•Desperate Vampire• ~ Namjin

•17• Too many Thoughts •17•

Wieder verfiel er in einen tiefen Schlaf.

PoV. Jin

Gespannt schaute ich ihn an. "Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich auf einem Sofa wach wurde und Namjoon vor mir stand. Ich glaub das war in Taehyungs Tower."

Taehyung? Wer war Taehyung? Anscheinend schien Hoseok meine Verwirrung zu bemerken, denn er fügte kurz darauf noch hinzu: "Ach ja, du kennst Taehyung noch nicht. Er ist sowas wie ein Hexenmeister und ein Alchemist gleichzeitig. Er stellt Zaubertränke her und solches Zeug. Wenn du was brauchst, egal was, dann geh zu Taehyung. Er ist übrigens auch Namjoons Nachbar. Er wohnt in dem Haus mit dem Turm gegenüber von den beiden Villen von den Vampiren. Namjoon holt von ihm immer sein Gift."

Meine Augen wurden groß. Geschockt fragte ich mich ob ich richtig gehört hatte.

"Gift? Sagtest du gerade Gift?" Schmunzelnd betrachtete er meinen erschrockenen Gesichtsausdruck.

"Ja, die Flüssigkeit, die er sich ins Handgelenk gespritzt hat, als er kurz davor war dich zu erneut zu beißen. Erinnerst du dich noch? Das Gift unterdrückt für eine Zeit lang seinen Hunger. Einen Nachteil hat es aber schon. Man ist danach für eine Stunde außer Gefecht gesetzt. Das Zeug ballert ganz schön... Ich bin froh, dass ich kein Vampir bin. Ich wollte mir das nicht jedes Mal selbst injizieren.", erklärte er und fixierte wieder einen unbestimmten Punkt in der Ferne.

Verstehend nickte ich und ich erninnerte mich wieder, dass Namjoon mir das eben erst erzählt hatte.

Meine Gedanken wanderten, wie schon so oft heute, zu dem Vampir mit den dunklen Haaren.

Wenn dieses Gift seinen Hunger unterdrückte, wurde dieser dann nicht noch schlimmer, wenn das Gift seine Wirkung verlor. Das musste ein schreckliches Gefühl sein. Vielleicht war das auch der Grund, warum er donnerstags diese Anzeige in der Zeitung veröffentlicht hatte.

Verzweifelter Vampir sucht lieben Blutspender.

Überlegend legte ich meinen Kopf wieder auf meinen Knien ab. Wenn sich Namjoon jemand als "Blutspender" anbot, könnte er sich dann kontrollieren und würde nur so viel nehmen, dass es einem danach noch gut ging? Oder würde er solange weitermachen, bis man das Bewusstsein oder sogar sein Leben verlor?

Letzteres strich ich aber ganz schnell wieder aus meinen Überlegungen. So schätzte ich den Vampir nicht ein. So etwas würde er nicht tun. Auch wenn sein Herz vor Ewigkeiten aufgehört hatte zu schlagen, besaß er doch eines, welches am rechten Fleck saß. Das hatte er mir jetzt schon ein paar mal bewiesen.

Also vielleicht... ganz vielleicht sollte ich...könnte ich...?

Nein, Seokjin. Hör auf zu denken. Sofort verscheuchte ich diesen Gedanken aus meinem Kopf, bevor ich ihn überhaupt zu Ende gedacht hatte.

Aber ich meine, Namjoon hat mir doch schon oft geholfen und mich eben sogar gerettet. Wäre es da nicht irgendwie angebracht, dass ich vielleicht nur ein paar Mal...?

Nein! Aus jetzt! Schluss damit! Verwirrt von mir selbst schüttelte ich meinen Kopf.

Ich war diesem Schattenwesen gar nichts schuldig. Ohne ihn wäre ich nämlich nicht in dieses Schlamassel geraten. Es war praktisch seine Pflicht mich da wieder rauszuholen.

Aber im Grunde genommen war es ja doch meine Schuld. Es war schließlich meine Entscheidung gewesen zurück in die Gloom Gardens zu gehen und ihm sein Jackett vorbeizubringen. Warum hatte ich es nicht einfach behalten?! Hatte mich sein Anblick und die damit verbundenen Erinnerungen gestört?

Ich hätte es doch auch einfach in einer Kiste unten im Keller verstecken können und hätte nie mehr auch nur einen Gedanken daran verschwenden zu brauchen. Aber nein, stattdessen stürze ich mich wieder bei vollem Bewusstsein in die Gefahr und betrete dieses blöde Haus.

Was hast du eigentlich in deinem Kopf Jin?!

Verzweifelt seufzte ich laut auf, sodass sich Hoseok überrascht zu mir drehte. "An was denkst du, dass dich so fertig macht?", hakte er nach. Hektisch versuchte ich eine Ausrede zu finden, denn ich wollte ihm auf keinen Fall erzählen, was da eben in meinem Kopf vorging.

"Ach, nicht so wichtig."

Glückwunsch. Das war die beste Antwort die ich ihm hätte geben können. Doch der Poltergeist schien zu verstehen.

"Du willst es mir nicht verraten. Ist schon in Ordnung. Lass mich dir sagen, dass ich immer ein offenes Ohr für dich habe, egal um was es geht." Ich schenkte ihm ein dankbares Lächeln, welches er erwiderte.

"Wenn ich könnte, würde ich dich jetzt umarmen.", meinte ich um die Situation ein wenig zu lockern.

Auf diesen Kommentar hin fing der Poltergeist an lauthals loszulachen, was aber eher wie ein Gackern klang. Wie auch immer. Dieses Lachen war so ansteckend, dass ich einfach mitlachen musste.

Einige Momente später hatten wir uns auch wieder beruhigt.

Langsam fing ich wirklich an zu frieren. Die Temperaturen zogen immer mehr an und es war auch schon stockdunkel. Nur die schemenhaften Lichter der Straßenlaternen erhellten die Gegend. Der Mond hatte sich anscheinend hinter einem dicken Wolkenberg versteckt. Zitternd legte ich meine Arme um mich um mich wenigstens etwas warm zu halten.

"Worauf warten wir eigentlich die ganze Zeit?", wandte ich mich an Hoseok. "Auf Namjoon.", war seine kurze Antwort. Suchend schaute ich nach rechts uns links die Straße hinunter, konnte jedoch keine Gestalt ausmachen.

Ich wunderte mich woher er wissen wollte, dass der Vampir hier her kommen würde.

Gerade wollte ich ihm mitteilen, dass ich mir schnell eine Jacke aus dem Haus holen würde, stolperte der Vampir die Straße entlang und trat in den Schein der Laternen. Sein weißes Hemd war zerrissen und hatte an einigen Stellen rote Flecken.

Was zum...?!

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Vielleicht hab ich ganz zufällig schon wieder eine neue Geschichte angefangen xD
Aber diesmal werde ich sie wirklich erst veröffentlichen wenn sie fertig ist. Ratet mal welche es ist... sie ist in meinem Ideen-Buch ;)