elben kümmern; sie werden gut versorgt werden." Dann setzte sich die Gruppe in Bewegung. Beravor lief direkt hinter Elladan, der sich leise mit Halbarad unterhielt.

Als sie das obere Ende der Treppe erreicht hatten, trat ein Elbenherr auf Elladan zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Elladan, ich freue mich, dich gesund wiederzusehen, mein Sohn." Er nahm die Hand wieder von Elladans Schulter und blickte die Schar der Waldläufer an.

„Herr Elrond, seid gegrüßt. Habt dank, dass Ihr uns über Aragorn berichtetet", ergriff nun Halbarad das Wort. Elrond bedachte ihn mit einem kurzen, freundlichen Nicken. „Elladan, ich hatte mit mehr Waldläufern gerechnet."

„Vater, mehr schlossen sich mir an, doch wurden wir unterwegs angegriffen von einer Horde Orks. Neun Waldläufer ließen ihr Leben im Kampf." Elrond nickte nur. Seine Miene blieb regungslos, doch Beravor meinte, einen kurzen Anflug von Trauer in seinen Augen gesehen zu haben. „Verweilt nicht in der Vergangenheit, mellyn nîn(1), sondern seht vorwärts." Damit drehte er sich um und ging voran in Richtung eines großen Gebäudes.

Doch auch dieses erreichten sie nicht ohne eine weitere Unterbrechung. „Elladan!" Ein junger Elb kam um die Ecke, etwas schneller als es sich gehörte. Doch etwas verwirrte Beravor an seinem Anblick. Sie sah noch einmal hin und stellte fest, dass der junge Elb genau so aussah wie Elladan. „Elrohir!", rief Elladan und die beiden Brüder umarmten sich kurz, aber fest. Hinter Elrohir trat nun eine wunderschöne Elbe um die Ecke, bei deren Anblick es Beravor beinahe den Atem verschlug. Das musste Arwen, die schönste Elbenfrau Mittelerdes, sein. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie auf Elladan zutrat und ihn ebenfalls kurz in die Arme schloss. Dann wandte sie sich den Waldläufern zu. Ihre Stimme klang warm und angenehm.

Der Weg der Grauen ScharWo Geschichten leben. Entdecke jetzt